Kramerius Vaclav Rodomil, Verleger und Schriftsteller. * Prag, 1792; † Prag, 6. 6. 1861. Sohn des Schriftstellers und Verlegers Wenzel Mathias K. (1753–1808). Vom Vater zum Verlagsbuchhändler, Zeitungs- und Zeitschriftenverleger erzogen, zeigte er wenig kaufmänn. Geschick, so daß er das ererbte Unternehmen 1823 an den Prager Buchdrucker v. Schönfeld verkaufen mußte. Er gab die von seinem Vater 1791 begründete „Vlastenské Noviny“ („Vaterländische Zeitung“), 1819 die Z. „Dobrozvěst“ sowie 1821–24 die populärwiss. Z. „Čechoslav“, 1824 die Ztg. „Dopisovatel pro Čechy a Moravany“ (Korrespondent für Böhmen und Mähren) heraus, mußte aber auch diese Publ. veräußern. Die von ihm 1830 im Verlag Jerabek (Prag) gegründete Z. „Večerní vyražení“ („Abendliche Unterhaltungen“) konnte sich nur vier Jahre halten. K. arbeitete dann als Übersetzer und Korrektor und verfaßte zahlreiche Schriften. Ab 1836 lebte er einige Zeit in Wien. Im Revolutionsjahr 1848 gründete er in Prag eine humorist. Z. „Kacafirek“ („Der Geck“). Der schriftsteller. Wert seiner mehr als hundert Veröffentlichungen ist umstritten.