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Publicly Available Published by De Gruyter Saur March 15, 2017

Notizen zur Handschriftendigitalisierung an der Universitätsbibliothek Graz

  • Karl Lenger

    Karl Lenger MA

    Leiter des Digitalisierungszentrums, Universitätsbibliothek Graz, Beethovenstraße 8, 8010 Graz

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    and Erich Renhart

    Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Erich Renhart

    Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung für Sondersammlungen, Universitätsbibliothek Graz, Beethovenstraße 8, 8010 Graz

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From the journal Bibliotheksdienst

Zusammenfassung

Die Digitalisierung von Handschriften an der Universität Graz blickt auf eine 20jährige Geschichte zurück. Eine vom Bundesministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Projektinitiative stellte den Anfang der Handschriftendigitalisierung dar. In den letzten Jahren hat die Bibliothek ein Kompetenzzentrum für Digitalisierung aufgebaut, das sich insbesondere der Handschriftendigitalisierung widmet. Der Artikel beschreibt den Aufbau und die Arbeitsorganisation des Digitalisierungszentrums und geht auf besondere Projekte ein.

Abstract

The digitisation of manuscripts at the University of Graz looks back on 20 years of history. A project initiative promoted by the then Federal Ministry of Science, Transport and Art (Bundesministerium für Wissenschaft und Kunst) was the start of the manuscript digitisation. In recent years, the library has built up a competence centre for digitisation which specially deals with manuscript digitisation. The report describes the digitisation centre’s structure and working organisation and dwells on particular projects.

1 Einleitung

Die Digitalisierung von Handschriften an der Universität Graz blickt auf eine exakt 20jährige Geschichte zurück. Was einst als eine vom Bundesministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Projektinitiative begann, stellt sich heute als „Kompetenzzentrum für Digitalisierung“, insbesondere der Handschriftendigitalisierung, dar. Bisweilen und gerne wird der jubilierenden Institution auch das Epitheton „europäisch“ hinzugefügt. Und tatsächlich, die Handschriftendigitalisierung an der Universität Graz hat sich immer darum bemüht, ihren Qualitätsanspruch am größeren europäischen Horizont zu orientieren und diesen auch mitzuprägen.

2 Organisatorische Zuordnung

Die 2.200 Handschriften und 1.100 Inkunabeln der Universitätsbibliothek Graz sind in der Obhut der Abteilung für Sondersammlungen,[1] ebenso wie die Nachlasssammlung, die Sammlung von Kartenblättern und Atlanten und überhaupt der gesamte Altbuchbestand von an die 250.000 Titeln. Es war dieser Ort, an dem unter dem vormaligen Leiter Hans Zotter das Bedürfnis nach einer digitalen Erfassung der Handschriften als des ältesten hier aufbewahrten Schriftgutes umgesetzt wurde. Mit 1. Jänner 1997 wurde an der Universitätsbibliothek Graz ein Digitalisierungszentrum institutionell eingerichtet und Karl Lenger als dessen Leiter eingesetzt.[2]

3 Aufgaben und Leitbild

Am Anfang stand der einfache Wunsch, unsere Handschriften digital zugänglich zu machen. Dieses einfache Anforderungsbild hat sich in den letzten Jahren gehörig ausdifferenziert. Zwar wird das ursprüngliche Anliegen noch immer verfolgt, aber es ist nunmehr nur noch eine von mehreren Aufgaben, denen wir verpflichtet sind.

