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Publicly Available Published by De Gruyter March 22, 2017

„Unbekannt“ heißt nicht „Ich verstehe es nicht“

Von der Identifizierung deutsch-englisch-japanischer Kognaten und ähnlicher Wörter durch japanische Deutschlernende

  • Frank Nickel

    Doktorand an der TU Dresden im Bereich Germanistische Linguistik. Mithilfe eines Forschungsstipendiums der Japanese Society for Promoting Science (JSPS, 日本学術振興会) forscht er im Bereich Angewandte Linguistik – Deutsch nach Englisch an der Sophia Universität (上智大学) Tokio. Zuvor hatte er sich im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Universität Wien mit Ausspracheabweichungen japanischer Deutschlernender beschäftigt und Lernende in Österreich und in Japan vergleichend untersucht.

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Zusammenfassung

Die aktuellen Forschungsergebnisse zeigen, dass Sprache weder isoliert gelernt noch verarbeitet wird, daher scheint eine Berücksichtigung von bereits gelernten Sprachen beim Deutschlernen nur folgerichtig. Für einen künftigen Lernerwortschatz für Deutsch als Fremdsprache nach Englisch in Japan wurden zwei Umfragen durchgeführt, um die Fähigkeiten des Erkennens unbekannten Vokabulars von Studienanfängerinnen und -anfängern des Deutschen an japanischen Universitäten zu testen. Hierbei wurde gemeinsames deutsch-englisches Vokabular berücksichtigt sowie englische Lehnwörter, die es sowohl im Japanischen als auch im Deutschen gibt.

Abstract

The latest research shows that Language can neither be learned in isolation to the language a learner knows already, nor can the brain handle the new language separately to already studied languages. Therefore, a consideration of languages already known and studied by the learners appears to be plausible. Two studies were carried out in order to examine the students’ abilities to recognise unknown vocabulary for the purpose of a future learner’s vocabulary German as a Foreign Language after English (GFLE (German: DaFnE)). For this, the common English-German vocabulary as well as English loan words in Japanese have been used. This article presents the results and analyses the outcome for future use of English loan words to study German as a third language

1 Bisherige Forschungsarbeit zum mentalen Verarbeiten von Vokabular

Die Wissenschaft hat bei der Erforschung der mentalen Lernprozesse in den letzten zwei Dekaden gute Fortschritte gemacht, angefangen von Levelt (1989) über Gass/Selinker (1992), Lutjeharms (1999), Marx (2004), Targonska (2004), Herdina/Jessner (2002) bis hin zu Szubko-Sitarek (2015), um nur einige zu nennen. Durch diese Forschung hat sich die Ansicht, Sprache sei getrennt lernbar und werde separat verarbeitet, gewandelt zu dem Verständnis, dass gelerntes Wissen und gelernte Sprache miteinander interagieren.

Ebenfalls großen Fortschritt gab es im Bereich der deutschen Mehrsprachigkeitsforschung. Bausch (1992), Neuner (1996), Bausch (2003), Marx (2004), Hufeisen (2005), Bausch/Helbig (2007), Jessner (2006) u. v. m. haben dieses Feld weiterbearbeitet. Seit der ersten Arbeit Britta Hufeisens im Jahre 1991 sind 25 Jahre vergangen. Hufeisen war eine der Ersten im deutschen Sprachraum, die sich mit dem Thema „Deutsch nach Englisch“ beschäftigte. In der Zwischenzeit gab es eine steigende Zahl Publikationen und Untersuchungen zu diesem Thema. Die entsprechende Forschung geht inzwischen sogar so weit, von einem „schulischen Gesamtsprachencurriculum und Mehrsprachigkeit“ (Hufeisen 2012) zu sprechen.

Soweit steht es mit der Tertiärsprachenforschung in Deutschland. In Japan allerdings gibt es im Bereich der Tertiärsprachenforschung derzeit nur wenig Literatur, auch wurde in diese Richtung auch noch keine ausreichende Forschung unternommen, um festzustellen, welcher Art und Größe das Lexikwissen ist, das tatsächlich für einen Spracherwerb einer Fremdsprache nach Englisch – oder für den Deutscherwerb – genutzt werden kann. In Japan wurde Englisch in der Schule bisher sechs Jahre lang gelernt, nach Plänen des japanischen Bildungsministeriums (MEXT, 2003) soll fortan sogar schon ab der dritten Klasse der Grundschule Englisch gelernt werden (www.kairyudo.co.jp). Dies heißt im Detail, dass künftige Studierende und Lernende des Deutschen etwa ab dem Jahr 2021 hiervon beim Lernen einer zweiten Fremdsprache an einer Universität profitieren können. Es wird also vier Jahre länger Englisch gelernt, was dazu führen sollte, dass u. a. mehr Vokabular bekannt ist und im Sprachunterricht genutzt werden kann. Da es bisher nur wenige Daten über das Vorwissen von japanischen Deutschlernenden gibt, habe ich mich diesem Feld angenommen, um die Situation Deutsch nach Englisch in Japan im Hinblick auf die Lexik genauer zu beleuchten.

Am Ende meines Dissertations-Forschungsprojektes soll ein Vokabular stehen, das für den Anfängerunterricht Deutsch genutzt werden kann, um schneller Sprachwissen aufzubauen und um zu (re-)aktivieren, was bereits vorhanden ist. Daher wurden Befragungen durchgeführt, um das grundlegend vorhandene Wissen zu eruieren, mit dem im Deutschunterricht gearbeitet werden kann.

In diesem Artikel möchte ich die Ergebnisse aus zwei Befragungsrunden präsentieren, die zeigen sollen, wie viel Deutschlernern auf Anfängerniveau an japanischen Universitäten bereits aus dem Englischen bekannt ist und inwiefern dieses Wissen für den Erwerb deutscher Lexik genutzt werden kann.

Zuerst möchte ich allerdings auf den aktuellen Forschungsstand zum Thema des mentalen Lexikons eingehen. Anschließend soll auf die Verbindung von mentalem Lexikon zur Situation Deutsch als Fremdsprache nach Englisch eingegangen werden, um schließlich die Ergebnisse der Befragung präsentieren zu können, die den Wissensstand von Lernenden genauer beleuchten.

1.1 Zusammenhänge von mentalem Lexikon und Sprachenlernen

Abbildung 1 TIA Modell von Dijkstra
Abbildung 1

TIA Modell von Dijkstra

1989 hat Levelt das Speaking Model entwickelt, dessen Aufgabe es ist, mentale Prozesse der Sprachverarbeitung zu erklären. In der Beschreibung des Modells spricht er von einzelnen Verarbeitungskomponenten, die als „relativ autonome Spezialeinheiten“ (Ender 2007: 80) funktionieren. Darüber hinaus unterscheidet er zwischen kontrollierter und automatisierter Verarbeitung. Erstere verlange bewusste Kontrolle, während die zweite automatisiert funktioniere (ebd.). Später wurde dieses Modell durch De Bot (1992) adaptiert und für die Mehrsprachigkeit angepasst. Hierbei lauten zwei der Anpassungen, dass einerseits die Sprachen je nach Kontext sowohl voneinander getrennt als auch zusammen funktionieren können und dass andererseits „Formen der gegenseitigen Beeinflussung der Sprache[n] wie Transfer und Interferenz[en]“ (Ender 2007: 81) berücksichtigt werden, da sie die Sprachprozesse beeinflussen. Aktuell schreibt Szubko-Sitarek zum Thema der mentalen Verarbeitung von Kognaten, dass für die mentale Verarbeitung bei der Wortwahl ein integriertes Lexikon angenommen wird, das alle Sprachen des Individuums umfasst (2015: 96). Dies unterstützt die Aussage Herdinas, dass Mehrsprachige im Vergleich zu Monolingualen die Fähigkeit besitzen, „sich auf eine Sprache als Objekt zu konzentrieren und abstrakt über sie nachzudenken“ (Herdina Jessner 2002: 62). Die Reflexion über Sprache ist damit ein wichtiger Bestandteil, der erst durch Mehrsprachigkeit entwickelt wird und der es ermöglicht, Sprache nicht nur als Teil der Persönlichkeit, sondern auch als Medium – für das erfolgreiche Erreichen eines Kommunikationsziels – zu sehen. Dijkstra (2005) geht in seinem „Trilingual Interactive Activation Model“ von einem integrierten Lexikon aus, das auf vier Ebenen repräsentiert ist: der Merkmalsebene (feature level), der Buchstabenebene (letter level), der Wortebene (word level) und der Sprachebene (language level). Diese Ebenen spielen eine entscheidende Rolle bei der visuellen Worterkennung, da immer zuerst allgemeine Merkmale aktiviert werden, die dann ihrerseits bestimmte Buchstaben oder Buchstabenkombinationen aktivieren, welche dann bestimmte Wörter aktivieren. Erst am Ende wird die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sprache aktiviert (siehe Abbildung 1). Dies bedeutet zweierlei: Einerseits leisten Sprechende bereits eine kognitive Arbeit, bevor sie sich sicher sein können, dass ein entsprechendes Wort zu der Sprache gehört, andererseits werden bekannte Wörter aller Sprachen eines Individuums unwillkürlich mitaktiviert. Ein weiteres Charakteristikum dieses Modells ist die Berücksichtigung der Frequenz eines Wortes und dessen letzte Benutzung. Diese zwei Aspekte sind von entscheidender Bedeutung, da Wörter demnach schneller erkannt werden, wenn sie hochfrequent sind oder wenn sie häufig benutzt werden. Schließlich bewirkt der Nachbarschaftseffekt (neighbourhood effect), dass ein Wort, das Personen präsentiert wird, im mentalen Lexikon nicht nur dieses, sondern auch andere Wörter (im Modell auf der Wortebene) mitaktiviert, so werden z. B. beim englischen wind auch bind, kind, wild, wink aktiviert (Dijkstra 2005). Dies kann so ausgelegt werden, dass die Sprachprozesse eines multilingualen Individuums weder bewusst noch unbewusst ausschließlich monolingual ablaufen können, da die Aktivierung anderer Sprachen automatisch vonstattengeht.

