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BY 4.0 license Open Access Published by De Gruyter Oldenbourg November 8, 2022

Digitale Kompetenzen in Deutschland

  • Ronald Bachmann EMAIL logo , Friederike Hertweck , Rebecca Kamb , Judith Lehner and Malte Niederstadt

Abstract

Based on the National Educational Panel Study (NEPS), the study provides an overview of the distribution of digital literacy in Germany up to the beginning of the Covid pandemic. Already in childhood and adolescence, there are systematic differences in digital literacy depending on socio-economic background. Children with a migration background and those with unemployed parents show particularly low digital literacy. Gender-specific differences in digital literacy are small in childhood and adolescence, but clearly pronounced among adults. In addition, people with little formal education and people with a migration background have systematically lower digital competences in adulthood. The education sector should therefore promote the digital competences of children and young people at an early stage in order to compensate for the apparently low level of competence development outside the formal education sector. Educational opportunities for digitally less competent adults should also be strengthened to enable older generations to continue to participate in the changing spheres of life, education, and work.

JEL Classification: I24; J24; O15

I. Einleitung

Die COVID-19-Pandemie hat in verschiedenen Bildungs- und Arbeitsbereichen verdeutlicht, dass digitale Kompetenzen in Deutschland zwar notwendig, aber teilweise nur unzureichend ausgeprägt sind. So zeigte sich zum Beispiel, dass die computerbezogenen Fertigkeiten weder von Schülerinnen und Schülern noch von Lehrpersonen flächendeckend in ausreichendem Maße vorhanden sind. Wößmann et al. (2021) sowie Breidenbach et al. (2021) beschreiben für die zweite Phase der Schulschließungen zu Beginn des Jahres 2021 bei der Durchführung und der Teilnahme am Distanzunterricht deutliche Defizite. Diese sind neben einer fehlenden Versorgung mit adäquaten digitalen Endgeräten auch auf fehlende Kompetenzen zurückzuführen und treffen Kinder und Jugendliche aus nicht-akademischen Haushalten stärker.

Auch auf dem Arbeitsmarkt werden digitale Kompetenzen verstärkt nachgefragt: Der strukturelle Wandel hin zur Informationsökonomie geht mit einer Umstrukturierung vieler Branchen und veränderten Qualifikationsanforderungen einher (Bachmann et al. 2019). Ein anwendungsorientierter Einsatz von digitalen Kompetenzen wird somit auch in vielen Branchen mit traditionell geringem Digitalisierungsgrad unumgänglich. So erfordern bereits heute etwa 85 Prozent aller Jobs in der Europäischen Union (EU) zumindest grundlegende digitale Kompetenzen. Speziell diejenigen Berufsfelder, denen eine wachsende Nachfrage nach Fachkräften prognostiziert wird, verlangen von den Arbeitnehmenden oft ein hohes Maß an digitalen Kompetenzen (Cedefop 2018). Zudem besteht im IT-Bereich eine hohe Nachfrage nach Fachkräften. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, sind digitale Kompetenzen vor allem bei jüngeren Personen erforderlich.

Obwohl digitale Kompetenzen in allen Lebenslagen notwendig sind, gibt es bislang wenig Evidenz zur tatsächlichen Verteilung von digitalen Kompetenzen in Deutschland. Die vorliegende Studie schließt diese Lücke, indem sie die im Rahmen des Nationalen Bildungspanels (NEPS) durchgeführten Messungen zu digitalen Kompetenzen für vier der im NEPS verfügbaren Altersgruppen auswertet und darstellt. Die Studie kann daher die digitalen Kompetenzen mit sozio-demografischen Charakteristika in Zusammenhang bringen und somit bisherige Erkenntnisse zu digitalen Kompetenzen in Deutschland validieren sowie, insbesondere durch die Betrachtung verschiedener Altersgruppen, neue Zusammenhänge beschreiben.

Bisherige Studien zu digitalen Kompetenzen verwenden für Erwachsene überwiegend die internationale Vergleichsstudie „Programme for the International Assessment of Adult Competencies“ (PIAAC). Anhand der PIAAC-Daten von 2012 zeigen Ertl et al. (2020) und Wicht et al. (2018), dass sich deutsche Befragte mit ihren digitalen Kompetenzen im Mittelfeld bewegen und Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und Langzeitarbeitslose im Mittel geringere digitale Kompetenzen aufweisen als Männer, Personen ohne Migrationshintergrund und Berufstätige.

Die digitalen Kompetenzen bei Jugendlichen wurden überwiegend mit den Daten der internationalen Vergleichsstudie „International Computer and Information Literacy Study“ (ICILS) von 2013 und 2018 untersucht. Hier zeigen Eickelmann et al. (2019), dass Jugendliche mit Migrationshintergrund und aus nicht-akademischen Elternhäusern geringere digitale Kompetenzen aufweisen als Jugendliche ohne Migrationshintergrund und solche mit akademisch gebildeten Eltern. Auch zeigen Eickelmann et al. (2019), dass sich das Niveau der digitalen Kompetenzen von Jugendlichen zwischen 2013 und 2018 nicht verändert hat.

Die in der vorliegenden Studie verwendeten Daten des NEPS erlauben aufgrund der Beobachtungszahl und der Vielzahl der abgefragten sozio-demografischer Charakteristika eine detaillierte Auswertung zur Verteilung der digitalen Kompetenzen. Hierbei zeigt die vorliegende Studie, dass bisherige Erkenntnisse aus den PIAAC- und den ICILS-Studien mit den Daten des NEPS – trotz unterschiedlicher Kompetenzabfragen – bestätigt werden. Zudem ergeben sich neue Erkenntnisse hinsichtlich der Berufstätigkeit der Eltern oder der Studienfachwahl bei Studierenden. Die wenigen bisherigen Studien zu digitalen Kompetenzen mit dem NEPS befassen sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in den digitalen Kompetenzen bei Jugendlichen (Gnambs 2021), dem Zusammenhang zwischen digitalen und mathematischen Kompetenzen (Holenstein et al. 2020) und den digitalen Kompetenzen von Studierenden (Senkbeil et al., 2018, Senkbeil et al. 2019).

