Verbraucherschutz: FluggastrechteVO – Begriff „außergewöhnliche Umstände“

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Verbraucherschutz: FluggastrechteVO – Begriff „außergewöhnliche Umstände“

From the journal WBL Wirtschaftsrechtliche Blätter, Volume 35, March 2021, issue 3

Published by Verlag Österreich

Rechtsprechung, 2511 Words
Original language: German
WBL 2021, pp 156-158
https://doi.org/10.33196/wbl202103015601

Abstract

Art 5 Abs 3 der VO (EG) Nr 261/2004 ist dahin auszulegen, dass eine Kollision zwischen dem Höhenruder eines Flugzeugs in Parkposition und dem Winglet eines Flugzeugs einer anderen Fluggesellschaft, die durch die Bewegung des zweiten Flugzeugs verursacht wurde, unter den Begriff der „außergewöhnlichen Umstände“ iS dieser Bestimmung fällt. Art 5 Abs 1 lit c der VO Nr 261/2004 ist dahin auszulegen, dass die von einem Luftfahrtunternehmen im Fall der Annullierung des ursprünglich geplanten Fluges aufgrund außergewöhnlicher Umstände durchgeführte anderweitige Beförderung eines Fluggasts mit einem Flug, mit dem der Fluggast sein Endziel am Tag nach dem ursprünglich geplanten Ankunftstag erreicht, eine „zumutbare Maßnahme“ darstellt, die dieses Unternehmen von seiner in Art 5 Abs 1 lit c und Art 7 Abs 1 dieser VO vorgesehenen Ausgleichspflicht befreit, es sei denn, es bestand eine andere Möglichkeit einer anderweitigen direkten oder indirekten Beförderung mit einem von ihm selbst oder einem anderen Luftfahrtunternehmen durchgeführten Flug, der mit weniger Verspätung als der nächste Flug des betreffenden Luftfahrtunternehmens ankam, außer dieses weist nach, dass die Durchführung einer solchen anderweitigen Beförderung für es angesichts der Kapazitäten seines Unternehmens zum maßgeblichen Zeitpunkt ein nicht tragbares Opfer dargestellt hätte, was das vorlegende Gericht zu prüfen hat.