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Publicly Available Published by De Gruyter Saur June 3, 2014

E-Books in wissenschaftlichen Bibliotheken

From the journal Bibliotheksdienst

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Mehr als 130 Bibliothekarinnen und Bibliothekare kamen am 18. und 19. März 2014 zur Veranstaltung „E-Books in wissenschaftlichen Bibliotheken“ ins Leibnizhaus nach Hannover.

E-Books sind heute aus Bibliotheken nicht mehr wegzudenken und ein wichtiges Thema in vielen Bereichen des Bibliotheksalltags. „Thema und Programm sind richtig gewählt“, erklärte Dr. Irina Sens, stellvertretende Direktorin der TIB, bei ihrer Begrüßung. Das zeige sich deutlich am großen Interesse an der ausgebuchten Veranstaltung, die von der Technischen Informationsbibliothek (TIB) und dem Verein Deutscher Bibliothekare (VDB) organisiert wurde.

Auf dem Programm standen verschiedene Aspekte, unter anderem zur Nutzung von E-Books, zu Erwerbungsmodellen und zu Lizenzverträgen – um nur einen kleinen Ausschnitt der Themenvielfalt zu nennen. Dr. Elzbieta Gabrys-Deutscher, VDB-Kommission für Fachreferatsarbeit und Leitung Wissenschaftlicher Dienst an der TIB, freute sich auf informative und interessante Vorträge und wünschte sich für die Veranstaltung und das gemeinsame Abendessen am ersten Tag einen regen Erfahrungsaustausch unter Kolleginnen und Kollegen. Keynote-Sprecher Prof. Rudolf Mumenthaler (HTW Chur, Schweiz) eröffnete die Veranstaltung mit seinem Vortrag „E-Books im Kontext von wissenschaftlichen Bibliotheken“. Darin ging er auf die verschiedenen Erscheinungsformen, die Akzeptanz von E-Books und deren Nutzung in Deutschland ein. Mumenthaler zeigte auf, wie E-Books den bisherigen Kernbereich von Bibliotheken verändern und beschleunigen: E-Books haben Einfluss auf die klassischen bibliothekarischen Tätigkeiten – wie beispielsweise Erwerbung, Katalogisierung oder Bereitstellung – und stellen Bibliotheken vor neue Herausforderungen. Und auch bei der Vermittlung des E-Book-Angebots müssten neue Wege gegangen werden, etwa mit Aktionen wie E-Book-Wochen oder E-Book-Lesungen, so Mumenthaler.

Gabriella Padovan (ETH-Bibliothek Zürich, Schweiz) berichtete in ihrem Vortrag „E-Lending: Wissenschaftliche E-Books elektronisch ausleihen“ von dem an der ETH-Bibliothek durchgeführten E-Lending-Projekt. Im Rahmen dieses Projektes, das über eine Laufzeit von rund sieben Monaten lief, hatten externe Bibliothekskunden über das Wissensportal virtuellen, zeit- und ortsunabhängigen Zugang zu den erworbenen E-Books der ETH-Bibliothek. Das Angebot wurde gut angenommen und auch die abschließende Umfrage unter den Teilnehmern fiel positiv aus, so dass das als Projekt erprobte E-Lending den Nutzern im Sommer 2014 als reguläre Dienstleistung zur Verfügung stehen soll.

Dr. Michaela Hammerl (BSB München) beschäftigte sich in ihrem Vortrag „Geschäftsmodelle für E-Books: Erfahrungen aus dem Bayern-Konsortium“ mit der E-Book-Erwerbung an wissenschaftlichen Bibliotheken und der Vielfalt von E-Book-Modellen. Sie zeigte die Vor- und Nachteile verschiedener Erwerbungsmodelle auf und sprach derzeitige Problemfelder bei der E-Book-Erwerbung an. Am Beispiel des Bayern-Konsortiums erläuterte sie anschaulich verschiedene Varianten von E-Book-Konsortialabschlüssen.

