Den Verlauf des "Kampfes" von 1408-16 innerhalb der Stadt Lubeck zu erortern ist der Hauptzweck der vorliegenden Arbeit. Dabei werden der Hintergrund und die Fuhrung dieses "Kampfes" naher untersucht und seine Bedeutung fur die hansische sowie lubische Geschichte wird geklart. Seit Ende des 14. Jahrhunderts war der EinfluB von englischen und hollandischen Kaufleuten im Ostseegebiet starker und die Hanse verlor ihr Handelsmonopol. Das notigte den Rat von Lubeck der wirtschaftlich auf dem groBen Fernhandel basierte, Steuern zu erhohen und die Tatigkeiten der Klein- und Mittelhandler sowie Handwerker zu beschranken. Der Rat brachte den Klein- und Mittelhandel samt dem Gewerbe und der Landwirtschaft unter die Herrschaft der ratsfahigen GroBhandler. Die Kaufleute ohne Ratsfahigkeit und Handwerker widerstanden dem Rat. 1408 verlieBen so 15 Ratsleute mit den Anhangern die Stadt. Am Ende gelang es dem alten Rat, das Reich und nicht geringe Hansestadte auf seine Seite zu bringen, damit der neue Rat ihm nachgeben muBte. Als der "Kampf" im Jahre 1416 endete, erwarb ein Teil der den neuen Rat bildenden Mittelhandler Ratsfahigkeit. Die Unzufriedenheit der Mittelhandler wurde etwas geringer und das verstarkte die systematische Wirtschaftskraft der Stadt Lubeck. Der "Kampf" kam also in der Verwandlung der Wirtschafts-struktur in Lubeck vor. Diese Verwandlung ermoglichte die vorlaufige Fortdauer seines "wirtschaftlichen Gedeihen".