Zur Arbeitsweise des mentalen Lexikons und dessen Auswirkungen auf den Sprachprozess sind nicht nur theoretische Modelle entwickelt, sondern auch einige Studien durchgeführt worden. Olah (2007) hat sich damit beschäftigt, ob und wie englische Lehnwörter im Japanischen genutzt werden können, um die Fertigkeiten der Lernenden im gesprochenen Englisch zu verbessern. Seiner Ansicht nach ist beim Benutzen der japanischen Lehnwortkenntnisse im Englischunterricht die größte Gefahr, dass Japaner und Japanerinnen glauben, Lehnwörter im Japanischen und die englischsprachigen Originale hätten identische Bedeutungen (Olah: 181). Diese Annahme der Lernenden unterstreicht die effiziente Arbeitsweise des Gehirns, also die Annahme, dass vermeintlich gleiche Wörter in verschiedenen Sprachen auch gleiche Bedeutungen haben. Daher, so Olah, sollte der Fokus im Fremdsprachenunterricht darauf liegen, sowohl Aussprache- als auch Bedeutungsunterschiede zu vermitteln (Olah: 185). Bezüglich der Ähnlichkeit von Vokabular haben Dijkstra et al. erforscht, wie zwischensprachliche Gleichartigkeit von Vokabular die Wahrnehmung der Kognaten beeinflusst. Die Ergebnisse einer Studie zeigten, dass die Reaktionszeit bei Aufgaben zu lexikalischen Entscheidungen eines passenden Wortes kürzer wird, je ähnlicher sich Wörter – also Kognaten bzw. Fast-Kognaten – in zwei Sprachen sind (Dijkstra et al.: 298), obwohl hinzugefügt werden muss, dass dieser Effekt in der Studie stark aufgabenabhängig war.

1.2 Arbeitsweise des mentalen Lexikons und wie man dies nutzen kann

Jeder, der ein neues Wort lernt, lernt damit auch dessen denotative und konnotative Bedeutung, dessen Aussprache und Schreibung, welcher Sprache es angehört und welcher Wortart sich das neue Wort zuordnen lässt, wie es morphologisch und syntaktisch eingesetzt werden kann und welche Wörter es typischerweise begleiten (Kollokationen) (vgl. Lutjeharms 2004). Dies bedeutet, dass beim Vokabellernen nicht nur ein neues Wort gelernt werden muss, sondern viele relevante Zusatzinformationen hinzukommen, die von dem/der Lernenden bewältigt werden müssen. Werden Wörter das erste Mal gelernt, so sind die Verarbeitungsprozesse in der Regel zentral, also energie- und aufmerksamkeitsaufwendig, da Lernende sich aktiv auf das Lernen konzentrieren müssen. Erst später im Lernprozess werden diese Abläufe automatisiert und beanspruchen damit weniger Energie. Dieser Aufwand kann minimiert werden, wenn anstatt unbekannten Vokabulars, das keinen Bezug zu bereits erworbenem Wissen hat, Kognaten gelernt und benutzt werden, also Wörter gleicher etymologischer Herkunft, die in mehreren Sprachen vorkommen. Bereits 1999 sprach Lutjeharms davon, dass die gemeinsame Speicherung von Kognaten im mentalen Lexikon sehr wahrscheinlich ist. Dies impliziert, dass deren Erlernen mit weniger Aufwand einhergeht, da eine Verknüpfung der Kognaten unkomplizierter geschieht als das Erstellen eines neuen Eintrages im mentalen Lexikon. Innerhalb der allgemeinen Gruppen der Kognaten lässt sich noch weiter unterscheiden zwischen Konkreta und Abstrakta (De Groot, Annette M.B. 1993). De Groot et al. gehen davon aus, dass sich bei den Kognaten die Konkreta in verschiedenen Kulturen sehr ähnlich sind, da die Objekte untereinander geteilt werden können. Hingegen können die Abstrakta je nach Sprache spezifischer ausgeprägt sein, insbesondere zwischen Sprachen, die sich weniger konzeptuelle Charakteristika miteinander teilen. Daraus kann abgeleitet werden, dass Konkreta generell schneller und mit weniger Erklärungen seitens der Lehrperson erlernt werden können und Abstrakta längere Erklärungen und eine Bedeutungsbestimmung und -abgrenzung – wie von Olah genannt – erfordern.

Weltweit gibt es viele Entlehnungen aus anderen Sprachen. Auf diese Weise entstehen viele neue Kognaten, heutzutage zumeist aus dem Englischen. Dies deutet darauf hin, „dass die zugrundeliegenden Strukturierungsprinzipien für die in den verschiedenen Sprachen vollzogenen Kategorisierungen universal sind und sich wohl auf die Gliederung und Organisation des semantischen und konzeptuellen Gedächtnisses im mentalen Lexikon beziehen“ (Neuner-Anfindsen 2005: 80). Diese Strukturierungsprinzipien sind genauer: (1) die Fähigkeit, aufgrund gemeinsamer perzeptiver Merkmale klassifizierend zu erfassen, (2) die Fähigkeit, die dadurch entstandenen Objektklassen hierarchisch zu strukturieren und sich diese mithilfe von Merkmalscharakteristiken zu merken, (3) die Fähigkeit, Objektstrukturen und -konstellationen systematisch bestimmte Bedeutungen zuzuweisen (vgl. ebd.).