Dirk Pieper (UB Bielefeld) schilderte in seinem Vortrag „PDA im Praxistest – nutzergesteuerte E-Book-Erwerbung an der UB Bielefeld“ die Erfahrungen, die die Universitätsbibliothek Bielefeld im Rahmen eines Projektes mit Patron Driven Acquisition (PDA) – der Erwerbung eines E-Books erst nach dessen Benutzung – gemacht hat. Pieper berichtete von der Projektidee und der Finanzierung über die Evaluation der Anbieter und die Auswahl zweier PDA-Modelle bis hin zur Auswertung und der sich daran anschließenden Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie für PDA.

Reiner Diedrichs (Verbundzentrale des GBV) präsentierte in seinem Vortrag „Dienstleistungen der Verbundzentrale rund um E-Books“ das Dienstleistungsspektrum der Verbundzentrale (VZG). Von der Konvertierung über das Einspielen von Metadaten bis zur bibliotheksspezifischen Erzeugung von Nachweisen – die VZG bietet Bibliotheken beim Nachweis von E-Books umfassende Unterstützung. Verbesserungspotenzial sieht Diedrichs besonders bei der Qualität und Aktualität der an die VZG gelieferten Metadaten, bei der Qualität der Lizenzangaben sowie bei der Automatisierung von Geschäftsgängen.

Der zweite Tag startete mit dem Vortrag „Neue Anforderungen bedingen neue Strukturen – der Geschäftsgang E-Book-Erwerbung an der UB Erlangen-Nürnberg“ von Dr. Rainer Plappert (UB Erlangen-Nürnberg), in dem Plappert berichtete, wie die UB Erlangen-Nürnberg bei der Erwerbung von E-Books vorgeht. Dort wurde ein Kompetenzteam E-Books aufgebaut, das für alle Tätigkeiten rund um E-Books verantwortlich ist. Das Team ist zuständig für die Vorakzession, die Prüfung und Festlegung des Beschaffungsweges, die lizenzrechtliche Prüfung, die Katalogisierung und die Metadateneinspielung über den Verbund, die Aufnahme in DBIS, die Inventarisierung, die Information der Nutzer und die Administration der Onlinezugänge.

Anke Rautenberg (UB Konstanz) stellte in ihrem Vortrag „Lizenzverwaltung“ die Lizenzverwaltung Filero vor, die die UB Konstanz seit 2010 nutzt. Das System bietet eine einheitliche Ablage der Lizenzverträge, eine frei modellierbare Archivstruktur, ermöglicht das Speichern jeder Art von Daten, verfügt über eine Volltextsuche, die alle Felder und Datei-Inhalte erfasst, und auch Erweiterungen sind jederzeit möglich. Alle Verträge seit 2010 sind in der Lizenzverwaltung erfasst, inzwischen auch alle Verträge für E-Books und Zeitschriften. Nach vier Jahren Erfahrung mit der Software ist das Fazit von Anke Rautenberg positiv, denn dank der zentralen Ablage sind Verträge sowie Vereinbarungen und Korrespondenzen zu den Verträgen schnell zu finden.

Dr. Oliver Obst (ULB Münster) stellte in seinem Vortrag „Die iPad-Toolbox ‚easyphysikum’: Das Lehrbuch der Zukunft?“ das Projekt „easyphysikum“ an der Zweigbibliothek Medizin der ULB Münster vor. Das Projekt, das im April 2014 startet, soll Studierende der Medizin beim Bestehen des Physikums (4. Semester) unterstützen. Die Idee: Die Studenten bekommen über ein Tablet Zugriff auf die wichtigsten Lernressourcen – zum Beispiel auf E-Books, Vorlesungsskripte, die sogenannten Kreuztools zur Examensvorbereitung und Apps zur Studienorganisation – und können diese entweder auf ihrem eigenen Tablet nutzen oder erhalten für das Prüfungssemester ein Leih-iPad von der Bibliothek.