Die vorliegende Studie liefert eine Bestandsaufnahme zu den digitalen Kompetenzen in Deutschland für die Zeit vor der COVID-19-Pandemie. Sie verwendet die Daten des NEPS und liefert erstmalig ein umfassendes Bild vom Kinder- bis ins Erwachsenenalter in einer Studie. Die Ergebnisse der Studie zeigen erstens, dass über alle Altersstufen Personen mit Migrationshintergrund im Mittel geringere digitale Kompetenzen aufweisen als Personen ohne Einwanderungsgeschichte. Bei Kindern spielt zudem das Elternhaus eine Rolle in der Ausprägung der Kompetenzen; im Erwachsenenalter haben Frauen im Mittel geringere digitale Kompetenzen als Männer. Zweitens zeigt die Studie, dass das NEPS eine gute Datenbasis für zukünftige Studien darstellt und deutlich umfangreichere Analysen durch größeren Beobachtungszahlen, zusätzliche sozio-demografische Charakteristika (wie z. B. Arbeitslosigkeit der Eltern), mehr Kohorten und die wiederholte Messung der Kompetenzen bei gleichen Personen durchgeführt werden können. So kann die Gruppe der Studierenden gesondert untersucht werden, wobei sich hier – trotz der Selektion ins Studium – erneut zeigt, dass Studierende mit Migrationshintergrund geringere Kompetenzen aufweisen.

Eine Validierung der bisherigen Ergebnisse mit den Daten des NEPS ist insbesondere vor dem Hintergrund relevant, dass in den aktuell durchgeführten NEPS-Befragungen der Jugendlichen und Erwachsenen die digitalen Fähigkeiten der Studienteilnehmer im Jahr 2022 erneut gemessen werden. Diese Daten werden ab Beginn 2023 verfügbar sein (LIfBI, 2022) und werden erstmalig ein umfassendes Bild zur post-pandemischen Situation darstellen.

Zwar wurden die bisher verfügbaren NEPS-Daten zu digitalen Kompetenzen überwiegend bereits zwischen 2010 und 2013 erhoben, doch zeigen Eickelmann et al. (2019) mit den ICILS-Daten, dass sich die digitalen Komptenzen zwischen 2013 und 2018 bei Jugendlichen kaum verändert haben. Für andere Kompetenzen wie die mathematischen oder naturwissenschaftlichen Fähigkeiten zeigt Wössmann (2022) sogar, dass diese seit 2011 eher abnehmen. Aufgrund der hohen Korrelation zwischen digitalen und anderen Kompetenzen (Bachmann et al., 2021) ist anzunehmen, dass die digitalen Kompetenzen seit den ersten Erhebungen im NEPS bis zum Beginn der Pandemie relativ konstant geblieben sind oder zumindest nicht deutlich zugenommen haben.

Die vorliegende Studie liefert somit ein umfassendes Bild der digitalen Kompetenzen vor der COVID-19-Pandemie und bildet damit auch eine Grundlage für weitere Studien zu den Effekten der COVID-19-Pandemie auf verschiedene Bevölkerungsgruppen. Sie zeigt zudem das Potenzial der NEPS-Daten für derartige Untersuchungen und regt an, weitere Studien durchzuführen, sobald Daten zu jüngeren Kompetenztests ab 2023 verfügbar sind.

II. Daten

1. Beschreibung der Datenbasis

Das Nationale Bildungspanel (NEPS) ist eine zur Erforschung von Bildungsprozessen und -übergängen angelegte, für die Bevölkerung in Deutschland repräsentative Mehr-Kohorten-Studie und stellt Befragungsdaten im Längsschnitt u. a. zu sozio-ökonomischen Charakteristika, zur Kompetenzentwicklung und zu Bildungsentscheidungen zur Verfügung (Blossfeld et al., 2011). Methodisch ist das NEPS als Multi-Kohorten-Sequenz-Design über sechs verschiedene Startkohorten (SC) angelegt, welche sämtliche Bildungsetappen von der frühkindlichen Bildung im Kleinkindalter über Studium und Weiterbildung im Beruf bis zum Rentenalter betrachten. Im Rahmen der Befragungen werden u. a. auch Kompetenzerhebungen bei den Studienteilnehmenden durchgeführt.

Die digitalen Kompetenzen wurden bisher zwischen 2010 und 2013 mittels authentischer Problemstellungen (z. B. durch Screenshots realistischer Situationen) abgefragt (Senkbeil et al., 2021). Eine Übersicht der entsprechenden Schul- und Erhebungsjahre, Schulformen und Testformen bei der Erhebung findet sich in Tabelle 1. Weitere Erhebungen der digitalen Kompetenzen fanden bzw. finden für Jugendliche und Erwachsene im Laufe des Jahres 2022 statt und werden voraussichtlich Ende 2022 bzw. Anfang 2023 veröffentlicht (LIfBI, 2022).

Senkbeil und Ihme (2015) zeigen, dass es im Rahmen der Kompetenzerhebungen zu kaum ungültigen Antworten kam und auch nur wenige Fragen von den Teilnehmenden übersprungen wurden. In den Gruppen der Kinder (6. Klasse) und der Studierenden haben fast alle Befragten sämtliche Fragen beantwortet. In den anderen Kohorten sind fehlende Antworten insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Zeitvorgabe von rund 30 Minuten den Teilnehmenden nicht zur Beantwortung aller Fragen ausreichte (vgl. hierzu auch Bachmann et al. 2021).

Tabelle 1:

Erhebung der digitalen Kompetenzen im NEPS und Stichprobe

Dauer und Anzahl tatsächlicher Prozesskomponenten

SC 3

SC 4

SC 5

SC 6

6. Klasse

9. Klasse

12. Klasse

Studierende

Erwachsene

Jahr der Erhebung

2011/12

Herbst 2010

2013/14

2013

2012/13

Schulform

Regel- oder Förderschule

Regel- oder Förderschule

Regelschule oder Berufsausbildung

Testform

Papierbasierter, schriftlicher Test (im Klassenverband)

Papierbasiert (meist im Klassenverband)

Papierbasiert (meist im Klassenverband)

Schriftlich (81 %) oder computerbasiert (19 %) (in der Hochschule)

Schriftlich mit Aufgabenheften

Dauer

29 min

29 min

28 min

29 min

25 min

Anzahl der Items

30 (30)

39 (40)

31 (32)

30 (36)

29 (29)

Anzahl der Befragten in Stichprobe:

3.419

13.271

5.349

8.087

6.034

% weiblich

48,26

50,37

53,01

64,05

59,85

% Migrations-hintergrund

20,91

24,83

21,76

13,63

13,77

Quelle: Direkte Kommunikation mit dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi); Zu Dauer und Anzahl der Items in SC3: Fuß et al. 2016, LIfBi 2018; SC4: Aust und Kersting 2014, Hellrung et al. 2014, IEA-DPC o. A; SC5: Prussog-Wagner et al. 2013. Anmerkung: In der Zeile „Gesamt“ ist in Klammern die Anzahl der im Rahmen der Kompetenztestung abgefragten Testitems angegeben; in SC4 und SC5 wurde ein (SC4) bzw. sechs (SC5) Items durch das LIfBi aufgrund einer geringen Reliabilität in den Ergebnisskalen nachträglich nicht berücksichtigt (Senkbeil et al. 2021). Die Jugendlichen, die in der 9. Klasse befragt wurden, wurden teilweise erneut in der 12. Klasse befragt.