Was die Organisation des Vokabulars im mentalen Lexikon angeht, so kann neues Vokabular nicht nur extrinsisch, durch natürliche Beziehungen zueinander, organisiert sein, sondern auch intrinsisch durch die Bedeutung in Form von Hyponymie, Co-Hyponymie, Fast-Synonymie und Antonymie (Szubko-Sitarek 2015: 41). Nach dem Parasitic Model of Vocabulary Development von Hall (2002) werden neue Repräsentationen im mentalen Lexikon mittels bereits bestehenden in eine Art Netzwerk integriert. Dies geschieht dort, wo es orthografische, aussprachliche oder bedeutungsmäßige Ähnlichkeiten zwischen Wörtern gibt. Mit Halls Modell lässt sich somit angeben, wo Wörter in existierende lexikalische Netzwerke integriert werden. Nach den Regeln des Modells erfolgt die Integration so schnell und so unkompliziert wie möglich. Ferner zeigt das Modell, dass die Integration von Wissen in bereits bestehendes essenziell für die Entwicklung von konzeptuellen Beziehungen und Netzwerken und für die Organisation und die Erweiterung des mentalen Lexikons ist (vgl. Hall et al., 2009). Hall vermutet darüber hinaus, dass es bei Lernenden, die mit neuen Spracheinheiten konfrontiert werden, die Aufgabe des mentalen Lexikons ist, damit umzugehen. Dabei ist egal, welche der Sprachen (L1 oder der L2) dafür benutzt wird (ebd.). Die zentrale Aufgabe des Sprachenlernens im Gehirn ist es demzufolge, den Formen Bedeutungen zuzuweisen und Bedeutungen Formen. Hierfür werden beliebig viele und alle möglichen linguistischen Ressourcen verwendet (ebd.). Herwig argumentiert hierzu, dass die Entscheidung darüber, welche Sprache für die Verarbeitung des Inputs herangezogen wird, abhängig davon ist, wie die wahrgenommene – nicht die tatsächliche – linguistische Distanz zur Referenzsprache ist, welche Fertigkeiten der/die Lernende hat und welche Methode zum Erwerb benutzt wird (vgl. Herwig 2001). Hoshino und Kroll (2008) wollten in einer Studie die Frage beantworten, ob zwischensprachliche Aktivierung bei bilingualen Sprechern stattfindet, wenn die Schriftsysteme beider Sprachen sich voneinander unterscheiden, das geschriebene Wort allerdings nicht präsent ist. Untersucht wurden zwei Gruppen bilingualer Sprecher/-innen, einerseits Spanisch/Englisch- und andererseits Japanisch/Englisch-Bilinguale. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass in einer Sprechsituation, in der nur eine Sprache verwendet wird, bei bilingualen Sprechenden auch die Phonologie der Nicht-Zielsprache aktiviert wird, selbst dann, wenn beide Sprachen unterschiedliche Schriftsysteme verwenden. Sie gehen daher davon aus, dass die Schreibung nicht als ein abstraktes Sprachsignal für eine bestimmte Sprache wirkt und deshalb beide Sprachen aktiviert werden (Hoshino/Kroll 2008: 507). Genauer: In der Untersuchung sollten Bilder auf Englisch benannt werden, wobei das Gesprochene aufgenommen wurde. Da die hier untersuchte Fremdsprache (Spanisch) eine Alphabetsprache ist, Japanisch aber Logografe und Silbenzeichen benutzt, wurde angenommen, dass dies eine Auswirkung auf die Leistung der Probanden hat, was allerdings widerlegt wurde. Nach Meinung der Autorinnen spricht das Ergebnis gegen eine Einflussnahme der Orthografie auf die Sprachplanung, wenn sie nicht präsent ist. Die Orthografie nimmt daher wohl nur Einfluss in Situationen, in denen das geschriebene Wort präsent ist (ebd.: 509).

1.3 Anmerkung zum Entlehnungsprozess im Japanischen

Generell kann gesagt werden, dass Wörter, wenn sie aus anderen Sprachen in die heimische Sprache integriert werden, zwangsläufig an das eigene Sprachsystem angepasst werden müssen. Im Deutschen geschieht die Anpassung, indem z. B. alle Nomen einen Artikel bekommen und die Verben für gewöhnlich die Endung –en erhalten. Im Japanischen ist eine Anpassung notwendig, um im heimischen Silbenalphabet wiedergegeben werden zu können. Das heißt genauer, dass entweder nach der Schrift – in der Mitte des letzten Jahrhunderts noch häufig – entlehnt wird oder dass ein Wort nach der Lautung – wie es aktuell häufiger zu beobachten ist – entlehnt wird. Das entlehnte Wort wird dann im heimischen Silbenalphabet geschrieben, was das Wort in eine Konsonant-Vokal-Kombination zwingt, was bedeutet, dass aufeinanderfolgende Konsonanten durch neu eingefügte Vokale getrennt werden. Dies führt nicht nur dazu, dass Wörter schwer mit dem englischsprachigen Original in Verbindung zu bringen sind, sondern auch, dass sie von Japanern und Japanerinnen auch nicht als englische Lehnwörter, sondern als sog. Neujapanisch angesehen werden (vgl. Stanlaw 2004). Dies könnte zusammen mit den Bedeutungsunterschieden, die Olah angesprochen hat, zu Schwierigkeiten bei der Form-Bedeutungs-Zuordnung von Lehnwörtern führen.

2 Studie

2.1 Probanden und Probandinnen

Die Daten aus der Studie stammen aus zwei Befragungsrunden, die im Sommersemester 2015 – zum Studienbeginn in Japan – an zwei Universitäten in der Region Tokio und Umgebung ermittelt wurden. Die Daten wurden zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten erhoben, einmal zu Semesterbeginn und einmal zum Semesterende in der vorletzten Woche desselben Semesters.

Die Reihenfolge der Gruppen in dieser Arbeit erfolgt nicht chronologisch, sondern nach zu erwartendem Vorwissen. Dazu kann Folgendes festgehalten werden:

Gruppe 1 (43 japanische Teilnehmende): Studienanfänger und -anfängerinnen mit Vorwissen aus sechs Jahren Schulunterricht Englisch und ohne Vorwissen im Deutschen.

Gruppe 2 (62 japanische Teilnehmende): Studienanfänger und -anfängerinnen mit Vorwissen aus dem Schulenglischen (sechs Jahre) und Deutschkenntnissen, die sie innerhalb eines kompletten Semesters an der Universität erworben haben. Die Gruppe hat mit dem Lehrwerk Schritte International 1 (A1/1) vom Hueber Verlag gelernt und den darin enthaltenen Lernstoff komplett durchgenommen.

Gruppe 3 (30 japanische Teilnehmende): Studenten mit Vorwissen im Schulenglischen und Deutschen. Das Deutschwissen wurde aber nicht an der Universität erworben. Zumeist haben diese Teilnehmenden eine Zeit lang in Deutschland gelebt und Deutsch gelernt. Die Ergebnisse dieser Gruppe beim Eignungstest der Universität waren allerdings nicht gut genug, um in die Fortgeschrittenengruppe eingestuft zu werden, sodass sie zusammen mit den Anfängern lernen. Exkludiert wurden die Daten der Studierenden, die mehr Sprachen als nur Japanisch, Englisch und Deutsch gelernt haben. Aus Gründen der Vergleichbarkeit, insbesondere da Interferenzen aus anderen als den untersuchten Sprachen ausgeschlossen werden sollten, wurden die Ergebnisse dieser Probanden und Probandinnen nicht ausgewertet.

Das Ziel der Durchführung war die Überprüfung, ob unterschiedliche Deutschkenntnisse und -erfahrungen einen Einfluss auf die Erkennung von neuem Vokabular haben.

2.2 Wortschatz

In der Studie wird ein Wortschatz von vier Sets à 11 Elementen überprüft. Erst nach der ersten Durchführungsrunde ist aufgefallen, dass das Element Haus sowohl in Set 1 als auch in Set 2 vorkommt, sodass sich eine Gesamtanzahl von 43 Items ergibt. Aufgrund der Wortdopplung wäre es möglich, dass die Erkennungswerte dieses Elements in beiden Aufgaben gleich sind. Allerdings muss dies nicht zwingend so sein, da die Aufgabenstellung und der jeweilige Input beider Aufgaben unterschiedlich sind. In einzelnen Aufgaben wird außerdem zwischen Wörtern lateinischen (Set 2 und 3) und nichtlateinischen Ursprungs (Set 1 und 4) unterschieden.

Des Weiteren wurden die in der Studie benutzten Elemente daraufhin untersucht, ob sie den Probanden und Probandinnen bekannt sein könnten. Da Gruppe 1 noch nicht Deutsch gelernt hat, wird angenommen – Gesetz der Arbeitsweise des mentalen Lexikons –, dass Teilnehmende dieser Gruppe die Wörter aus den Sprachen Japanisch bzw. Englisch herleiten. Bei Personen der Gruppe 2 kann aufgrund des unspezifischen Vorwissens nicht genau bestimmt werden, welches Vokabular bekannt ist, daher ist bei dieser Gruppe Vorwissen aus dem Deutschen tendenziell bei jedem Element möglich. Da Personen der Gruppe 2 den Wortschatz des Lehrwerkes Schritte International 1 (A1/1) gelernt hatten, wurde untersucht, ob die Elemente der Umfrage auf dem Referenzrahmen-Niveau A1 eingeordnet werden und ob diese im Lehrwerk vorhanden sind. Nach der Überprüfung aller im Lehrwerk vorhandenen Elemente ergab sich folgende Übersicht:

Tabelle 1

Tendenziell bekanntes Vokabular für Gruppe 2

SetNummerElementGER-NiveauIm Lehrwerk zu finden
11meinA1Lektion 1, Seite 10; Lektion 2, Seite 19
14jungA1Lektion 6, Seite 67
15Hauskeine AngabeLektion 4, Seite 38
17Sechskeine AngabeLektion 2, Seite 23
27Hauskeine AngabeLektion 4, Seite 38
32ComputerA1Lektion 7, Seite 71
36RadioA1Lektion 7, Seite 74
310StrasseA1Lektion 2, Seite 14
42BuchA1Lektion 4, Seite 47
410GartenA1Lektion 4, Seite 43
411NachtA1Lektion 1, Seite 10