Prof. Sebastian Mundt (Hochschule der Medien Stuttgart) gab in seinem Vortrag „Akzeptanz und Nutzungsperspektiven von E-Books in Lehre und Studium“ einen Einblick in die Ergebnisse der beiden – 2011 und 2012 unter Studierenden und Lehrenden durchgeführten – repräsentativen Umfragen, die Ursachen und Motive der Akzeptanz und Nutzung von E-Books ermittelt haben. Die Ergebnisse der Umfragen zeigen, dass E-Books von Lehrenden häufiger genutzt werden als von Studierenden. Insgesamt machen die Ergebnisse jedoch deutlich, dass E-Books bei den Nutzern oft noch nicht angekommen sind. Hier sind Marketingmaßnahmen gefragt, mit denen das E-Book-Angebot der Bibliotheken bekannt gemacht wird.

Dr. Christoph Kümmel (Deutsche Forschungsgemeinschaft) informierte in seinem Vortrag „Digitale Medien und wissenschaftliche Nachfrage: E-Books im Rahmen der DFG-geförderten Fachinformationsdienste“ über das Förderprogramm „Fachinfomationsdienste für die Wissenschaft“. Ziel des Programms ist es, Wissenschaftlern unabhängig von Standort und Forschungseinrichtung schnellen und direkten Zugriff auf relevante Literatur und weitere Fachinformationen zu bieten. Kümmel erläuterte im Zusammenhang mit den geförderten Fachinformationsdiensten die E-only-policy, die Erwerbungsgrundsätze, die Aufgaben des Kompetenzzentrums Lizenzierung sowie die Umsetzung auf Fachebene.

Thomas Hartmann (Max Planck Digital Library, München) widmete sich in seinem Vortrag „Lizenzrecht für E-Books“ dem urheberrechtlichen Aspekt von E-Books: Bisher dürfen Lizenzen nicht ohne Zustimmung des Rechteinhabers weitergegeben werden. Aber nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 3. Juli 2012, das den Weiterverkauf von gebrauchter Software erlaubt, könne schon bald auch der Weiterverkauf von E-Books und Hörbüchern legal sein, so Hartmann. Eine solche Entscheidung bliebe auch für die E-Book-Nutzung nicht ohne Folgen: Laut Hartmann ergäben sich dadurch ganz neue Märkte, neue Anbieter, neue Geschäftsmodelle und auch neue Nutzungen.

„An zwei Tagen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Vorträgen und Diskussionsbeiträgen viele interessante Informationen zu den unterschiedlichsten Aspekten von E-Books in wissenschaftlichen Bibliotheken erfahren“, lautete das Fazit von Dr. Elzbieta Gabrys-Deutscher zum Abschluss der Veranstaltung. Sie betonte, dass E-Books eine große Herausforderung seien und die Notwendigkeit von hoher Flexibilität und Veränderungsbereitschaft in Bibliotheken sehr deutlich machten. Gleichzeitig sei aber auch Stabilität ein wichtiger Faktor in Bibliotheken, denn ohne ein Mindestmaß an Stabilität sei weder Kundenbindung noch Personal- und Organisationsentwicklung möglich. „Ein wichtiger Schlüsselfaktor der Innovationsfähigkeit unserer Bibliotheken ist deshalb die ausgewogene Balance zwischen Flexibilität und Stabilität im Handeln“, so Gabrys-Deutscher. Sie versprach, dass die Kommission für Fachreferatsarbeit die Bibliothekarinnen und Bibliothekare auch in Zukunft mit praxisorientierten und bedarfsgerechten Fortbildungen unterstützen werde.

Die Vorträge der Veranstaltung „E-Books in wissenschaftlichen Bibliotheken“ stehen ab sofort auf der Webseite des VDB zur Verfügung: http://www.vdbonline.org/veranstaltungen/620/.

