1990 年 35 巻 2 号 p. 3-20,214
Es gibt jetzt einige Versuche, "moderne" soziologische Theorie zu überwinden und "Paradigmawechsel" hervorzubringen. Als zwei Beispiele dafür kann man Takatoshi Imadas "Theorie der Selbstorganisation" und Daizaburo Hashizumes "Sprachspieltheorie" anführen.
Aber diese Versuche bleiben, m. E., in modernem theoretischen Rahmen. Moderne Sozialtheorie lautet, daß es Negation der Negativität geben muß.
D. h.: Individuen seien negativ für Sozialordnung. Es brauche daher irgendwelche Mechanismen oder Vermittler für Negation dieser Negativität, wenn Ordnung überhaupt entstehen können müßte (man könnte sagen; wenn sich "Hobbesian problern of order" lösen können müßte). Irgendwelche Vermittler- z. B. Werte, Normen, Macht, Sozialvertrag, usw.
Dagegen übernimmt Niklas Luhmanns Systemtheorie diese Problemathik nicht. Für ihn bedeutet Sozialordnung nichts anders als unmittelbare Koppelung der Operationen von Systemen. Die Koppelung passiert immer faktisch und einfach. Es gibt keine Gründe oder Mechanismen, die Koppelung (Ordnung) "ermöglichen" (d. h. zugleich "einschränken"). Sozialordnung braucht keine Negation der negativität. "Hobbesian problem" löst sich selbst automatisch. Das bedeutet, daß Sozialordnung sich autopoietisch reproduziert.