2009 年 17 巻 p. 26-
In der Vorlesung über die Philosophie der Religion schreibt Hegel, daß die Philosophie eigentlich Gott zum einzigen Gegensatand hat und daß wer den Gedanken faßt, der versucht, mit der Erkenntnis Gottes sich einzulassen und die Natur desselben denkend zu begreifen. Bekanntlich in der abendländischen Geschichte der Philosophie sollte man nichts von Gott sprechen können, geschweige denn erkennen. Denn Gott war mehr der absconditus als der schwierigste Gegenstand. Was soll es dann bedeuten, Gott zu erkennen oder denkend zu begreifen? Übrigens sagt Hegel, daß es nicht zweierlei Geist geben kann, nicht einen göttlichen Geist und einen menschlichen Geist. So würde die Erkenntnis Gottes nicht anders als die des Menschen von seiner selbst und daher die höchste Selbsterkenntnis des menschlichen Geistes sein müssen. In Jenaer Periode hat Hegel solche Einsicht dadurch gelangt, daß er den Begriff der Unendlichkeit konzipieren konnte, die das Endliche möglich machen und selbst zum Grund der Endlichkeit werden kann. Diese Erkenntnis war für ihm nur möglich als Philosophie.