Die Technische Informationsbibliothek (TIB) in Hannover ist die Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik. Sie versorgt vor allem die nationale wie internationale Forschung und Industrie mit Literatur und Information. Die TIB verfügt über einen exzellenten Bestand an grundlegender und hoch spezialisierter technisch-naturwissenschaftlicher Fachliteratur. Die TIB trägt als weltweit größte Fachbibliothek in ihren Bereichen Verantwortung, das verzeichnete Wissen zu erhalten und aktuelle Informationen für Forschung und Entwicklung unabhängig von Ort und Zeit heute und in Zukunft bereitzustellen. Die TIB bietet mit GetInfo das Portal für technisch-naturwissenschaftliche Fach- und Forschungsinformationen. Verfügbar sind zurzeit mehr als 160 Millionen Datensätze. Verschiedene Wissensobjekte wie AV-Medien, 3D-Modelle und Forschungsdaten sind in GetInfo integriert.

Ansprechpartner:

Technische Informationsbibliothek (TIB)

Dr. Sandra Niemeyer, Pressereferentin

Kommunikation und Marketing

Welfengarten 1 B, 30167 Hannover

Telefon: 0511 762 2772

sandra.niemeyer@tib.uni-hannover.de, www.tib-hannover.de

Neues „Netzwerk Vorlesen“: Stärkung und Unterstützung des ehrenamtlichen Vorlesens

Ehrenamtliches Vorlese-Engagement leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, denn Vorlesen ist eine nachhaltige Investition in die Bildungschancen der nachwachsenden Generationen. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, macht die Stiftung Lesen ihre Expertise im Bereich ehrenamtliches Vorlesen im neuen „Netzwerk Vorlesen – Wir unterstützen ehrenamtliches Vorlesen in Deutschland“ allen Interessierten zugänglich. Herzstück des neuen Netzwerk Vorlesen ist die Online-Plattform www.netzwerkvorlesen.de, die am 1. April an den Start ging. Hier erhalten alle ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorleser sowie die Organisatoren und Betreuer von lokalen und regionalen Vorlese-Initiativen vielfältige Unterstützung zum Beispiel in Form von Informationen, Lese-Empfehlungen, Schulungsmaterialien und Kontaktadressen. Ziel ist es, ehrenamtliche Vorleser zu aktivieren, zu qualifizieren und sie damit in ihrem Engagement zu stärken.

Kindern, denen vorgelesen wird, fällt das Lesen-Lernen später leichter und sie haben im Schnitt bessere Schulnoten als Kinder, denen nicht vorgelesen wurde, so das Ergebnis der Vorlesestudie 2011. Und doch lesen ein Drittel der Eltern ihren Kindern nicht oder nur selten vor. Für diese Kinder sind Vorlesestunden in Kita, Schule oder in Bibliotheken besonders wichtig. Ehrenamtliche Vorleser eröffnen Zugänge zum Lesen für alle Kinder und legen so die Basis für gute Entwicklungs- und Bildungschancen. Darüber hinaus sind Vorleser auch oft in Senioreneinrichtungen zu Gast und leisten mit ihrem Engagement einen Beitrag zum intergenerativen Dialog.

In fast jeder Stadt gibt es Vorlese-Initiativen, schätzungsweise 150.000 Menschen sind in Deutschland als ehrenamtliche Vorleser aktiv. Mit dem neuen Netzwerk Vorlesen der Stiftung Lesen erhalten alle, die bereits in diesem Bereich aktiv sind oder sich für ein solches Engagement interessieren, umfassende professionelle Unterstützung aus einer Hand: Von allgemeinen Informationen und rechtlichen Fragen rund um ehrenamtliches Vorlesen über konkrete Tipps zum Vorlesen für verschiedene Zielgruppen und Kontaktadressen von Vorlese-Initiativen bis hin zu Online-Schulungen auf www.netzwerkvorlesen.de. Das Angebot ist kostenlos und steht allen offen.