2. Stichprobe

Für die dieser Untersuchung zugrundeliegende Stichprobe wurden sämtliche Beobachtungen zu Individuen, bei denen keine Erhebungen der digitalen Kompetenzen durchgeführt wurden, oder bei denen Angaben zu relevanten sozio-demografischen Merkmalen wie Geschlecht, Migrationshintergrund und eigener oder elterlicher Berufswahl fehlten, entfernt. Die so entstandene Stichprobe ist zwar im Vergleich zur Grundgesamtheit weiterhin sehr ähnlich in den sozio-demografischen Merkmalen, doch nicht mehr vollständig für Deutschland repräsentativ. Die Implikationen für die Ergebnisse werden im Ergebnisteil gesondert diskutiert. Eine umfangreiche Darstellung des Panelausfalls im Rahmen der Erhebungen der digitalen Kompetenzen findet sich in Bachmann et al. (2021).

III. Methode

1. Messung der digitalen Kompetenzen

Die digitalen Kompetenzen werden über verschiedene Items abgefragt, die zu den Prozesskategorien „zugreifen“, „verwalten“, „bewerten“ und „erstellen“ gehören. Die Items beziehen sich auf die verschiedenen Softwareanwendungsgruppen „Betriebssystem und Textverarbeitung“, „Tabellenkalkulation und Präsentation“, „E-Mail“ sowie „Internet und Suchmaschinen“. Jede der vier Prozesskategorien beinhaltet dementsprechend anwendungsorientierte Aufgaben aus allen vier Softwarebereichen (Senkbeil et al., 2021).

Die mehrdimensionale Erfassung digitaler Kompetenzen ist für deskriptive und ökonometrische Analysen wenig geeignet. Daher wird für die vorliegenden Studie ein gewichteter Summenscore als eindimensionales Maß der digitalen Kompetenzen verwendet. Dieser skaliert alle Testitems zwischen 0 und 1 und summiert die Anzahl der korrekt beantworteten Items relativ zur Gesamtzahl der abgefragten Items auf. Komplizierte Items erhalten dadurch die gleiche Gewichtung wie einfache Items. Nicht beantwortete Items erhalten den Wert 0. Der für jede befragte Person auf diese Weise ermittelte Summenscore liegt im Intervall von 0 bis 1. Ein Summenscore von 0,5 bedeutet dann beispielsweise, dass die Hälfte aller im Kompetenztest abgefragten Aufgaben korrekt beantwortet wurde.[1]

2. Verteilung der digitalen Kompetenzen nach Altersgruppen

Basierend auf den gewichteten Summenscores für die Startkohorten der Kinder (SC3), Jugendlichen (SC4), Studierenden (SC5) und Erwachsenen (SC6) lassen sich Aussagen über die allgemeine Verteilung der digitalen Kompetenzen innerhalb dieser Gruppen treffen. Wie in Abbildung 1 ersichtlich, hat die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler der sechsten, neunten bzw. zwölften Klasse einen Summenscore zwischen 0,5 und 0,6. Das bedeutet, dass etwas mehr als die Hälfte der im Rahmen der Kompetenzmessungen gestellten Fragen korrekt und in der zur Verfügung stehenden Zeit beantwortet wurde. Auch zeigt Abbildung 1, dass ältere Schülerinnen und Schüler über alle Jahrgangsstufen geringere Scores als jüngere aufweisen. Bei den Studierenden hat die große Mehrheit der Befragten einen Summenscore von 0,35 bis 0,45. Da in der Gruppe der Studierenden die Kompetenztests fast immer vollständig ausgefüllt wurden, zeigen die Summenscores, dass weniger als die Hälfte der Items korrekt beantwortet wurde. Die Streubreite zeigt eine große Heterogenität innerhalb der Gruppe der Studierenden, was im Einklang mit den Ergebnissen von Senkbeil et al. (2019) für Lehramtsstudierende verschiedener Fächer steht.

Die Gruppe der Erwachsenen weist gleichmäßig verteilte Summenscores von 0,3 bis 0,9 auf. Anders als in den anderen Startkohorten ist die Streubreite der digitalen Kompetenzen in der Kohorte der Erwachsenen deutlich größer. Somit gibt es bei den Erwachsenen deutlich mehr Personen, die sehr niedrige oder sehr hohe digitale Kompetenzen aufweisen, als dies bei Kindern, Jugendlichen und Studierenden der Fall ist. Dies ist ein erster Hinweis darauf, dass der Digital Divide bei Erwachsenen möglicherweise stärker ausgeprägt ist als bei jüngeren Personen. In der Gruppe der Erwachsenen ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Zeitvorgabe zur Beantwortung der Items für mehr als die Hälfte der Befragten nicht ausreichte (vgl. Bachmann et al. 2021). Ob Befragte manche Fragen hätten beantworten können und somit gegebenenfalls höhere digitale Kompetenzen haben, welche nur nicht in kurzer Zeit abgerufen werden konnten, lässt sich aus den Daten nicht ermitteln. Die Aufteilung in Altersgruppen in Abbildung 1 zeigt außerdem, dass ältere Erwachsene (ab 51 Jahren) deutlich geringere digitale Kompetenzen als jüngere Erwachsene aufweisen.

