1943 年 19 巻 6-7 号 p. 527-539,35
Verf. hat, um den Einfluss des sog. Nephrohormons nach Prof. Tokumitsu auf die Blutkammerwasserschranke zu untersuchen, Nierenvenenblutserum von Kaninchen anderen Kaninchen intravenös injiziert und dann den Einfluss auf die Erscheinungszeit der Ehrlich' schen Linie in der Vorderkammer beobachtet. Ausserdem wurde der Einfluss des Nephrohormons auf die durch verabreichung von Atropin, Adrenalin, Pilocarpin und Eserin hervorgerufene Veränderung der Permeabilität der Blutkammerwasserschranke untersucht.
Nierenvenenblutserum verlangsamt die Permeabilität der Blutkammerwasserschranke, und da Nierenarterienblutserum sowie Ohrvenenblutserum diese Wirkung nicht besitzen, so ist daraus zu schliessen, dass der betreffende Wirkstoff in der Niere gebildet wird. Die Bildung dieses Wirkstoffes findet auch bei Störung der Funktion der Glomeruli durch Cantharidin statt, bei Störung der Funktion der Tubuli renales durch Kalium bichromicum oder Unterbindung des Urethers dagegen ist der Wirkstoff nicht mehr nachzuweisen, woraus sich ergibt, dass er von den Harnkanälchenepithelzellen der gesunden Niere gebildet wird. Nach seiner physikalisch-ehemischen Beschaffenheit ist dieser Wirkstoff mit dem sog. Nephrohormon nach Prof. Tokumitsu identisch. Atropin und Adrenalin veriangsamen die Permeabilität der Blutkammerwasserschranke, während Eserin und Pilocarpin sie beschleunigen. Nephrohormon wirkt auf den Einfluss von Atropin und Adrenalin fördernd, auf den von Eserin und Pilocarpin dagegen hemmend.