The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Pharmakologische Untersuchung des Ginkgogifts, des Dermatitiserregers in Ginkgo biloba L
Junsaku Saito
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1930 Volume 16 Issue 5-6 Pages 413-423

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Abstract

Das aus Ginkgo biloba L. dargestellte Ginkgogift hat cine lokalreizende Wirkung; so verursacht es bei stomachaler Applikation beim Ka ninchen gastroenteritische Erscheinungen and bei subkutaner Einspritzung beim Kaninchen und bei der Katze Abszess und Geschwür an der Injektionsstelle. Es wird von den genannten Applikationsstellen aus allmählich resorbiert und von versehiedenen drüsigen Organen, namentlich Nieren und Sehleimhäuten des Magendarmkanals ausgeschieden, an denen es dann auch seine lokal reizende Wirkung ausübt, sodass Glomerulonephritis und Gastroenteritis eintreten.
Nach seiner Resorption wirkt es beim Frosche direkt auf das Zentralnervensystem lähmend, aber anscheinend nicht so beim Kaninchen und bei der Katze, weil diese Wirkung vielleicht bei den letzten wegen der stark in den Vordergrund tretenden sonstigen Wirkungen kaum noch in zweiter Linie in Betracht kommt. Beim Kaninchen erregt das Gift, in das Blut gebracht, das Respirationszentrum and veranlasst so starke Dyspnoe. Das Herz wird zuerst in seiner Schlagfolge beschleunigt und im Schlagumfang infolge des Stärkerwerdens der Systole sowie des Vollkommenerwerdens der Diastole vergrössert, dann aber verlangsamt sich die erste und die letzte verkürzt sich, bis es schliesslich stillsteht; dementsprechend wird der Blutdruck zuerst gesteigert und dann herabgesetzt, sodas das Tier schliesslich unter heftigen Konvulsionen zugrunde geht. Die Blutgefässe werden durch seine periphere Wirkung bei schwacher Konzentration erweitert and bei starker verengert, dock ist diese konstriktorische Wirkung bei der Blutdrueksteigerung vielleicht nicht mit im Spiele. Die Harnabsonderung wird durch seine Wirkung auf die Niere und vielleicht auch durch die Blutdrucksteigerung vorübergehend gesteigert, spater aber vermindert, sodass die Tagesmenge abnimmt. Es hat auch eine hämolytische Wirkung, die als Ursache der Hämoglobinurie bei intraveuöser Vergiftung anzusehen ist.
Das Gift führt am überlebenden Darm anfängliche Zunahme des Tonus und Beschleunigung der Bewegungen und darauf folgende Erschlaffung und Abschwächung der letzten herbei; diese beschleunigende Wirkung mag für die bei der Vergiftung beobachteten Durchfälle eine gewisse Rolle spieleu. Der überlebende Uterus wird meist ohue anfängliche Erregung gelähmt, sodass der bei der Vergiftung auftretende Abortus auf einer sekun-däreu Wirkung beruhen dürfte.
Nach Obigem scheint das Ginkgogift in pharmakologischer Hinsicht dem Kantharidin am nächsten zu stehen.

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