Abbildung 1: Verteilung der digitalen Kompetenzen über Startkohorten
Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des NEPS. – Anmerkung: Die Histogramme veranschaulichen die relativen Häufigkeitsverteilungen der gewichteten Summenscores in den fünf Alterskohorten. Hierbei wird jeweils zusätzlich innerhalb der Kohorten nach Alter unterschieden: Die Kategorie „jünger“ umfasst vorzeitig eingeschulte Schülerinnen und Schüler (SC3 und SC4), Studierende der SC5 bis 20 Jahre sowie Erwachsene der SC6 bis 36 Jahre. Die Kategorie „älter“ umfasst verspätet eingeschulte Schülerinnen und Schüler (SC3 und SC4), Studierende ab 25 Jahren sowie Erwachsene der SC6 ab 51 Jahren. Die Kategorie „mittel“ umfasst alle Beobachtungen zwischen den zwei vorgenannten Kategorien.
Abbildung 1:

Verteilung der digitalen Kompetenzen über Startkohorten

Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des NEPS. – Anmerkung: Die Histogramme veranschaulichen die relativen Häufigkeitsverteilungen der gewichteten Summenscores in den fünf Alterskohorten. Hierbei wird jeweils zusätzlich innerhalb der Kohorten nach Alter unterschieden: Die Kategorie „jünger“ umfasst vorzeitig eingeschulte Schülerinnen und Schüler (SC3 und SC4), Studierende der SC5 bis 20 Jahre sowie Erwachsene der SC6 bis 36 Jahre. Die Kategorie „älter“ umfasst verspätet eingeschulte Schülerinnen und Schüler (SC3 und SC4), Studierende ab 25 Jahren sowie Erwachsene der SC6 ab 51 Jahren. Die Kategorie „mittel“ umfasst alle Beobachtungen zwischen den zwei vorgenannten Kategorien.

3. Ökonometrische Methodik

Um den Zusammenhang zwischen sozio-ökonomischen Charakteristika und digitalen Kompetenzen zu beschreiben, werden lineare Regressionsmodelle mit der Methode der kleinsten Quadrate geschätzt. Die abhängige Variable ist hierbei die digitale Kompetenz einer Person i, welche mit dem gewichteten Summenscore DigLitScore operationalisiert wird. Das zugrundeliegende Modell lässt sich wie folgt beschreiben:

 (1)

Der Vektor Xi umfasst die Variablen Geschlecht, Migrationshintergrund, einen Interaktionsterm zwischen Geschlecht und Migrationshintergrund sowie je nach Spezifikation und Startkohorte weitere sozio-ökonomische Variablen, welche die Literatur in verschiedenen Studien vorgibt (z. B. Eickelmann et al., 2019, Bos et al., 2014, Wicht et al., 2018).

Die Ergebnisse der Regressionen lassen sich wie folgt interpretieren: Ein Koeffizient von 0,1 gibt an, dass zwischen den Kategorien der untersuchten Variablen ein Unterschied von ceteris paribus 10 Prozentpunkten vorliegt. Dies entspricht einem Mehr an drei bis vier korrekt beantworteten Fragen in der Kompetenzerhebung. Konkret trägt eine korrekt beantwortete Aufgabe in der 6. Klasse (SC3) zu 0,033 Punkten zum DigLitScore bei, in der 9. Klasse (SC4) zu 0,026 Punkten, in der 12. Klasse (SC4) zu 0,032 Punkten, bei den Studierenden (SC5) zu 0,033 Punkten und bei den übrigen Erwachsenen (SC6) zu 0,034 Punkten.

IV. Ergebnisse

1. Kinder und Jugendliche

Im Folgenden werden zunächst die Regressionsergebnisse für Kinder und Jugendliche der sechsten, neunten und 12. Klasse dargestellt. Kinder der sechsten Klasse sind in der Startkohorte SC3 und wurden im Schuljahr 2011/12 befragt. Die Ergebnisse zu Jugendlichen der neunten und zwölften Klasse basieren auf der Startkohorte SC4. Wir verwenden Daten zu Jugendlichen, die im Schuljahr 2010/11 befragt wurden (9. Klasse), sowie ein weiteres Mal im Schuljahr 2013/14 am Kompetenztest teilgenommen haben (12. Klasse), sofern sie eine allgemeinbildende Schule besucht hatten. Die Ergebnisse zu Jugendlichen der 12. Klasse betreffen also ausschließlich Jugendliche, die im Schuljahr 2013/14 eine Hochschulreife anstrebten.

Tabelle 2 stellt die Ergebnisse der Regressionen dar. Spalte (1a) zeigt, dass Kinder der sechsten Klasse, die einen Migrationshintergrund haben, im Mittel eine der 30 Fragen weniger als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ohne Migrationshintergrund beantworteten. Kinder mit mindestens einem berufstätigen Elternteil konnten im Mittel knapp eine Frage mehr beantworten als Kinder, von denen kein Elternteil berufstätig ist. Diese Zusammenhänge sind statistisch signifikant auf dem 1 %-Niveau. Der statistisch nicht signifikante Interaktionsterm zwischen elterlicher Berufstätigkeit und Migrationshintergrund weist darauf hin, dass elterliche Berufstätigkeit und Migrationshintergrund keine gemeinsame Bedeutung zur Entwicklung der digitalen Kompetenzen von Kindern haben, d. h. dass es für die digitalen Kompetenzen von Kindern der sechsten Klasse unbedeutend ist, ob ihre berufstätigen Eltern einen Migrationshintergrund haben oder nicht.

In Spalte (1b) wurde zusätzlich der Beruf der Eltern in die Regression aufgenommen. Es zeigt sich, dass nicht die Berufstätigkeit der Eltern per se mit höheren digitalen Kompetenzen der Kinder verbunden ist, sondern es auch einen Zusammenhang mit dem Berufsfeld der Eltern gibt: Arbeitet mindestens ein Elternteil in einem mathematischen, informatischen, naturwissenschaftlichen oder technischen Beruf (MINT-Beruf), so können zwei von drei Kindern eine Frage mehr als diejenigen Kinder mit Eltern in anderen Berufen beantworten.

Ähnlich verhält es sich bei den Jugendlichen in der neunten und 12. Klasse: Auch in diesen Kompetenztests haben Jugendliche mit Migrationshintergrund und Kinder arbeitsloser Eltern im Mittel weniger Fragen und Kinder von Eltern in einem MINT-Beruf mehr Fragen richtig beantwortet. Zu beachten ist hierbei, dass die Koeffizienten in ihrer Stärke nicht über die verschiedenen Altersgruppen miteinander verglichen werden können, da die Durchführung der Kompetenztests sowie die Ausgestaltung der Stichproben keine Aussagen darüber erlauben, ob Unterschiede über die Zeit (z. B. von der sechsten zur neunten Klasse) größer werden.