3.1 Qualitätsdigitalisierung

Die Digitalisierung von Handschriften hat ihre eigenen Gesetze und Erfordernisse, handelt es sich hierbei doch um den Umgang mit sensiblen Objekten: Viele der alten Bücher sind in sehr gutem konservatorischen Zustand, andere wiederum bedürfen überhaupt erst einer Stabilisierung, ehe sie der Belastung einer Digitalisierung ausgesetzt werden können. Die Handschriftendigitalisierung, so wie wir sie in Graz geprägt haben, hat vom Anbeginn weg auch den konservatorischen Aspekt beachtet. Daraus erwuchs das Theorem von der „objektschonenden Digitalisierung“[3] – ein Schlagwort, das heute national wie international vielfach durchdekliniert ist, wenngleich dieses in der Praxis höchst unterschiedlich umgesetzt erscheint. Unsere erste Sorge gilt dem Original, dass es in allen seinen Teilen durch den Vorgang des Digitalisierens keinen Schaden nähme, noch lange bevor an die ebenfalls unerlässliche Standardisierung von Bilddaten zu denken ist. Dieses Bewusstsein und die damit korrespondierende Praxis könnte mit dem Begriff „Qualitätsdigitalisierung“ bezeichnet werden. Diese qualitätssichernde Digitalisierung ist bereit, konservatorische Standards hinsichtlich der Objekte – die ja alle Unikate sind – anzuerkennen, aber auch hinsichtlich des gesamten weiteren bildgebenden und objektbeschreibenden Verfahrens. Eine derartige Konzeption von Digitalisierung hat indes ihre Konsequenzen: Man wird mit der Fülle und Komplexität des Materials nicht rasch zu Ende kommen, was einen nicht zu übersehenden Kostenfaktor darstellt. Darüber hinaus sind möglichst berührungsfreie Aufnahmeverfahren anzuwenden, wofür eigene Geräte mit spezieller Technologie erforderlich sind.

3.2 Digitalisierung und Forschung[4]

Die Handschriftendigitalisierung an der Universität Graz steht auch im Dienst der Forschung. Nicht nur, dass für die scientific community Handschriften in einem allgemeinen Sinne besser zugänglich gemacht werden, die Digitalisierung arbeitet eng entlang von Forschungsinteressen und ist dabei auf diese abgestimmt. Das möge anhand zweier Bereiche aufgezeigt sein: Fragmenteforschung und Wasserzeichenforschung.

  1. In unserer Sammlung finden sich ein paar Hundert zumeist pergamentene Handschriftenfragmente. Eine stattliche Anzahl davon ist bereits vor Jahrzehnten aus den Büchern abgelöst worden und wird in eigenen Mappen verwahrt. Andere Makulaturfragmente befinden sich in situ, und zwar in allen Teilen von handgeschriebenen und gedruckten Büchern besonders des 16. und 17. Jahrhunderts. Wir sind bemüht, all diese Fragmente zu erfassen und zu beschreiben. Wir dokumentieren sie photographisch und legen sie in einer Datenbank ab – eine unendliche Geschichte, denn wir entdecken immer wieder neue Fragmente. Allen voran legt die Restaurierung von Büchern mit schöner Regelmäßigkeit in den Einbänden verborgene Fragmente frei. Diese Stücke werden selbstverständlich digital erfasst, was manchmal eine besondere Herausforderung darstellt, denn, Falzstreifen etwa, die als Lagenverstärkung eingearbeitet sind, muss man erst einmal fotografieren können – um nur ein Beispiel zu geben. Der digitale Einblick in die wunderbare Welt der Handschriftenfragmente hat seine eigenen Anforderungen. Er bedarf spezieller Aufnahmetechniken, Verfahren und Instrumente.[5]

  2. Ein ganz spezifisches Forschungsanliegen ist die digitale Erfassung von Wasserzeichen in Papierhandschriften. Hier in Graz wurde dafür im Auftrag des Forschungszentrums VESTIGIA[6] von Manfred Mayer, dem Leiter der Restaurierabteilung, jüngst das Aufnahmegerät „ATWISE“[7] entwickelt, um diese Forschungsarbeiten zu erleichtern. Es macht sich die Tatsache zunutze, dass Eisengallustinten – der Schreibstoff vieler Handschriften – im nahen Infrarotbereich fast transparent werden. Mit einer speziellen infrarotempfindlichen Digitalkamera können die Blätter nun durchleuchtet und fotografiert werden, wobei der Text großteils weggefilert wird. Unseren Schätzungen zufolge können mit dieser Technik etwa 4/5 aller Wasserzeichen aus unseren Beständen aufgenommen werden – ein weiteres schönes Beispiel des Zusammenwirkens von Forschung und Digitalisierung unter Berücksichtigung konservatorischer Erfordernisse.

