Zusammenfassung
Der Beitrag legt Befunde zur Beteiligung von 15-jährigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund am vereinsorganisierten Sport vor. Die Sportvereinszugehörigkeit wird aus einer geschlechterdifferentiellen Perspektive analysiert, aber auch mit der sprachlichen Akkulturation und der sozialstrukturellen Integration der Familie in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund um eine sehr heterogene Gruppe handelt, die in Teilen durch eine sehr große Nähe, in Teilen aber auch durch eine sehr große Ferne zum Vereinssport gekennzeichnet ist. Vor allem bei den Mädchen wird der Zugang zum Sportverein stark von sozioökonomischen Lebensverhältnissen und von den kulturellen Normalitätsmustern der Familie mitdefiniert.
Summary
This article presents empirical findings on fifteen-year-old adolescent migrants’ involvement in sports clubs. Gender differences in sports club participation rates are analysed in detail and are linked to acculturation and structural integration patterns of the family. Results show that adolescent migrants constitute a very heterogeneous group: some are heavily involved in club-organised sports, while others typically remain very distant from sports clubs. In particular, girls’ access to sports clubs is strongly defined by their socio-economic living conditions as well as by their familial patterns of cultural adaptation.
© 2009 by Lucius & Lucius, Stuttgart