Bei den Jugendlichen der neunten Klasse ist zudem interessant, dass jedes zweite bis dritte getestete Mädchen im Mittel eine der 39 gestellten Fragen mehr als die Jungen beantwortet hat (Spalten 2a und 2b), Mädchen mit Migrationshintergrund aber eher weniger Fragen beantworten konnten. In der zwölften Klasse hingegen ist der Koeffizient für „weiblich“ negativ, während der Interaktionsterm zwischen Geschlecht und Migrationshintergrund keine statistische Signifikanz mehr aufweist.

Ein weiterer Unterschied zu den Ergebnissen der Kinder der sechsten Klasse ist, dass ab der neunten Klasse der Interaktionsterm zwischen der elterlichen Berufstätigkeit und dem Migrationshintergrund positiv und statistisch signifikant ist. Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind die digitalen Kompetenzen geringer, wenn die Eltern nicht erwerbstätig sind. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Entwicklung der digitalen Kompetenzen für Personen mit Migrationshintergrund besonders stark von der Berufstätigkeit der Eltern abhängt. Dieser Zusammenhang ist aber nicht mehr statistisch signifikant, wenn für den Beruf der Eltern kontrolliert wird (Spalten 2b bzw. 3b).

Insgesamt zeigt Tabelle 2, dass über die verschiedenen Altersstufen diejenigen Kinder geringere digitale Kompetenzen aufweisen, deren Eltern nicht arbeiten oder aus einer Familie mit Migrationshintergrund kommen. Diese Kinder konnten im Mittel von den 30 bis 39 gestellten Fragen ein bis drei weniger korrekt beantworten. Da sowohl Kinder mit Migrationshintergrund als auch Kinder arbeitsloser Eltern in der Stichprobe im Vergleich zur Grundgesamtheit leicht unterrepräsentiert sind, kann der Zusammenhang sogar noch stärker sein, wenn vor allem diejenigen Kinder getestet wurden, die ein Grundmaß an Kompetenzen aufweisen (vgl. hierzu auch Bachmann et al., 2021).

Zudem, aber in der Ausprägung deutlich geringer, haben Mädchen gegen Ende der Schulzeit leicht geringere digitale Kompetenzen als Jungen. Inwieweit Selektionseffekte hier eine Rolle spielen, kann mit den vorliegenden Daten nicht untersucht werden.

Tabelle 2:

Ergebnisse der multivariaten Analyse für Jahrgangsstufen 6, 9 und 12 basierend auf SC3 und SC4

KQ-Regression der Summenscores auf sozio-ökonomische Charakteristika

Abhängige Variable: Summenscore DigLitScore der digitalen Kompetenzen

6. Klasse

9. Klasse

12. Klasse

(1a)

(1b)

(2a)

(2b)

(3a)

(3b)

Weiblich

–0,008

–0,007

0,008**

0,009***

–0,021***

–0,020***

(0,006)

(0,006)

(0,004)

(0,004)

(0,005)

(0,005)

Migrationshintergrund

–0,044***

–0,043***

–0,082***

–0,073***

–0,081***

–0,075***

(0,015)

(0,017)

(0,009)

(0,010)

(0,012)

(0,014)

Weiblich*Migrationshintergrund

–0,011

–0,013

–0,018**

–0,017**

–0,001

0,001

(0,014)

(0,015)

(0,007)

(0,008)

(0,009)

(0,010)

Elternteil berufstätig

0,027***

0,016***

0,029***

0,014***

0,016***

0,006

(0,007)

(0,008)

(0,005)

(0,005)

(0,007)

(0,007)

Elternteil berufstätig*

Migrationshintergrund

0,009

0,009

0,019**

0,011

0,023**

0,015

(0,013)

(0,015)

(0,008)

(0,009)

(0,011)

(0,012)

Elternteil in MINT-Beruf

0,014**

0,010***

0,012***

(0,006)

(0,003)

(0,004)

Konstante

0,569***

0,575***

0,552***

0,564***

0,545***

0,551***

(0,010)

(0,010)

(0,007)

(0,007)

(0,008)

(0,008)

Angepasstes R2

0,023

0,017

0,050

0,036

0,047

0,037

Anzahl der Beobachtungen

3.556

3.360

13.248

12.231

5.337

5.063

Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des NEPS. Anmerkung: Ein Migrationshintergrund liegt definitorisch vor, wenn die befragte Person oder mindestens ein Elternteil dieser Person nicht in Deutschland geboren wurde und/oder eine nicht-deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Elternteil berufstätig und Elternteil in MINT-Beruf sind Indikatorvariablen mit den Ausprägungen 0 und 1, wobei eine 1 bedeutet, dass die jeweilige Eigenschaft auf mindestens ein Elternteil zutrifft. Die Beobachtungszahlen der jeweiligen Spalten (b) fallen geringer als in den Spalten (a) aus, da die Informationen zu elterlichen Berufsfeldern nicht für alle Beobachtungen vorliegen. Signifikanzniveaus: * p < 0,1; ** p < 0,05; *** p < 0,01. Die Standardfehler sind robust und auf Ebene der Schulen geclustert.

Damit unterstreichen und erweitern die vorliegenden Ergebnisse bisherige Erkenntnisse zu den digitalen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland: So vermuten zahlreiche Studien, dass der soziale und berufliche Status des Elternhauses ein maßgeblicher Prädiktor für digitale Kompetenzen ist: Bos et al. (2014) zeigen für Jugendliche der achten Klasse in Deutschland, dass das kulturelle Kapital der Eltern in einem positiven Zusammenhang mit den digitalen Kompetenzen steht, sowie dass Kinder aus nicht-akademischen oder gering formal gebildeten Elternhäusern im Mittel geringere digitale Kompetenzen als Kinder akademisch gebildeter Eltern aufweisen. Ähnliche Ergebnisse finden auch Hatlevik und Christophersen (2013) und Hatlevik et al. (2015) für Norwegen, Aesaert und van Braak (2015) für die Niederlande und Fraillon et al. (2018) für Australien. Hollingworth et al. (2011) stellen diesbezüglich für Großbritannien dar, dass dies einerseits auf die Ausstattung des Haushalts mit Informations- und Kommunikationstechnologien und andererseits auf die Möglichkeit der Eltern, die Kinder beim Erlernen von digitalen Kompetenzen zu unterstützen, zurückzuführen ist. Ein für die Literatur neues Ergebnis in Tabelle 2 ist, dass auch das Berufsfeld der Eltern in einem Zusammenhang mit den digitalen Kompetenzen der Kinder steht.

