Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Molekularhistologische Studien über die Elementar- und Mikrofibrillen des Kollagens
II. Nähere Beobachtung über die periodische Querzonierung der kollagenen Mikrofibrillen
Masaji SEKI
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1954 Volume 7 Issue 1 Pages 5-17

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Abstract

Das Sehnengewebe von jungen Meerschweinchen und das regenerierte Gewebe aus der geschnittenen Sehne von Mäusen wurden im Elektronenmikroskop untersucht. In der Grundsubstanz der Gewebe befinden sich Ketten aus Teilchen von 6-8mμ Größe. Diese Teilchen müssen die Natur des Dipols besitzen. Die Teilchen der Ketten verbinden sich oft z. B. je drei und drei in Längsrichtung und bilden Stäbchen. Dies erfolgt vermutlich durch eine wellenartige Fortpflanzuug der Bindung und Trennung der als Dipole anzusehenden Teilchen längs der Kette. Im lebenden Körper müssen solche Teilchenketten durch thermische Bewegung stets ihre Form und ihren Ort ändern. Wenn Ketten von gleicher Struktur sich parallelisieren, ziehen sie sich elektrostatisch aneinander zu einem Bündel. In der so gebildeten Mikrofibrille ordnen sich die gleichartigen Teilchen in angrenzenden Ketten in Querrichtung und formen gemeinsame schattendichte Querzonen. Die Erscheinung, daß nachher in den Mikrofibrillen Strukturperioden hoherer Ordnungen auftreten, ist vielleicht dadurch bedingt, daß die wellenartige An- und Abbindungen der Teilchen wie in der singulären Teilchenkette wiederholt in den Mikrofibrillen von sich gehen.
Die oben geschilderten Verbindungen der Teilchen bzw. der Teilchenketten müssen, selbst wenn sie letzten Endes durch die Hauptvalenzen der Moleküle geschehen, anfangs hauptsächlich durch die Dipolenrichtwirkung hervorgerufen werden.
Wenn in der Grundsubstanz des Bindegewebes, in welcher Schwärme von zwanglosen Teilchen in Unordung vorhanden sind, die Teilchen sich kettenartig anlagern und ein netziges Gefüge bilden, so sind die Maschenräume des letzteren größer als die vorhin zwischen den ungeordneten Teilchen gewesenen Räume. Aus dieser Tatsache darf man aber auch schließen, daß in den Mikrofibrillen die Gefügeräume in den schattendichten Querzonen mit regelmäßig geordneten Teilchen größer sind als in den schattenschwächeren, in welchen sich die kleinen Teilchen und Moleküle ungefesselt und ungeordnet befinden, eine Annahme, die durch anderweitige Beobachtungen von Autoren über die bevorzugte Silberkörnerablagerung in den schattendichten Queszonen erhärtet wird.
Im Inneren der aus den zahlreichen Mikrofibrillen bestehenden kollagenen Fibrillen entwickelt sich somit eine sehr große, mit gewissen Farbstoffen färbbare Oberfläche, einmal auf der Oberfläche der Mikrofibrillen, dann vielleicht in den schattendichten Querzonen der letzteren.
Die Vermehrung der Gebilde mit größeren Gefügelücken ist schließlich eine Art von Reifung, die sich an der kollagenen Substanz vollzieht.

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