Skip to content
Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter Oldenbourg May 27, 2016

Standardisierungspolitik für die Informationsgesellschaft / Standardization Policy for the Information Society

  • Bernd Woeckener

Zusammenfassung

Eine möglichst weitgehende Standardisierung der für die Informationsgesellschaft konstitutiven neuen Informationsverarbeitungs- und -übertragungssysteme verspricht mit Blick auf die durch sie realisierbaren Netz- und Skaleneffekte erhebliche gesamtwirtschaftliche Vorteile. Andererseits ist gerade in diesem Bereich auch eine nachhaltige horizontale und vertikale Präferenzdifferenzierung zu konstatieren, welcher mit zunehmendem Standardisierungsgrad immer weniger nachgekommen werden kann. Die Lösung des sich daraus ergebenden Problems, das wohlfahrtsoptimale Verhältnis zwischen Standardisierung und Produktvielfalt zu finden, wird - zumindest in Europa - keineswegs den Marktparteien überlassen. Vielmehr verfolgt hier insbesondere die EU-Kommission, gestützt auf die Diagnose mehrfachen Versagens der Marktparteien, eine aktive, interventionistische Standardisierungspolitik. Unter anderem argumentiert sie, daß die Marktparteien alleine infolge der erheblichen Netz- und Skaleneffekte an der sog. Kritischen Masse scheitern oder aber sowohl zu einer Unter- als auch zu einer Fehlstandardisierung neigen würden. Ziel des vorliegenden Artikels ist es, zu zeigen, wie alle diese Probleme bestmöglich gelöst werden, wenn der nichtkooperative Marktprozeß durch einen kooperativen (Standardisierungs-)Komiteeprozeß ergänzt wird, in dem alle Beteiligten vertreten sind und einklagbare Verträge über Kompensationsleistungen abschließen können.

Summary

A high degree of standardization in the realm of telecommunication and information technologies has the advantage of exploiting high economies of scale and network effects but ignores that users’ preferences are considerably differentiated. In Europe, determining the optimal trade-off between standardization and variety is not left to the market participants. Based on the diagnosis of several market failures - e.g., severe critical mass problems and a too-much-variety-bias - the EU-Commission pursues an intervening standardization policy. The paper aims at showing that all market failures are cured if the market process is complemented by a well-designed committee process.

Online erschienen: 2016-5-27
Erschienen im Druck: 1996-6-1

© 1996 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Downloaded on 27.4.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/jbnst-1996-0302/html
Scroll to top button