Auch unsere Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen den digitalen Kompetenzen und dem Migrationshintergrund von Kindern und Jugendlichen bestätigen und erweitern bisherige Erkenntnisse aus verschiedenen Ländern: Bos et al. (2014) und Eickelmann et al. (2019) ermitteln mit deutschen Daten der ICILS-Studien für Jugendliche der achten Klassenstufe einen negativen Zusammenhang zwischen Migrationsstatus und digitaler Kompetenz. Auch für Norwegen (Hatlevik/Christophersen, 2013, Hatlevik et al., 2015) und die Niederlande (Kuhlemeier/Hemker, 2007, Volman et al., 2005) wurde bereits dargestellt, dass diejenigen Kinder, die ethnischen Minderheiten angehören oder zu Hause nicht die Landessprache sprechen, signifikant geringere digitale Kompetenzen aufweisen. Wir können zeigen, dass dieser negative Zusammenhang nicht nur in der Mittelstufe existiert, sondern sich die digitalen Kompetenzen zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund bereits in der Unterstufe (6. Klasse) unterscheiden und ein solcher Unterschied auch – trotz der Selektion in die Oberstufe – in Klasse 12 noch präsent ist.

Ähnlich wie in der vorliegenden Untersuchung finden auch internationale Studien keinen klaren Zusammenhang zwischen Geschlecht und den digitalen Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen: Zwar ist die Einstellung von Jungen zu Informations- und Kommunikationstechnologien oft selbstbewusster und positiver als die von gleichaltrigen Mädchen (vgl. z. B. Colley/Comber, 2003, für Großbritannien sowie Hargittai/Shafer, 2006, für die USA), doch ist in Kompetenztestmessungen kein klarer geschlechtsspezifischer Unterschied erkennbar: Einige Studien finden stärkere computerbezogene Kompetenzen bei Mädchen (Bos et al., 2014 für Deutschland; Fraillon et al., 2018 für Australien; Hatlevik/Christophersen, 2013 für Norwegen), andere bei Jungen (Kuhlemeier/Hemker, 2007 für die Niederlande).

2. Erwachsene

Das NEPS umfasst zwei verschiedene Kohorten von Erwachsenen: In der Startkohorte SC5 werden ausschließlich Studierende befragt, welche im Wintersemester 2010/11 im ersten Fachsemester an einer deutschen Hochschule immatrikuliert waren. Für die Aufnahme in das NEPS wurden alle Studienbereiche gewählt, wobei Lehramtsstudierende und Studierende privater Hochschulen gezielt überrepräsentiert wurden (Weiß, 2012). Bei den Studierenden wurden im Jahr 2013 während des sechsten Studiensemesters die digitalen Kompetenzen gemessen.

Die Startkohorte SC6 besteht aus Erwachsenen der Geburtsjahrgänge 1944 bis 1986, welche zum Zeitpunkt der Kompetenzerhebung in den Jahren 2012 und 2013 zwischen 26 und 69 Jahren alt waren. Die digitalen Kompetenzen wurden nicht bei denjenigen Befragten gemessen, die angaben, in dem gesamten der Befragung vorangegangenen Jahr keinen Computer benutzt zu haben. Dies traf auf 7,4 % der Befragten zu (Bech et al. 2013).

Tabelle 3 stellt die Ergebnisse der Regressionen dar. Die Spalten (1a), (1b) und (1c) fassen die Ergebnisse für die Studierenden (SC5) zusammen; die Spalten 2a bis 2c die Ergebnisse der übrigen Erwachsenen (SC6). Spalten (1a) bis (1c) zeigen, dass sowohl Studentinnen als auch Studierende mit Migrationshintergrund im Mittel eine bis zwei der 30 Fragen weniger beantworten konnten als Männer und Studierende ohne Migrationshintergrund. Im Gegensatz zu den Ergebnissen von Schülerinnen und Schülern scheint das Geschlecht bei Studierenden keine Rolle zu spielen, d. h. es macht keinen Unterschied, ob Studentinnen einen Migrationshintergrund haben. Auch das Elternhaus scheint bei Studierenden keinen Einfluss mehr auf die digitalen Kompetenzen zu haben. Dies kann darin begründet sein, dass die Kompetenzmessungen erst im sechsten Semester erfolgt sind und Defizite aus der Schulzeit, die mit dem Elternhaus in Zusammenhang stehen, in der Zwischenzeit kompensiert werden konnten. Eine weitere Ursache könnten Selektionsprozesse am Übergang von Schule in Studium sein.

Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass in den NEPS-Daten kein allgemeiner Unterschied in den digitalen Kompetenzen zwischen den Studierenden aus dem MINT-Bereich und den übrigen Studierenden besteht. Dies kann darin begründet sein, dass z. B. Lehramtsstudierende zwar ggf. ein MINT-Fach auf Lehramt studieren, das Lehramtsstudium aber zu den Geisteswissenschaften zählt. So zeigen Senkbeil et al. (2019) ebenfalls mit den Daten des NEPS, dass Lehramtsstudierende mit MINT-Fächern digital kompetenter als Lehramtsstudierende anderer Fächer sind.

Bei den weiteren Erwachsenen (SC6) zeigt sich das gleiche Muster, dass Personen mit Migrationshintergrund im Mittel zwei bis vier der 29 Fragen weniger beantworten konnten als Personen ohne Migrationshintergrund. Bei den Frauen zeigt sich ebenfalls, dass sie ein bis zwei Fragen weniger als Männer beantworten konnten. Diejenigen Personen mit mehr Bildungsjahren können tendenziell mehr Fragen korrekt beantworten, wobei jedes weitere Jahr an Bildung einer weiteren korrekt beantworteten Antwort im Kompetenztest entspricht (s. Spalte 2b in Tabelle 3). Aus Spalte (2c) in Tabelle 3 wird zudem ersichtlich, dass Personen, die in einem MINT-Beruf arbeiten, im Mittel zwei Fragen mehr beantworten können als Personen in anderen Berufsfeldern. Der negative Zusammenhang zwischen der Zahl der Berufsjahre und den digitalen Kompetenzen kann ein Hinweis auf Kohorteneffekte sein, da – wie in Abbildung 1 veranschaulicht wurde – ältere Personen systematisch geringere digitale Kompetenzen aufweisen. Der Interaktionsterm zwischen Geschlecht und Berufsjahren – der aber weder statistisch noch ökonomisch signifikant ist – kann für die unterschiedliche Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen kontrollieren.