Alle 43 Elemente wurden außerdem auf die Levenshtein-Distanz (folgend Editierdistanz genannt) hin untersucht. Die Editierdistanz ist die Anzahl von Schritten des Einfügens, Ersetzens oder Löschens von Zeichen eines Wortes, die man benötigt, um ein zweites Wort zu erhalten. Auf diese Art erhält man eine Methode, um die Nähe bzw. Distanz zweier Wörter zu berechnen. Für diese Arbeit wurde angenommen, dass die Distanz klein ist, wenn der Wert maximal die Anzahl der Hälfte aller Buchstaben des Wortes beträgt (z. B.: zwischen dt. mein und engl. mind; die Distanz beträgt hier 2 (von 4 Buchstaben)), die Distanz wird als groß angenommen, wenn der Wert mindestens einen Buchstaben über die Hälfte aller Buchstaben eines Wortes beträgt (z. B.: zwischen dt. mein und engl. mild; die Distanz beträgt hier 3 (von 4 Buchstaben)). Die Großschreibung von Nomen im Deutschen wurde bei diesen Analysen nicht berücksichtigt, da dies die Ergebnisse verfälscht hätte, bedingt durch die Großschreibung im Deutschen und die Kleinschreibung im Englischen bzw. die im lateinischen Alphabet wiedergegebenen nichtkapitalisierten Transkriptionen des Japanischen. Hierin unterscheidet sich diese Studie von der von Chen (Chen: 369) darin, dass Chen den Probanden. Vorinformationen gegeben hat, die ihnen etwa die Kapitalgroßschreibung u.a. erklären. Da die Probanden in dieser Studie möglichst ohne jegliches Vorwissen getestet werden sollten, ist hier anders vorgegangen worden

Bei den Aufgaben ist auch immer die Möglichkeit gegeben, ich weiß es nicht (jap. 分かりません) anzukreuzen, da kein Entscheidungszwang zwischen Items vorgegeben werden sollte, sondern auch die Option, sich für keines der Items zu entscheiden. Dazu gibt es eine weitere Seite, die die Einstellung der Teilnehmenden zum Fragebogen erfragt.

Obwohl Testläufe durchgeführt wurden und es hierbei keine Verständnisprobleme gab, wurden Aufgaben teilweise nicht korrekt ausgefüllt. Dies betraf allerdings nur einzelne Aufgaben, niemand hatte den Fragebogen komplett falsch ausgefüllt. Da dies nur in Einzelfällen vorkam und aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde das Aufgabendesign nicht verändert.

Zu den Aufgaben im Einzelnen:

Die Aufgabe im Set 1 war, das korrekte englische Äquivalent zu einem gehörten und gelesenen deutschen Wort zu finden (Abbildung 2). Die deutschen Wörter sind orthografisch und/oder phonetisch manchmal ähnlicher zum englischen Kognat, manchmal weniger ähnlich. Da die Initialgroßschreibung im Deutschen keine Hinweise liefern sollte, wurde alle Nomen in den Sets 1 und 2 klein geschrieben.

Abbildung 2 Aufgabenbeispiel Set 1
Abbildung 2

Aufgabenbeispiel Set 1

Im Folgenden werden die Einheiten der Aufgabe 1 angegeben. Die korrekten Lösungswörter sind in der Darstellung grau hinterlegt, die niedrigsten Werte der jeweiligen Editierdistanzen (ED) zu einem Zielwort sind ebenfalls grau hinterlegt. Die Editierdistanzen der Antwortmöglichkeiten (A–D) lassen sich der Tabelle 2 entnehmen. Wie zu erkennen ist, treten verschiedene Kombinationen von niedriger Distanz und Lösungswort bzw. Distraktoren auf, was bedeutet, dass nicht immer das Lösungswort auch das Wort mit der geringsten Distanz ist. Nun könnte angenommen werden, dass von den Teilnehmenden jene Wörter mit geringster Distanz ausgewählt werden. Da die Wörter von den Teilnehmenden aber auch gehört wurden, erscheint die Editierdistanz bei dieser Aufgabe nicht als alleinig ausschlaggebendes Kriterium.

Tabelle 2

Editierdistanzen von Set 1

Nr.DeutschAEDBEDCEDDED
1meinmind2mild3mine2mend2
2fühlenfull4feel4foul4field4
3hitzehit2high3heat4history4
4jungyoung2june1youth4junk1
5haushow3haunt2horse3house2
6mausmen’s3mouse2mass1mule3
7sechssecond3set3seek3six4
8wetterwet3visual6vessel4weather2
9lebenslanglifelong5lifeguard7liberation7leadership7
10brennenburden4burn5breath4brick5
11alleinallow3alone4album4altar4

Da die Wörter dieser Aufgabe vorgelesen wurden, hat einerseits die Aussprache des deutschen Wortes, andererseits das von den Teilnehmenden gespeicherte Klangbild der englischen Wörter ebenfalls einen Einfluss auf die Wahrnehmung und Lösungsauswahl. Die Berücksichtigung der Perzeption würde allerdings den Rahmen dieser Arbeit sprengen.

Bezüglich der Erkennungsergebnisse (Tabelle 2) kann gesagt werden, dass generell die ähnlichen Wörter besser erkannt wurden als die, deren deutsche Schreibung und Lautung von der englischen abweicht. Oft erkannt (Erkennungsrate über einem Wert von 0,8) wurden von allen Gruppen die Wörter mein, jung, haus, maus und sechs. Weniger oft erkannt (Erkennungsrate unter einem Wert von 0,5) wurden von allen Gruppen die Wörter hitze, lebenslang, brennen. In dieser Aufgabe war, bis auf die Ausnahme mein, allgemein die Erkennung in Gruppe 3 am größten, was auch durch das arithmetische Mittel bestätigt werden kann. Die Elemente mit den geringsten arithmetischen Mitteln waren 2, 3, 9 und 10. Für die Elemente 3 und 10 gilt, dass die Editierdistanz im Vergleich zu den anderen Auswahlmöglichkeiten relativ hoch ist. Bei Element 2 ist sie bei allen Elementen gleich hoch, bei Element 9 ist sie im Vergleich zu den anderen Auswahlmöglichkeiten sogar am niedrigsten.

Tabelle 3

Auswertung Set 1

Nr.ElementGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
1mein0,910,980,930,94
2fühlen0,440,420,570,48
3hitze0,070,080,200,12
4jung0,880,810,970,89
5haus0,930,951,000,96
6maus0,930,940,970,94
7sechs0,880,911,000,93
8wetter0,600,720,730,69
9lebenslang0,470,270,500,41
10brennen0,210,060,270,18
11allein0,630,450,870,65
arithmetisches Mittel0,630,600,73

Beim Set 2 war die Aufgabe, zu einem vorgegebenen englischen Wort das deutsche Äquivalent in einem vorgelesenen deutschen Text herauszufinden und zu markieren (Beispiel siehe Abbildung 3). Der Text wurde zum Mitlesen ebenfalls dargestellt, allerdings war dessen Schwierigkeit so gewählt, dass zwar einzelne Wörter erkannt werden konnten, nicht aber der Satzinhalt. Die Texte sind authentisch und wurden aus dem DWDS entnommen (das digitale Wörterbuch der deutschen Sprache: http://www.dwds.de/).

Abbildung 3 Aufgabenbeispiel Set 2
Abbildung 3

Aufgabenbeispiel Set 2

Im Hinblick auf die Editierdistanz der korrekten Elemente dieser Aufgabe ergeben sich sechs Elemente mit niedriger Distanz und fünf mit hoher Distanz. Beachtet man die Editierdistanzen, so sollten 1, 2, 3, 6, 8 und 9 gut erkannt werden, wohingegen die anderen Elemente weniger oft erkannt werden sollten (siehe Tabelle 4).

Tabelle 4

Editierdistanzen von Set 2

Nr.EnglischÄquivalentDistanz
1abstractabstrakten1
2creativekreativ2
3resultResultat3
4clinicKliniken4
5complicatedkompliziert6
6acceptableakzeptabel2
7houseHaus3
8kneeKnie2
9winnerGewinner2
10catKatze3
11tongueZunge3

Hohe Erkennungsraten gab es bei 9 von 11 Wörtern, allerdings nicht bei allen Gruppen gleichmäßig. Gruppe 2 erkannte creative wesentlich seltener (etwa um 0,12 Punkte) als die anderen zwei Gruppen. Hingegen wurde in dieser Gruppe cat öfter erkannt als in den Vergleichsgruppen (ebenfalls um 0,12 Punkte). Tongue wurde als englisches Äquivalent zu Zunge generell weniger oft erkannt, bei Gruppe 1 kommt es sogar nur zu einem Wert von 0,18 Punkten korrekter Erkennung. Alle Elemente mit geringer Editierdistanz hingegen wurden auch von den Teilnehmenden oft erkannt. Das Element mit der höchsten Distanz (complicated : kompliziert) wurde mit einem arithmetischen Mittel von 0,91 Punkten dennoch durchgehend sehr oft erkannt. Die Gruppe mit den meisten korrekten Antworten war Gruppe 3 mit einem arithmetischen Mittel von 0,88 Punkten.