Abb. 1: ATWISE (5254)-Aufnahmegerät zur Dokumentation von Wasserzeichen in Manuskripten.
Abb. 1:

ATWISE (5254)-Aufnahmegerät zur Dokumentation von Wasserzeichen in Manuskripten.

Diese Beispiele zeigen, dass die Forschung verschiedentlich auf die Dienste der Digitalisierung verwiesen ist, aber auch wie sehr Forschungsanliegen dazu motivieren können, anzuwendende Digitalisierungstechnologien weiterzuentwickeln und dabei noch objektschonend zu bleiben – eine in Graz über lange Jahre geübte Praxis.

3.3 Digitale Dokumentation

Wie in anderen Arbeitsbereichen unserer Gesellschaft auch (z. B. im Gesundheitswesen), wird auf die Dokumentation dessen, was getan und geleistet wird, vermehrt Wert gelegt.[8] Das gilt im Altbuchbereich vermutlich nirgendwo mehr als im Restaurierwesen, denn hier ist der Befund vor dem Eingriff zu dokumentieren, ebenso wie die einzelnen Maßnahmen nach Möglichkeit digital dokumentiert und zusammen mit dem Restaurierprotokoll abgelegt werden. Die digitale Dokumentation ist Teil der Buchgeschichte geworden. So gesehen macht die Digitalisierung Manipulationsvorgänge an unserem historischen Buchgut sichtbar und besser nachvollziehbar.

3.4 Massendigitalisierung

Das Digitalisierungszentrum an der Universität Graz nimmt zu einem Teil auch Aufträge wahr, die man dem Bereich „Massendigitalisierung“ zuordnen könnte. Es handelt sich dabei um die Digitalisierung von (rechtefreien) Büchern, die keinesfalls als „sensibles Kulturgut“ zu werten sind.[9] Für diese gelten gewissermaßen vereinfachte Bedingungen, wobei andere technische Geräte zur Bilderfassung eingesetzt werden können als dies bei Handschriften etwa der Fall ist (s. u.).

3.5 Andere Dienstleistungen

Der Leiter des Digitalisierungszentrums engagiert sich auch in den Bereichen der automatisierten Schrifterkennung und der digitalen Präsentationstechniken und des Screendesigns. Als ein Beispiel für letzteres kann der Beitrag zur Landesaustellung „COMM.GR2000AZ“ erwähnt werden: Es wurde ein virtueller Flug durch und über Graz um das Jahr 1700 simuliert und in einer multimedialen Oberfläche dargestellt. Auf zwei Touchscreens wurden dazu Informationen aus Kupferstichen mit Veduten über Grazer Bauwerke verarbeitet, die auf den Architekten Pietro de Pomis († 1633) zurückgehen.[10] Dieses und die anderen derartigen Projekte haben eines gemeinsam: Sie tragen das, was in historischen Dokumenten niedergelegt ist, in die Gegenwart herein und machen es digital zugänglich. Damit wird versucht, den Anspruch historischer Kulturäußerung für heute wieder attraktiv erlebbar zu machen.

4 Ausgewählte Projekte

In den letzten beiden Jahrzehnten hat das Digitalisierungszentrum an der Universitätsbibliothek Graz neben den Routinearbeiten eine Reihe von Projekten übernommen. Manche waren einfach zu bewältigen, andere wiederum stellten technische und personelle Herausforderungen dar oder waren gar kurios. An dieser Stelle soll keineswegs die ganze Phalanx von größeren und kleineren Projekten referiert werden. Vielmehr sollen lediglich ein paar der größeren Projekte genannt werden, um einen Eindruck von der Vielfalt der Aufgaben zu vermitteln.

  1. Die digitale Erfassung aller Handschriften in den Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Graz. Die Arbeiten werden noch längere Zeit andauern. Mittlerweile sind aufgrund der rasch fortschreitenden technischen Entwicklung und der heute international üblichen Standards viele unserer in früher Stunde aufgenommenen Handschriften neu zu digitalisieren.

  2. Der erste Großauftrag an das Digitalisierungszentrum Graz erging im Jahre 1998. Für die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg waren 20 Handschriften („Codex Manesse“) aufzunehmen.