Referentinnen und Referenten für ehrenamtliches Vorlesen sowie mit der Stiftung Lesen kooperierenden Vorlese-Initiativen stehen auf der Website in einem eigenen geschlossenen Bereich zusätzliche Angebote zur Verfügung. Hier finden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bibliotheken, Freiwilligenagenturen oder Mehrgenerationenhäusern vielfältige Unterstützungsangebote, wie eine Referenten-Datenbank, Vordrucke für Flyer oder Materialien für dir Organisation von Vorlesepaten-Seminaren. Finanziert wird das Netzwerk Vorlesen aus Spenden und den Mitgliedsbeiträgen des Fördervereins „Freunde der Stiftung Lesen e. V.“

Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme und Projekte der Stiftung Lesen, betont: „Ohne ehrenamtliches Engagement würden viele von den positiven Wirkungen des Vorlesens ausgeschlossen, Kinder genauso wie Senioren. Mit dem ‚Netzwerk Vorlesen‘ teilt die Stiftung Lesen ihre mehr als 20-jährige Erfahrung im Bereich des ehrenamtlichen Vorlesens und gibt den Aktiven die Unterstützung und Wertschätzung, die sie verdienen.“

Die Stiftung Lesen ist anerkannter, kompetenter und unabhängiger Partner und Anwalt für das Lesen. Sie fördert Lesekompetenz und Zugänge zum Lesen für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen in allen Medien. Als operative Stiftung führt sie in enger Zusammenarbeit mit Partnern – Bundes- und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen, Verbänden und Unternehmen – Forschungs- und Modellprojekte sowie breitenwirksame Programme durch. Zu ihren herausragenden Initiativen zählen der jährliche „Bundesweite Vorlesetag“, der „Welttag des Buches“ und „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“, ein bundesweites frühkindliches Leseförderprogramm, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Zahlreiche Prominente unterstützen die Stiftung als Lesebotschafter. Die Stiftung Lesen wurde 1988 gegründet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Pressekontakt Stiftung Lesen:

Esther Dopheide, Pressesprecherin

Kommunikation und Public Affairs

Römerwall 40, 55131 Mainz

Tel.: (06131) 2 88 90–36

E-Mail: esther.dopheide@stiftunglesen.de

www.stiftunglesen.de

Bundesweite Studie: Die vier Social-Media-Typen in der Wissenschaft

Goportis – Leibniz-Bibliotheksverbund Forschungsinformation identifiziert die vier Social-Media-Typen in der Wissenschaft. Die Untersuchung zeigt, dass sich Social-Web-Angebote im Alltag von Forschung und Lehre durchgesetzt haben.

Im Rahmen des Leibniz-Forschungsverbunds Science 2.0 hat sich Goportis – Leibniz-Bibliotheksverbund Forschungsinformation an einer bundesweiten Studie unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft beteiligt. Der sogenannte „Science 2.0 Survey“ behandelte die Nutzung von Social-Media-Instrumenten in Wissenschaft und Forschung. Ziel des Bibliotheksverbunds in dieser kooperativen Untersuchung war es, herauszufinden, wie sich Publikations- und Forschungsprozesse ändern, um die eigenen Services optimal an diese Veränderungen anpassen zu können. Daher ist es wichtig zu erfahren, wie das Nutzungsverhalten der Zielgruppe aussieht. Die Studie liefert dazu wichtige Indikatoren. In einem ersten Schritt wurden nun vier Nutzertypen identifiziert, die ein signifikant unterschiedliches Verhalten in ihrer Nutzung und ihrer Einstellung gegenüber Social-Web-Anwendungen zeigen. Für die Darstellung in der Studie wurden die vier unterschiedlichen Nutzertypen nach charakteristischen Eigenschaften benannt.