Tabelle 5

Auswertung Set 2

Nr.ElementGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
1abstract0,910,890,930,91
2creative0,910,780,930,87
3result0,840,880,970,89
4clinic0,860,840,930,88
5complicated0,910,881,000,93
6acceptable0,910,890,930,91
7house0,950,940,930,94
8knee0,910,890,970,92
9winner0,720,810,930,82
10cat0,700,920,700,77
11tongue0,190,360,430,33
arithmetisches Mittel0,800,830,88

Beim Set 3 sollten die Teilnehmenden deutsche Wörter einem japanischen Äquivalent zuordnen (Abbildung 4). Diese Wörter sind Lehnwörter, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass sie über das Englische ins Japanische gekommen sind. Die deutschen Wörter wurden in einem Extrakasten angegeben, sollten passend ausgewählt und in Spalte 1 geschrieben werden, danach sollte das passende englische Wort – soweit bekannt – in Spalte 2 geschrieben werden. Zu jedem deutschen Wort wurde je ein Distraktor hinzugefügt.

Abbildung 4 Aufgabenbeispiel Set 3
Abbildung 4

Aufgabenbeispiel Set 3

Bei diesem Set habe ich zur Bestimmung der Editierdistanzen das im Beispielsatz vorgegebene japanische Wort in lateinische Buchstaben transkribiert, um sie mit den Editierdistanzen der anderen Wörter vergleichen zu können. Die Transkription folgt nach dem Hepburn-System. Lange Vokale wurden doppelt wiedergegeben. Danach wurden die Distanzen der Distraktoren berechnet. Da Interferenzen aus dem Englischen möglich sind, wurden die englischen Äquivalente in der Auswertung ebenfalls angegeben und deren Editierdistanzen berechnet. Die Anzahl von Elementen mit geringer Distanz im Japanischen beläuft sich auf fünf, die Anzahl bei den Distraktoren liegt sogar nur bei vier, die Anzahl bei den englischen Äquivalenten – die in der Aufgabe zwar nicht vorhanden waren, allerdings durch Interferenzen die Entscheidungen beeinflussen könnten – beträgt 10. Auffällig ist, dass die japanischen Lehnwörter höhere Editierdistanzen aufweisen als die englischen Äquivalente. Von den Distraktoren haben Aktualität, Taktik und Strategie eine geringe Distanz, was dazu führen könnte, dass diese öfter als passend gewählt wurden als die korrekten deutschen Äquivalente.

Tabelle 6

Editierdistanzen Set 3

In der Aufgabe enthaltene ElementeEngl. Äquivalente
Nr.DeutschJapanischDistanzDistraktorDistanzEnglischDistanz
1Adapteradaputaa4Advent5adapter1
2Computerkonpyuutaa6Chemie6computer1
3Designerdezainaa4Designierter4designer1
4Aktivitätakutibiti4Aktualität3activity4
5Zentrumsentaa4Ziel6center4
6Radiorajio2Rasen3radio1
7Taxitakushii6Taktik3taxi1
8negativnegatibu2negieren5negative1
9magischmajikku4mager4magic2
10Strassesutoriito7Strategie4street3
11Identitätaidentitii4Idealismus6identity3

Oft erkannt wurden die Elemente 1, 2, 4, 9, 10 und 11. Relativ selten erkannt wurde Designer; bei dieser Aufgabe ist das Ergebnis der Gruppe 3 am besten, fällt allerdings nur etwas geringer aus als das der Gruppe 2. Diese Teilnehmenden, also die Lernenden am Ende des ersten Semesters ohne Deutschkenntnisse, zeigten sich bei der Erkennung einiger Wörter als schwächste Gruppe (Adapter, Designer, negativ, Strasse, Identität), bei anderen Wörtern allerdings auch wiederum als stärkste Gruppe: Bei Taxi war die Erkennung um bis zu 0,16 Punkte besser. Bei diesem Set lassen sich keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen Editierdistanz und gewählten Antworten ziehen. Sicher scheinen jedoch zwei Fakten zu sein: Erstens scheinen die geringen Distanzen zwischen dem englischen Original und dem japanischen Lehnwort keinen Einfluss auf die Entscheidungen gehabt zu haben. Wäre dem so, so hätten die Antworten bei den Elementen 3, 6, 7 und 8 in größerem Umfang korrekt sein müssen. Zweitens können die japanischen Lehnwörter hier in einigen Fällen für die Antworten ausschlaggebend gewesen sein. Die Editierdistanzen der Distraktoren sind bei den Elementen 3 und 7 geringer als die der japanischen Wörter zum deutschen Wort. Hingegen lässt sich dieser Rückschluss nicht ziehen, was die Elemente 5, 6 und 8 betrifft, wo das Verhältnis umgekehrt ist, die Erkennungen mit 0,6, 0,72 und 0,70 Punkten jedoch nicht außerordentlich hoch waren. Das höchste arithmetische Mittel bei dieser Aufgabe ergibt sich bei Gruppe 3.

Tabelle 7

Auswertung Set 3

Nr.ElementGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
1Adapter0,810,780,830,81
2Computer0,810,840,800,82
3Designer0,440,410,570,47
4Aktivität0,810,840,900,85
5Zentrum0,530,610,670,60
6Radio0,720,780,670,72
7Taxi0,510,690,530,58
8negativ0,700,660,730,70
9magisch0,770,840,900,84
10Strasse0,860,840,900,87
11Identität0,860,800,830,83
arithmetisches Mittel0,710,740,76

Im folgenden Set war die Aufgabenstellung identisch zu der in Set 3, der Unterschied lag lediglich in der Herkunft der Wörter – wobei ich aufgrund meiner Lehr- und persönlichen Erfahrung davon ausgehe, dass die Lernenden sich dessen nicht bewusst sind. In Set 4 wurden Wörter abgefragt, die keinen lateinischen Ursprung haben.

Abbildung 5 Aufgabenbeispiel Set 4
Abbildung 5

Aufgabenbeispiel Set 4

Die Editierdistanzen bei Set 4 sind im Japanischen dreimal geringer, bei den deutschen Distraktoren fünfmal und bei den englischen Äquivalenten achtmal. Insgesamt sind die Distanzen also bei den japanischen Elementen am größten, gefolgt von den Elementen der Distraktoren und schließlich von den englischen Äquivalenten. Schaut man auf die Distraktoren, so könnten die geringen Editierdistanzen oft zu falschen Antworten führen. Wird ein Einfluss des Englischen berücksichtigt, so können diese Daten in acht von elf Fällen zu einer korrekten Antwort führen.

Tabelle 8

Editierdistanzen von Set 4

In der Aufgabe enthaltene ElementeEngl. Äquivalente
Nr.DeutschJapanischDistanzDistraktorDistanzEnglischDistanz
1Partypaatii3Partikel4party1
2Blaubeereburuuberii6Blaukraut5blueberry5
3Kusskisu2Kiste3kiss2
4Herzhaato4Haut3heart3
5Partnerpaatonaa5Partizip3partner1
6Leiterriidaa4Liter1leader3
7Zirkussaakasu5Zirkel2circus2
8Eisaisu2Eisen2ice3
9Buchbukku4Bauer3book4
10Gartengaaden2Gärtner3garden2
11Nachtnaito3Name3night3

Eine durchweg gute Erkennung gab es bei dieser Aufgabe bei den Elementen 2, 7, 8, 9, 10 und 11. Leiter wurde durchschnittlich nur selten erkannt. Selten korrekt erkannt wurden die Elemente 1, 4 und insbesondere 6 mit nur 0,39 Punkten. Ein Zusammenhang mit den Editierdistanzen lässt sich jedoch nur bei den Elementen 4 und 6 erschließen, da die Distraktoren hier eine niedrigere Distanz haben. Auffällig ist, dass die Editierdistanz des Distraktors beim Element 6 im Vergleich zum japanischen und englischen Äquivalent sehr gering ist, was ein Grund dafür sein kann, dass hier oft der Distraktor als korrekt gewählt wurde. Die Gruppen 2 und 3 waren bei dieser Aufgabe gleich stark mit 0,76 Punkten.