  3. Die Digitalisierung der Handschriften der Universitätsbibliotheken Salzburg und Klagenfurt – seit Jahren laufende Projekte, welche noch nicht abgeschlossen sind.

  4. Die Digitalisierung der Handschriften des Oberösterreichischen Landesmuseums, die ebenfalls seit geraumer Zeit im Gange ist.

  5. Das Projekt einer Digitalisierung der Bibel-Inkunabeln der Österreichischen Nationalbibliothek ist bereits abgeschlossen. Im Rahmen dessen waren circa 170.000 Aufnahmen gemacht worden, hinzu kam noch die Erfassung der grundlegenden Metadaten.

  6. Im Auftrage der Italienisch-österreichischen Gesellschaft Trient und Rovereto wurde der Nachlass von Jakob Fellin,[11] dem Leiter der Universitätsbibliothek Graz von 1924–1933, digitalisiert, mit einem Umfang von etwa 30.000 Aufnahmen.

  7. Die Digitalisierung aller handschriftlichen Dissertationen der Universität Graz (laufendes Projekt).

  8. Die Digitalisierung der Promotionsakten der Universität Graz, in Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv (laufendes Projekt).

  9. Die Digitalisierung vieler tausend Seiten des Hugo Schuchardt-Nachlasses [https://schuchardt.uni-graz.at/] (laufendes Projekt).

  10. Die Digitalisierung der Bestände in der Sondersammlung der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (laufendes Projekt).

5 Kooperationen

Das Digitalisierungszentrum arbeitet eng mit universitären Einrichtungen zusammen. Hier sind an erster Stelle das Forschungszentrum „Vestigia“ (s. o.) zu nennen und das „Zentrum für Informationsmodellierung“ [https://informationsmodellierung.uni-graz.at/]. Im Rahmen von Projekten gibt es darüber hinaus zahlreiche Kooperationen mit nationalen und internationalen Institutionen.

6 Technische Infrastruktur

Es mutet wie eine nostalgische Reminiszenz an: Im Jänner 1997 begannen wir die Handschriftendigitalisierung mit der ersten auf dem Markt erhältlichen digitalen Spiegelreflexkamera, einer Kodak DSC 420 bei einer Auflösung von 1,5 Megapixel, das heißt 1.524 mal 1.012 Pixel, was eine maximale Dateigröße von 4,6 Megabyte ergibt. Hinzu kamen normale handelsübliche Kamerastative und Lampen. Im Jahre 1999 hat dann Manfred Mayer den ersten Grazer Kameratisch gebaut und auf den auf den Markt gebracht. Aus diesen Anfängen ist eine richtiggehende Infrastruktur entstanden, sodass wir heute eine Reihe von Geräten, entsprechend den Anforderungen der zu digitalisierenden Objekte einsetzen können. Gegenwärtig stehen dem Digitalisierungszentrum folgende Geräte zur Verfügung:

  1. Traveller’s Conservation Copy Stand (TCCS 4232): ein mobil einsetzbares Digitalisierungsgerät, das an der Universitätsbibliothek Graz für die Digitalisierung von Handschriften entwickelt wurde[12] – [zwei Stück].

  2. Kameratisch (KT 6545) – Grazer Modell: Auch dieser Kameratisch erlaubt die effiziente Digitalisierung von alten und sensiblen Handschriften und Büchern, wenn sorgsamer Umgang mit dem Medium erforderlich ist – [zwei Stück].

  3. Treventus Scan Robot: Der ScanRobot® digitalisiert jeweils zwei Seiten gleichzeitig und blättert anschließend automatisch um. Mit dieser Technik können im Idealfall bis zu 2.500 Seiten pro Stunde gescannt werden. Das Gerät ist für die Handschriftendigitalisierung tunlichst nicht heranzuziehen – [ein Stück].

  4. Qidenus Technologies Smart Book Scan 3.0: Ein manueller „V-shaped“ Buchscanner, der mit zwei Canon EOS 600D Spiegelreflexkameras ausgestattet ist und zwei Seiten gleichzeitig aufnehmen kann – [ein Stück].