Typ 1 ist „Ms Maker“, die wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Professorin, die Web 2.0-Dienste wöchentlich bis mehrmals wöchentlich nutzt und einen ausgeprägten Sinn für das Thema Privatsphäre im Internet hat. Sie nutzt sorgfältig ausgewählte Tools zumeist aus pragmatischen Gründen, da sie die Arbeit erleichtern. Typ 2, „Mr Tech“, nutzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Professor die Dienste in vergleichbarer Intensität. Aber anders als Ms Maker ist er „Neuen Medien“ und technischen Geräten gegenüber sehr aufgeschlossen. Für ihn spielt der „Spaßfaktor“ eine Rolle bei der Nutzung der Anwendungen. Ganz anders sieht es aus bei Typ 3, „Mr Classic“. Dies ist der eher ältere, gelegentliche Nutzer von Web 2.0-Diensten, der – zumeist männlich – als Professor oder wissenschaftlicher Mitarbeiter den „Neuen Medien“ gegenüber wenig aufgeschlossen ist und mit den Tools auch weniger selbstbewusst umgeht. Er nutzt einzelne Anwendungen – häufig Lernplattformen – in erster Linie, weil dies von ihm in der Lehre erwartet wird. Sein Gegenspieler ist Typ 4: „Mr Nerd“ nutzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter/Mitarbeiterin oder auch als Professor/Professorin die Web 2.0-Dienste intensiv und ist dabei wenig über seine Privatsphäre besorgt. Zudem hat dieser Typus keine Berührungsängste bei der Nutzung von Web 2.0-Anwendungen und ist „Neuen Medien“ gegenüber sehr aufgeschlossen. Das von allen Typen meistgenutzte Tool ist Wikipedia.

Über die Studie:

Grundlage für die Identifizierung der Social-Media-Typen ist die Auswertung von 778 Online-Fragebögen, die von Anfang September bis Mitte Oktober 2013 erhoben wurden. Erfragt wurde die Nutzung von Social-Media-Instrumenten für die tägliche Arbeit in Forschung, Lehre, Administration und Wissenschaftskommunikation. Neben Intensität und Kontext der Nutzung von Web 2.0-Diensten wurden auch die Gründe für Nutzung bzw. Nicht-Nutzung einzelner Kanäle sowie generelle Einstellungen gegenüber Social-Media-Werkzeugen erfragt. Unter anderem hierzu bietet der Bericht zum Download ausführliche Ergebnisse.

Ausführlicher Studienbericht zum Download: http://www.goportis.de/fileadmin/downloads/aktuelles/Bericht_escience_2_0_Hochschulsample_Download.pdf

Booklet zum Download: http://www.goportis.de/fileadmin/downloads/aktuelles/20131111_SocialMediaTypen_final.pdf

Infografik zum Download: http://www.goportis.de/fileadmin/downloads/aktuelles/IG_Goportis_Deutsch_Logo.pdf

Goportis ist der Name des Leibniz-Bibliotheksverbundes Forschungsinformation bestehend aus den drei Deutschen Zentralen Fachbibliotheken TIB (Technische Informationsbibliothek, Hannover), ZB MED (Deutsche Zentralbibliothek für Medizin, Köln/Bonn) und ZBW (Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Kiel/Hamburg). In Kooperation unterstützen die Partner den wissenschaftlichen Arbeitsprozess mit forschungsbasierten Services, u. a. durch das Erschließen von Forschungsdaten, die Entwicklung virtueller Forschungsumgebungen, semantische Anwendungen und vielem mehr.

Weitere Informationen: www.goportis.de

Pressekontakt:

Birte Lindstädt

Fon: +49 221 478 97803

E-Mail: birte.lindstaedt@goportis.de

Published Online: 2014-06-03
Published in Print: 2014-06-30

© 2014 by De Gruyter

Downloaded on 1.5.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/bd-2014-0071/html
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