Tabelle 9

Auswertung Set 4

Nr.ElementGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
1Party0,510,780,600,63
2Blaubeere0,860,780,830,83
3Kuss0,600,780,700,70
4Herz0,400,530,600,51
5Partner0,530,770,830,71
6Leiter0,420,420,330,39
7Zirkus0,770,770,900,81
8Eis0,840,840,870,85
9Buch0,880,920,900,90
10Garten0,810,880,870,85
11Nacht0,860,890,900,88
arithmetisches Mittel0,680,760,76

Im letzten Teil des Fragebogens wurden u. a. noch vier Fragen zum Umgang mit deutsch-englisch-japanisch-ähnlichem Vokabular gestellt. Frage 1 war: Wie empfinden Sie die Schwierigkeit der Aufgaben im Fragebogen? Die Antwortmöglichkeit war auf einer Skala von 1 bis 10 wählbar (1 = keine Schwierigkeit bis 10 = große Schwierigkeit). Durchschnittlich liegt die Mehrheit bei 7, wobei die Verteilung in den Gruppen leicht unterschiedlich ist. Die Mehrheit bei Gruppe 1 liegt bei 7, bei Gruppe 2, der Gruppe mit einem Semester Lernerfahrung in Deutsch, bei 8 und in der Gruppe 3, der Gruppe mit Deutsch-Vorerfahrung bei 6. Hier lässt sich kein Trend ablesen. Es lässt sich also nicht sagen, dass die empfundene Schwierigkeit beim Arbeiten mit ähnlichen Wörtern, bzw. mit Kognaten mit mehr Lernerfahrung zu- oder abnimmt. Die Schwierigkeit wird von allen Gruppen als groß eingestuft.

Tabelle 10

Empfundene Schwierigkeit der Aufgaben

ItemGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
ungültig0,000,020,000,01
10,000,000,000,00
20,000,020,100,04
30,020,050,100,06
40,020,050,000,02
50,090,080,200,12
60,070,170,230,16
70,300,250,170,24
80,210,270,030,17
90,160,090,070,11
100,120,020,100,08

Die zweite Frage war: Was denken Sie, wie würde Ihnen die Berücksichtigung von ähnlichem deutsch-englisch-japanischen Vokabular beim Deutschlernen helfen? Bei dieser Frage war die Antwortmöglichkeit auf einer Skala von 1 bis 10 wählbar (1 = große Hilfe bis 10 = keine Hilfe). Mehrheitlich wird die Hilfe von Kognaten beim Lernen im Fremdsprachenunterricht als sehr groß empfunden. Lediglich bei den Teilnehmenden ohne Deutschlernerfahrung liegt die Mehrheit auf dem Wert 2, bei den anderen beiden Gruppen auf dem Wert 1.

Tabelle 11

Empfundene Hilfe der Aufgaben

HilfegradGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
10,160,360,470,33
20,260,270,030,18
30,210,190,230,21
40,120,030,100,08
50,120,050,070,08
60,070,050,030,05
70,020,000,070,03
80,050,020,000,02
90,000,000,000,00
100,000,020,000,01
ungültig0,000,030,000,01

Schließlich wurde noch gefragt, ob die Teilnehmenden einen Wortschatz basierend auf deutsch-englisch-japanisch-ähnlichen Wörtern benutzen würden. In allen drei Gruppen lag der Ja-Wert bei 70 oder höher, am geringsten war er bei Gruppe 3.

Tabelle 12

Auswertung der empfundenen Hilfe von deutsch-englisch-japanischem Vokabular

Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
ja0,790,810,700,77
nein0,050,160,030,08
egal0,160,020,230,14
ungültig0,000,020,030,02

Zuletzt wurde gefragt, wie die Lernenden einen Wortschatz dieser Art benutzen wollen würden. Bei Gruppe 1 und 3 gaben jeweils mehr als die Hälfte der Teilnehmenden an, den Wortschatz im Unterricht benutzen zu wollen. Bei Gruppe 2 ist der Wert, den Wortschatz allein benutzen zu wollen, sehr hoch, dadurch liegt das höchste arithmetische Mittel aller Einheiten ebenfalls bei dieser Gruppe.

Tabelle 13

Auswertung nach gewünschtem Lernort für einen Wortschatz basierend auf Kognaten bzw. ähnliche Wörter

Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
im Unterricht0,490,300,470,42
allein0,420,660,370,48
beides0,090,030,170,10
ungültig0,000,020,000,01

Trotz der teilweise großen Unterschiede bei der Beantwortung einzelner Fragen unterscheiden sich die Daten der durchschnittlichen korrekten Antwort nicht sehr voneinander. Das arithmetische Mittel liegt bei 32,51 Punkten, hierbei liegt Gruppe 3 im Vergleich zu den anderen Gruppen leicht vorn. Auffällig ist, dass Gruppe 3 sich seltener dazu entschied, mit ich weiß es nicht zu antworten.

Tabelle 14

Auswertung aller Antworten nach Korrektheit

Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3arithmetisches Mittel
richtig31,0732,1334,3332,51
falsch 7,748,447,207,79
ich weiß es nicht2,862,951,472,43
ungültig4,772,844,203,94

2.3 Diskussion der Ergebnisse

2.3.1 Konkreta und Abstrakta

Eingangs, als die Arbeitsweise des mentalen Lexikons dargestellt wurde, ist erwähnt worden, dass De Groot et al. (1993) davon ausgehen, dass Konkreta schneller erlernt werden können als Abstrakta. Da diese Studie nicht untersucht, wie der Lernprozess von Wörtern verläuft, kann nur auf die Ergebnisse der Erkennungsraten eingegangen werden, nicht aber darauf, wie (schnell) diese erworben wurden.

In der Untersuchung wurden 30 Nomen verwendet, von diesen sind zwölf Abstrakta und 18 Konkreta. Gut erkannt (Erkennungsraten von über 0,79) wurden fünf Abstrakta und zwölf Konkreta, weniger gut bis schlecht erkannt (Erkennungsraten von unter 0,80) wurden sieben Abstrakta und sechs Konkreta. Aus diesen Daten ergeben sich die folgenden arithmetischen Mittel: Abstrakta: 0,67 und Konkreta: 0,79 Punkte. Dies bedeutet, dass Konkreta mit 0,12 Punkten vor den Abstrakta liegen, und könnte ein Indikator dafür sein, dass Abstrakta nicht nur leichter erlernt, sondern – im Falle von Kognaten und ähnlichen Wörtern – auch leichter erkannt werden können.

2.3.2 Unterschiede zwischen Personen- und Wortgruppen

Die Gruppen wurden, wie eingangs erwähnt, nach ihren Deutschkenntnissen gereiht, Gruppe 1 hat keine Deutschkenntnisse, Gruppe 2 hat ein Semester lang Deutsch gelernt und Probanden und Probandinnen der Gruppe 3 haben bereits unbestimmte Deutscherfahrungen und teilweise Aufenthalte in deutschsprachigen Ländern hinter sich. Durchgängig haben die besten Ergebnisse die Teilnehmenden der Gruppe 3 erreicht. Im letzten Set allerdings haben Gruppe 2 und Gruppe 3 gleich viele Elemente korrekt zugeordnet (Tabelle 15).

Die Sets mit Wörtern nichtlateinischen Ursprungs (1 und 4) wurden zusammengenommen nicht so oft korrekt erkannt wie die Elemente lateinischen Ursprungs (1,49 zu 1,64 Punkten). Dieses Ergebnis kann als Indikator für das Trilingual Interative Anctivation Model gelten und somit für die Aktivierung von Wortmerkmalen im mentalen Lexikon, da Kognaten lateinischen Ursprungs im Deutschen und Englischen generell geringere Editierdistanzen aufweisen als jene nichtlateinischer Herkunft. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Mehrsprachigkeit und Sprachwissen die Entscheidungen über Wörter und deren Erkennen beeinflussen. Insbesondere der Fakt, dass die Ergebnisse von Gruppe 1 und Gruppe 3 – also den Gruppen mit keinem und mit Vorwissen im Deutschen – am weitesten auseinanderliegen, stützt diese These. Wie der Tabelle 15 entnommen werden kann, ist, wenn man das arithmetische Mittel aller Aufgaben nimmt, der Unterschied zwischen den Gruppen nicht mehr allzu groß. Dies kann darauf hindeuten, dass bei den untersuchten Personen das Vorwissen nicht groß genug war, um einen größeren Unterschied auszumachen. Andererseits bedeutet dieses Ergebnis aber auch, dass durch Verknüpfungen von Wörtern des Japanischen, Englischen und Deutschen zur korrekten Lösungsfindung ein Minimum von 0,71 Punkten erreicht werden kann.