  5. Zeutschel OS 12000 Bookcopy: Mit diesem Aufsichtsscanner werden hochwertige Scans (bis 300 dpi) erstellt – [ein Stück].

  6. A0+ Großformat Scanner der Firma „Contex“: Mit seinem 42“ (107 cm) Abtastbereich können unterschiedliche Arten von großformatigen Dokumenten wie Landkarten, technische Zeichnungen, Blaupausen oder Farbposter u. a. verarbeitet werden. Die optische Auflösung von 1.200 dpi sorgt für perfekte und professionelle Ergebnisse. Die Objekte werden schonend eingezogen und dabei gescannt – [ein Stück].

  7. Mehrere Flachbettscanner in den Formaten A4 und A3+.

  8. ATWISE (5242): ein speziell für die Digitalisierung von Wasserzeichen entwickeltes Aufnahmegerät (s. o.) – [ein Stück].

  9. Sony Alpha 7R II: Das Herzstück ist dabei ein 42,2 Megapixel auflösender Exmor-R-Vollformatsensor (35,9 x 24,0 mm) mit rückwärtiger Belichtung – [zwei Stück].

Abb. 2: Das mobile Digitalisierungsgerät Traveller’s Conservation Copy Stand (TCCS 4232).
Abb. 2:

Das mobile Digitalisierungsgerät Traveller’s Conservation Copy Stand (TCCS 4232).

7 Personelle Infrastruktur

Das feststehende Team des Grazer Digitalisierungszentrums besteht aus fünf Personen: Karl Lenger MA (Leiter), Mag. Michaela Scheibl, Beate Renger-Göller, Bernhard Schimeczek und Stefan Kulmer. Dieses Team wird im Rahmen von definierten und drittmittelfinanzierten Projekten um weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erweitert.

8 Perspektiven

Das Digitalisierungszentrum an der Universität Graz kann auf zwei Jahrzehnte Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene zurückschauen. Nach all dieser Zeit könnten wir nicht sagen, die Aufgaben wären geringer geworden. Manches konnte bewältigt oder gar erledigt werden. Vieles wird noch längere Zeit nicht zu Ende gebracht worden sein. Wir haben gelernt, in Teilprojekten zu denken, um kleine Erfolge zu verzeichnen. Dieser Befund hängt zum einen mit der kaum bewältigbaren Menge an Objekten zusammen, die wir digital zu erfassen und zu erschließen haben. Zum anderen ist die Zahl der Arbeiter in unserem Weinberg eher bescheiden. Die Betätigungsfelder haben sich auch ordentlich ausgeweitet. Es ist halt nicht einfach damit getan, möglichst rasch Bilder zu machen und diese ins Internet zu stellen. Die Metadatenerstellung ist zeitaufwendig, die Präsentation von Ergebnissen bedarf immer größerer Aufwendungen. Daneben gilt es weiterhin, eine Reihe von infrastrukturellen Maßnahmen zu ergreifen, von der Geräteausstattung bis zur Personaldotation, insbesondere an einem universitären Zentrum, wobei den geldgebenden Stellen das meiste mühsam und oft langwierig abzuringen ist – wir denken etwa an die quälend lange Frage nach einem digitalen Repositorium, wir denken überhaupt an ein umfassendes Digitalisierungskonzept. Dennoch, wir sind ein engagiertes Team, das ein wenig stolz darauf hinweisen kann, doch den einen oder anderen gewichtigen Aspekt im großen Reigen der Digital Humanities beigetragen zu haben und werden das auch weiterhin so halten wollen.

About the authors

Karl Lenger

Karl Lenger MA

Leiter des Digitalisierungszentrums, Universitätsbibliothek Graz, Beethovenstraße 8, 8010 Graz

Erich Renhart

Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Erich Renhart

Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung für Sondersammlungen, Universitätsbibliothek Graz, Beethovenstraße 8, 8010 Graz

Published Online: 2017-03-15
Published in Print: 2017-03-01

© 2017 by De Gruyter

Downloaded on 28.4.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/bd-2017-0030/html
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