Die vorliegenden Ergebnisse decken sich in ihrer Richtung mit bekannter Evidenz zu der Verteilung der digitalen Kompetenzen in der erwachsenen Bevölkerung. So finden Nägle und Schmidt (2012) für Deutschland sowie Williams (2003) für Großbritannien, dass erwachsene Männer höhere digitale Kompetenzen als Frauen aufweisen. Bzgl. des Migrationshintergrunds zeigen auch Wicht et al. (2018) und Ertl et al. (2020) in der Auswertung der PIAAC-Daten, dass Personen mit Migrationshintergrund systematisch schlechter in Kompetenzerhebungen abschneiden.

Bei Erwachsenen wurde zudem für die Niederlande (van Deursen und van Diepen, 2013, van Deursen et al., 2011) und Deutschland (Ertl et al., 2020; Wicht et al., 2018) ein positiver Zusammenhang zwischen dem eigenen Bildungsniveau und den digitalen Kompetenzen ermittelt. Wicht et al. (2018) zeigen zudem für Deutschland, dass vor allem Langzeitarbeitslose deutlich schlechtere digitale Kompetenzen aufweisen als Erwerbstätige. Hier kann aber nicht unterschieden werden, ob die Langzeitarbeitslosigkeit eine Folge von geringen (digitalen) Kompetenzen ist oder es zu einem Abbau der Kompetenzen durch fehlende Tätigkeit kommt.

Tabelle 3:

Ergebnisse der multivariaten Analyse für Erwachsene basierend auf SC5 und SC6

KQ-Regression der Summenscores auf sozio-ökonomische Charakteristika

Abhängige Variable: Summenscore DigLitScore der digitalen Kompetenzen

Studierende

Erwachsene (26 – 69 Jahre)

(1a)

(1b)

(1c)

(2a)

(2b)

(2c)

Weiblich

–0,042***

–0,040***

–0,040***

–0,066***

–0,056***

–0,056***

(0,006)

(0,006)

(0,006)

(0,006)

(0,005)

(0,022)

Migrationshintergrund

–0,039***

–0,041***

–0,040***

–0,135***

–0,123***

–0,079***

(0,008)

(0,008)

(0,008)

(0,012)

(0,011)

(0,013)

Weiblich*Migrationshintergrund

–0,008

–0,006

–0,008

0,036**

0,027*

0,009

(0,012)

(0,012)

(0,012)

(0,016)

(0,015)

(0,019)

Elternteil berufstätig

–0,007

–0,009

(0,006)

(0,006)

Elternteil in MINT-Beruf

0,002

(0,004)

MINT Studiengang

0,010

0,009

0,009

(0,009)

(0,009)

(0,009)

Bildungsjahre

0,036***

0,031***

(0,001)

(0,002)

MINT-Beruf

0,066***

(0,018)

Berufsjahre

–0,012***

(0,001)

Berufsjahre quadriert

0.0002***

(0.000)

Weiblich*Berufsjahre

–0.0001

(0.021)

Konstante

0,458***

0,463***

0,464***

0,579***

0,054***

0,179***

(0,009)

(0,011)

(0,011)

(0,004)

(0,016)

(0,028)

Angepasstes R2

0,023

0,023

0,023

0,053

0,200

0,259

Anzahl der Beobachtungen

8.006

7.779

7.572

6.126

6.096

2.414

Quelle: Eigene Darstellung mit Daten des NEPS. Anmerkung: Elternteil berufstätig und Elternteil in MINT-Beruf sind Indikatorvariablen mit den Ausprägungen 0/1, wobei eine 1 bedeutet, dass die jeweilige Eigenschaft auf mindestens ein Elternteil zutrifft. Die Beobachtungszahlen der Spalten (1b), (1c) und (2b) fallen etwas geringer aus, da nicht für alle Studierenden die (detaillierten) Informationen zur elterlichen Berufstätigkeit vorliegen und nicht zu allen Erwachsenen die Zahl der Bildungsjahre bekannt ist. Die starke Reduzierung der Fallzahl von (2b) nach (2c) liegt daran, dass für viele Befragte keine detaillierten Angaben zum Beruf (MINT-Beruf oder nicht-MINT-Beruf) vorliegen. Signifikanzniveaus: * p < 0,1; ** p < 0,05; *** p < 0,01. Die Standardfehler sind robust und für die Studierenden auf Ebene der Hochschulen geclustert.

Für Erwachsene gibt es zudem Evidenz aus Großbritannien (Williams, 2003), Deutschland (Ertl et al., 2020) und den Niederlanden (Wicht et al., 2018), dass die digitalen Komptenzen bei Personen ab etwa 40 Jahren abnehmen. Ob dies auf Kohorteneffekte – d. h., dass ältere Personen weniger Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien hatten und diese seltener nutzen (Schreuers et al., 2017, Nägle/Schmidt, 2012) – oder auf abnehmende kognitive Fähigkeiten zurückzuführen ist, lässt sich nicht eindeutig ermitteln. Wicht et al. (2021) argumentieren, dass digitale Kompetenzen nur entstehen, wenn Informations- und Kommunikationstechnologien auch verwendet werden. Bachmann et al. (2021) zeigen, dass im Erwachsenenalter die Korrelation zwischen den digitalen Kompetenzen und den mathematischen (0,59) und naturwissenschaftlichen Kompetenzen (0,63) sowie mit der Lesekompetenz (0,58) recht hoch ist. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass digitale und allgemeine Fähigkeiten nicht vollständig isoliert voneinander betrachtet werden können.

Zusammengefasst decken sich die Erkenntnisse aus den Daten der Startkohorten SC5 und SC6 des NEPS mit bisherigen Ergebnissen in internationalen Vergleichsstudien wie PIACC und einzelnen Studien anderer Länder.

V. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Die COVID-19-Pandemie hat verdeutlicht, dass digitale Kompetenzen in Deutschland teilweise in unzureichendem Maße vorhanden und unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Digitale Kompetenzen sind jedoch vor dem Hintergrund des technologischen Wandels eine Voraussetzung für eine aktive und erfolgreiche Teilnahme an den sich verändernden Lebens-, Bildungs- und Arbeitswelten. Zudem stellen digitale Kompetenzen vor allem bei jüngeren Personen eine Grundvoraussetzung dar, um der ungebrochen hohen Nachfrage nach Fachkräften im informatischen Bereich gerecht zu werden. Die vorliegende Studie liefert auf Grundlage des NEPS eine systematische Bestandsaufnahme der digitalen Kompetenzen in Deutschland für den Zeitraum vor Beginn der Pandemie.

Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen. Erstens gibt es bereits bei Kindern und Jugendlichen deutliche Unterschiede in den digitalen Kompetenzen je nach sozio-ökonomischer Herkunft. Besonders geringe digitale Kompetenzen weisen Heranwachsende mit Migrationshintergrund und Kinder arbeitsloser Eltern auf.

Zweitens sind auch bei Erwachsenen die digitalen Kompetenzen ungleich verteilt. So können erwachsene Personen mit Migrationshintergrund sowie Frauen in den Kompetenzmessungen weniger Fragen korrekt beantworten. Personen mit besonders hohen digitalen Kompetenzen sind diejenigen, die eine hohe Bildung haben und solche, die in MINT-Berufen arbeiten.

Die vorliegende Studie zeigt, dass systematische Unterschiede in den digitalen Kompetenzen mindestens schon in der sechsten Klasse existieren. Bisherige Studien basierten meist auf den ICILS-Testergebnissen von Jugendlichen in der 8. Jahrgangsstufe. Die dargestellten Ergebnisse haben daher wichtige bildungspolitische Implikationen. Der formale Bildungsbereich sollte die im nicht-formalen Bereich entstehenden Defizite in der Entwicklung digitaler Kompetenzen – insbesondere in Elternhäusern einzelner sozio-ökonomischer Gruppen – in den ersten Schuljahren kompensieren. Daher erscheint es sinnvoll, dass die aktuelle Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz bereits früh im Bereich der formalen Bildung ansetzt und eine Verankerung der „digitalen Medienkompetenzen“ von Schülerinnen und Schülern als Bildungsziel anstrebt. Hier ist weitere Forschung notwendig, um kritische Phasen in der Entwicklung der digitalen Kompetenzen zu identifizieren.

Die vorliegenden Ergebnisse haben bildungs- und wirtschaftspolitische Implikationen: Um eine Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen zu erzielen, sollte bei Schülerinnen bereits frühzeitig das Interesse an MINT-Berufen geweckt werden und eine Bedrohung durch negative Stereotype reduziert werden. „Frühzeitig“ bezieht sich hierbei bereits auf die Sekundarstufe I, da die vorliegenden Ergebnisse darauf hindeuten, dass Schülerinnen bis zur 9. Klasse noch über ähnlich ausgeprägte digitale Kompetenzen wie ihre Mitschüler verfügen, aber in der 12. Klasse schon ein Unterschied in den digitalen Kompetenzen zwischen den Geschlechtern besteht. Ziel derartiger Maßnahmen sollte sein, dem bestehenden Fachkräftemangel in mathematischen, informatischen, naturwissenschaftlichen und technischen Berufen entgegenzuwirken und den Anteil an Frauen, aber auch an Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte, in eben diesen Berufen zu erhöhen.

Eine derartige bildungspolitische Implikation lässt sich zudem auf Jugendliche übertragen, deren Eltern arbeitslos sind: Auch bei diesen Jugendlichen sind die digitalen Kompetenzen geringer ausgeprägt. Ein Bildungsaufstieg eben dieser Jugendlichen könnte – neben der Verbesserung der individuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt und der gesellschaftlichen Teilhabe – dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Auch hier ist der formale Bildungsbereich gefragt, welcher neben der Vermittlung von digitalen Kompetenzen das Interesse an MINT-Berufen unabhängig der elterlichen Prägung wecken sollte.

Da auch für einzelne Bevölkerungsgruppen im Erwachsenenalter eine digitale Inklusion bislang nicht vollständig erfolgt ist, könnten angesichts der fortschreitenden Digitalisierung Weiterbildungsmaßnahmen für Frauen sowie zugewanderte, ältere und weniger gebildete Menschen zur Reduzierung des Digital Divide beitragen. Auch hier ist weitere Forschung notwendig, um den Digital Divide in seiner Vollständigkeit zu verstehen.

Um einen umfassenden Aufbau von digitalen Kompetenzen zu gewährleisten und die zukünftigen Handlungsfelder evidenzbasiert weiterzuentwickeln, ist zudem weitere Forschung zur Integration des digitalen Kompetenzaufbaus in Lehrpläne und Fachcurricula ebenso notwendig wie Studien zur kausalen Bestimmung der in dieser Studie dargestellten deskriptiven Zusammenhänge zwischen verschiedenen sozio-ökonomischen Faktoren und der Entwicklung digitaler Kompetenzen. Um einem Fachkräftemangel mittel- bis langfristig entgegenwirken zu können, sollte außerdem untersucht werden, inwieweit digitale Kompetenzen im Jugendalter die Studien- und Berufswahl von Schulabsolventinnen und -absolventen beeinflussen, und welche Maßnahmen die Selektion in MINT-Berufe unterstützen. Insbesondere durch die bald zur Verfügung stehenden NEPS-Daten für die Zeit während oder nach der Corona-Pandemie ergibt sich weiteres Forschungspotenzial. Dabei sollte im Vordergrund stehen, welche Auswirkungen der Pandemie kurzfristiger und welche eher längerfristiger Natur sind und wer davon am meisten betroffen ist, um durch geeignete Politikmaßnahmen entgegensteuern zu können.

VI. Anmerkungen

Förderung

Wir danken dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft für ihre Unterstützung der Forschungsgruppe Bildung am RWI im Rahmen des „Zukunftsprogramm RWI 2020“.

Hinweis zu den verwendeten Daten

Diese Arbeit nutzt Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS): Startkohorte Klasse 5 (doi:10.5157/NEPS:SC3:11.0.1), Startkohorte Klasse 9, (doi:10.5157/NEPS:SC4:12.0.0), Startkohorte Studierende (doi:10.5157/NEPS:SC5:15.0.0) und Startkohorte Erwachsene (doi:10.5157/NEPS:SC6:12.1.0). Die Daten des NEPS wurden von 2008 bis 2013 als Teil des Rahmenprogramms zur Förderung der empirischen Bildungsforschung erhoben, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wurde. Seit 2014 wird NEPS vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Kooperation mit einem deutschlandweiten Netzwerk weitergeführt.

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Published Online: 2022-11-08
Published in Print: 2022-12-16

© 2022 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von De Gruyter.

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