Tabelle 15

Arithmetische Mittel im Vergleich

SetGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3
10,630,600,73
20,800,830,88
30,710,740,76
40,680,760,76
Arithmet. MittelGesamt0,710,730,78

Bei einzelnen Elementen kam es zu relativ hohen Schwankungen zwischen den Vergleichsgruppen, die im Folgenden kurz besprochen und zu denen Erklärungsversuche gegeben werden sollen.

Im ersten Set wurde hitze relativ selten erkannt mit Ausnahme von Gruppe 3. In diesem Fall kann man annehmen, dass das Wort einigen der Probanden und Probandinnen dieser Gruppe bekannt gewesen sein muss und daher häufiger korrekt geantwortet wurde als in den anderen zwei Gruppen. Gruppe 2 hat dieses Wort noch nicht gelernt, und bei der ersten Gruppe lag die Verbindung hitze>heat nicht so nah wie zu dem Distraktor hitze>hit. Durch den Wortakzent auf dem ersten Vokal wäre auch denkbar, dass die im Deutschen unerfahrenen Lernenden das Wortende nicht mehr gehört haben. Ähnliche Beispiele, bei denen schlicht die fehlende Erfahrung mit dem Deutschen ausschlaggebend gewesen sein könnte, sind winner, tongue und Herz. Die Editierdistanz dieser drei Wörter ist lediglich bei Herz hoch, sodass diese nicht als hauptsächlicher Einflussfaktor gelten kann. Gruppe 2 hatte bei den Elementen lebenslang, brennen und allein die niedrigsten Erkennungswerte, aber bei cat und Taxi die höchsten. Erklärungen hierfür kann ich nur im Bereich der natürlichen Schwankungen sehen, da keine Daten zur Verfügung stehen, die eine andere Erklärung dieser Phänomene liefern könnten.

Tabelle 16

Übersicht von Elementen mit relativ hohen Schwankungen

SetNr.ElementGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3Arithmet. Mittel
13hitze0,070,080,200,12
19lebenslang0,470,270,500,41
110brennen0,210,060,270,18
111allein0,630,450,870,65
29winner0,720,810,930,77
210cat0,700,920,700,77
211tongue0,190,360,430,33
37Taxi0,510,690,530,58
44Herz0,400,530,600,51
46Leiter0,420,420,330,39

2.3.3 Bekanntheit und Unbekanntheit

Die Analysen aller Sets haben ergeben, dass nicht nur Elemente mit geringer Editierdistanz erkannt wurden – dies konnte Chen (2015: 375 ff.) in ihrer Studie mit taiwanesischen Studierenden auch belegen – sondern auch solche mit hoher Editierdistanz gut erkannt werden konnten. In der Verarbeitung der Daten stellte sich also heraus, dass ein Einfluss der Editierdistanz von deutschen, englischen und japanischen Wörtern auf die Lösungsentscheidung nicht nachgewiesen werden konnte. Dies kann damit zusammenhängen, dass es sich um mehrsprachige Teilnehmende handelt, sodass ein Zusammenwirken der Sprachen möglich ist, welche durch diese Untersuchung allerdings nicht nachgewiesen werden kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die Editierdistanz von Wörtern aus Sprachen mit unterschiedlichen Schriftzeichen nicht problemlos bestimmt werden kann, sodass sich unterschiedliche Distanzen ergeben, je nach benutzter Transkriptionsmethode.

Eingangs wurde erwähnt, dass Gruppe 2 zum Analysezeitpunkt ein Semester Deutsch gelernt hat, also schon über einen bestimmten Wortschatz verfügte und angenommen werden könnte, dass sie diesen besser erkennen könnten. Nach den Analysen der Umfrageelemente kann dies allerdings nicht bestätigt werden. Von den zehn bekannten Elementen weisen nur fünf einen höheren Antwortwert aus, dennoch sind generell bei allen drei Gruppen die korrekten Antworten bei allen diesen Elementen bis auf Radio recht hoch (über 0,80).

Tabelle 17

Ergebnisse tendenziell bekannter Elemente der Gruppe 2 im Vergleich

SetNummerElementGruppe 1Gruppe 2Gruppe 3
11mein0,910,980,93
14jung0,880,810,97
15haus0,930,951,00
17sechs0,880,911,00
27Haus0,950,940,93
32Computer0,810,840,80
36Radio0,720,780,67
310Strasse0,860,840,90
42Buch0,880,920,90
410Garten0,810,880,87
411Nacht0,860,890,90

Trotz der Schwierigkeit der Aufgaben, also des Herstellens von Zusammenhängen von bekanntem und unbekanntem Vokabular, wird diese Art der Einführung neuer Lexik bzw. des Lernens neuer Wörter von den Probandinnen und Probanden als sehr hilfreich eingestuft.

2.3.4 Signifikanz der Ergebnisse

In dieser Untersuchung wurden die Fertigkeiten der japanischen Studienanfänger erforscht, im Hinblick auf bereits vorhandenes Wissen im Englischen und auf ihre Kombinationsfertigkeit im Umgang mit unbekanntem deutschem Vokabular. Die gewonnenen Daten zeigen, in welchem Umfang es den Befragten möglich ist, unbekanntes Vokabular selbständig zu erschließen. Sie haben lexikalisches und semantisches Wissen erworben, das sie im Fremdsprachenunterricht anwenden können und wollen. Auch wenn die Arbeit mit Kognaten als nicht einfach angegeben wurde, wird von vielen dennoch ein Nutzen darin gesehen. Die gesamten arithmetischen Mittel aller Aufgaben liegen über einem Wert von 0,7 Punkten, was zeigt, dass etwa drei von vier Wörtern korrekt erkannt wurden. Dies wiederum zeigt ein großes Potenzial, dass Lernende Wörter, die ähnlich zu bereits bekanntem Vokabular sind, selbständig erarbeiten und verstehen können.

Darüber hinaus lassen sich die Ergebnisse auch auf Lehrende und den Deutschunterricht allgemein beziehen. Da die Lernenden sich eine Berücksichtigung von Kognaten wünschen, scheint nach den Ergebnissen dieser Studie eine explizite Anwendung von Strategien zur Verbindung von Kognaten verschiedener Sprachen als folgerichtig und lernerorientiert. Insbesondere da die Lernenden das Arbeiten mit Kognaten als schwierig einstufen, können die Lehrenden ihnen bei diesem Prozess das Lernen erleichtern und unterstützend wirken, indem sie Strategien vermitteln und einen auf Kognaten basierenden Wortschatz in ihren Unterricht einfließen lassen. Da das Material in dieser Umfrage nur aus ähnlichem Vokabular bestand, im normalen Alltag der Lernenden aber auch völlig unbekannte Wörter vorkommen, ist eine Wortschatzarbeit durch die Lehrenden nötig, sodass die Lernenden erst angeleitet werden und schließlich mehr und mehr selbst Vokabular entdecken und erarbeiten können. In Gesprächen mit Deutschlehrer-Kollegen in Japan ist mir berichtet worden, dass Kognaten bzw. Lehnwörter im Japanischen im Unterricht einbezogen werden und als Erklärungshilfe genutzt werden, insofern sie bekannt sind. Das Problem hierbei ist, dass den deutschsprachigen Lehrenden oft nicht bekannt ist, welches japanische Lehnwort es auch im Deutschen gibt, und die japanischen Lehrpersonen nicht wissen, welche Wörter es in welcher Form im Englischen gibt. Hier fehlt ein verbindendes Medium. Wie die Untersuchung gezeigt hat, haben die Studierenden durchaus Interesse an einem Material, das ihr Vorwissen aus dem Englischen und Japanischen berücksichtigt. Mehrfach wurde in der Kommentarzeile des Fragebogens z. B. angegeben, dass die Lernenden solch ein Material gern benutzen würden, weil sie meinten, es helfe ihnen beim Wortschatzlernen. Dass laut Umfrage der Umgang mit ähnlichem Vokabular bzw. mit Kognaten als schwierig angesehen wurde, liegt wohl auch entscheidend daran, dass die Probanden und Probandinnen auf sich allein gestellt waren. Es ist davon auszugehen, dass unter Anleitung durch die Lehrkräfte der Umgang mit solchen Vokabeln als weniger schwierig empfunden werden würde.

Deutschlehrwerke, die in Japan eingesetzt werden, kommen entweder aus Deutschland oder aus Japan. Zu Ersteren gibt es Zusatzmaterial auf Japanisch, welches das deutsche Vokabular und die japanischen Übersetzungen sowie einige Übungen dazu beinhaltet. Japanische Lehrwerke sind oft nicht so umfangreich wie deutsche, und explizite Erklärungen zur Wortschatzvermittlung und Gemeinsamkeiten im Wortschatz gibt es meines Wissens nach derzeit nicht.

Diese Untersuchung wurde im Zusammenhang mit meinem Forschungsprojekt zum Doktorat durchgeführt. Das Ziel des Doktorates ist es, einen Lernerwortschatz von Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache für japanische Lernanfänger zu entwickeln. Die Quellen des Wortschatzes liegen im englischen Vokabular, das japanische Studenten bereits in der Schulbildung erworben haben, und in Lehnwörtern im Japanischen, die zumeist aus dem Englischen kommen. Die Daten dieser beiden Vokabulare werden verglichen und mit Entsprechungen im Deutschen abgeglichen, sodass ein Wortschatz aus Kognaten und ähnlichen Wörtern entsteht, mit dem neue Wörter schneller erlernt werden können.

Die Untersuchungen, die in diesem Artikel präsentiert wurden, sollten ermitteln, inwiefern die Lernenden in der Lage sind, ein solches Vokabular effektiv zu nutzen. Speziell war es die Absicht zu eruieren, wie gut es den Teilnehmenden möglich ist, Wortzusammenhänge eigenständig zu erschließen. Da es generell zu guten Erkennungsraten gekommen ist und die Teilnehmenden angaben, einen solchen Wortschatz im Deutschunterricht benutzen zu wollen, sehe ich die Ergebnisse als Bestätigung für die Notwendigkeit einer Verwendung eines deutsch-englisch-japanischen Wortschatzes.

Die Grenzen der Untersuchung liegen darin, dass an einigen Stellen offenbleibt, welche Einflussfaktoren für bestimmte Entscheidungen verantwortlich waren. Besonders einige Schwankungen innerhalb der Gruppe 2 können nicht ohne Interviews ermittelt werden, wie in Tabelle 18 ersichtlich wurde. Außerdem wären detailliertere Lernerbiografien von den Teilnehmenden mit Deutschlernerfahrungen (Gruppe 3) aufschlussreich, um einordnen zu können, welches Vokabular bereits bekannt ist und bei welchen Wörtern auf die Lösung durch Vorkenntnisse im Englischen und Japanischen geschlossen wurde. Die Vorgehensweise in dieser Studie, also die persönliche Durchführung der Befragung und die manuelle Auswertung der Fragebögen, führt allerdings bei insgesamt 133 Teilnehmenden zu einem enormen Bearbeitungs- und Auswertungsaufwand, da die Umfragen vom Forschenden persönlich durchgeführt und ausgewertet werden müssen. Wenn die Durchführung von mehreren Personen getätigt würde, so bestünde die Gefahr, dass bei einigen Gruppen zusätzliche Hilfen gegeben würden, die andere Gruppen nicht erhalten würden, oder dass Erklärungen gegeben würden, die die Ergebnisse verfälschen würden. Die Arbeit mit Fragebögen verspricht im Vergleich zu Online-Umfragen zwar höhere Teilnahmequoten, allerdings ist die Auswertung sehr zeitintensiv. Wie sich aus der Auswertung ergeben hat, stößt die Editierdistanz bei Sprachen ohne lateinisches Alphabet an ihre Grenzen, sodass sie hier nur geringen Aufschluss geben kann. Die Editierdistanz kann sich je nach verwendeter Transkriptionsmethode beim Japanischen verändern, da andere Buchstaben (etwa Doppelvokal oder die Spezialzeichen ā, ē, ī, ō, ū) oder Doppelkonsonanten unterschiedlich transkribiert werden. Darüber hinaus ist bereits der Einsatz der Editierdistanz bei Wörtern problematisch, bei denen die Kognaten mit anderen Endungen geschrieben werden wie etwa bei complicated und kompliziert. So kann die Distanz zwar groß, die Erkennungsrate jedoch ebenfalls hoch sein. Was die Editierdistanz nämlich nicht berücksichtigen kann, sind etwa Veränderungen, die regelmäßig zwischen deutschen und englischen Wörter auftreten, die aber wegen der relativ großen Frequenz wiederum gut erkannt werden, da gewisse Endungen bekannt sind und dadurch schneller wiedererkannt werden können.

Über den Autor / die Autorin

Frank Nickel

Doktorand an der TU Dresden im Bereich Germanistische Linguistik. Mithilfe eines Forschungsstipendiums der Japanese Society for Promoting Science (JSPS, 日本学術振興会) forscht er im Bereich Angewandte Linguistik – Deutsch nach Englisch an der Sophia Universität (上智大学) Tokio. Zuvor hatte er sich im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Universität Wien mit Ausspracheabweichungen japanischer Deutschlernender beschäftigt und Lernende in Österreich und in Japan vergleichend untersucht.

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4 Anhang

4.1 Liste, untersucht nach Bekanntheit am Ende des ersten Semesters

Set 1
Nr.ElementGER-NiveauIm Lehrwerk zu finden
1meinA1Seite 10 (meine Damen und Herren), Seite 19
2fühlenA2nicht vorhanden
3HitzeB1nicht vorhanden
4jungA1Lektion 6, Seite 67
5Hauskeine AngabeLektion 4, Seite 38
6MausB1nicht vorhanden
7Sechskeine AngabeLektion 2, Seite 23
8WetterA2nicht vorhanden
9lebenslangnicht vorhandennicht vorhanden
10brennenA2nicht vorhanden
11alleinA2nicht vorhanden
Set 2
Nr. ElementGER-NiveauIm Lehrwerk zu finden
1abstraktkeine Angabenicht vorhanden
2kreativkeine Angabenicht vorhanden
3ResultatB1nicht vorhanden
4KlinikB2nicht vorhanden
5kompliziertB2nicht vorhanden
6akzeptabelkeine Angabenicht vorhanden
7Hauskeine AngabeLektion 4, Seite 38
8KnieB1nicht vorhanden
9Gewinnernicht vorhandennicht vorhanden
10KatzeA2nicht vorhanden
11Zungenicht vorhandennicht vorhanden
Set 3
Nr.ElementGER-NiveauIm Lehrwerk zu finden
1Adapterkeine Angabenicht vorhanden
2Aktivitätnicht vorhandennicht vorhanden
3ComputerA1Lektion 7, Seite 71
4Designerkeine Angabenicht vorhanden
5Identitätkeine Angabenicht vorhanden
6magischkeine Angabenicht vorhanden
7negativA2nicht vorhanden
8StrasseA1Lektion 2, Seite 14
9RadioA1Lektion 7, Seite 74
10TaxiA1nicht vorhanden
11ZentrumA2nicht vorhanden
Set 4
Nr.ElementGER-NiveauIm Lehrwerk zu finden
1Blaubeerenicht vorhandennicht vorhanden
2BuchA1Lektion 4, Seite 47
3EisA2nicht vorhanden
4GartenA1Lektion 4, Seite 43
5HerzA2nicht vorhanden
6KussB1nicht vorhanden
7Leiterkeine Angabenicht vorhanden
8NameA1Lektion 1, Seite 8
9Partnerkeine Angabenicht vorhanden
10PartyA2nicht vorhanden
11Zirkuskeine Angabenicht vorhanden

4.2 Liste der Einheiten Set 2 bis 4 mit zugehöriger Editierdistanz

Set 2
Nr.EnglischÄquivalentED
1abstractabstrakten1
2creativekreativ2
3resultResultat3
6acceptableakzeptabel2
8kneeKnie2
9winnerGewinner2
4clinicKliniken4
5complicatedkompliziert6
7houseHaus3
10catKatze3
11tongueZunge3
Set 3
Nr.DeutschJapanischEDNr.DistraktorED
6Radiorajio24Aktualität3
8negativnegatibu27Taktik3
4Aktivitätakutibiti43Designierter4
9magischmajikku410Strategie4
11Identitätaidentitii46Rasen3
1Adapteradaputaa49mager4
3Designerdezainaa41Advent5
5Zentrumsentaa48negieren5
2Computerkonpyuutaa62Chemie6
7Taxitakushii65Ziel6
10Strassesutoriito711Idealismus6
Set 4
Nr.DeutschJapanischEDNr. DistraktorED
3Kusskisu26Liter1
8Eisaisu27Zirkel2
10Gartengaaden28Eisen2
1Partypaatii35Partizip3
11Nachtnaito31Partikel4
4Herzhaato43Kiste3
6Leiterriidaa44Haut3
9Buchbukku49Bauer3
5Partnerpaatonaa510Gärtner3
7Zirkussaakasu511Name3
2Blaubeereburuuberii62Blaukraut5
Online erschienen: 2017-3-22
Erschienen im Druck: 2017-3-1

© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 26.4.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/infodaf-2017-0002/html
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