Nippon Yakubutsugaku Zasshi (Folia Pharmacologica Japonica)
Online ISSN : 2185-307X
Print ISSN : 0369-4461
ISSN-L : 0369-4461
Pharmakologische Studien über die Zuckerresorption des diphtherietoxin-geschädigten Kaninchendünndarms.
II. Mitteilung Ueber die Beeinflussung der Zuckerresorption durch Nerven-und Muskelgifte beim diphtherietoxin-geschädigten Kaninchendünndarm
Takayoshi Kurita
Author information
JOURNAL FREE ACCESS

1943 Volume 37 Issue 3 Pages 260-307,en18

Details
Abstract

In meiner I. Mitteilung habe ich festgestellt, dass die Glukoseresorptionsfähigkeit des diphtherietoxin-geschädigten Dünndarms im Verhältnis zu derjenigen des gesunden Kaninchendänndarms mehr oder weniger abgeschwäacht wird und ihr Abschwäachungsgrad vom Vergiftungsgrad abhängig ist. Nun babe ich weiter untersucht, wie die Nerven- und Muskelgifte auf diese Fähigkeit einwirken. Die Kaninchen von etwa 2 kg wurden erstens nach der in der I. Mitteilung geschilderten Methode mit Diphtherietoxin vergiftet. Die so vergifteten Kaninchen wurden in 2 Gruppen eingeteilt ; zu der einen Gruppe gehären die leicht vergifteten Kaninchen, die urn 24 Stunden nach der Toxininjektion liegen und zu der anderen die schwer vergifteten Kaninchen, die sich im Vergiftungsstadium von mehr als 4 Stunden nach der Toxininjektion befinden und niedrigere Körpertemperatur als 37, 5°C (Mastdarm gernessen) zeigen. Das Verfahren der vorliegenden Arbeit war ganz dasselbe, das schon in meiner vorangegangenen Mitteilung geschildert worden ist. Die verschiedenen Pharmaka wurden dem Dänndarm von der serösen Fläche aus appliziert. Die Versuchsergebnisse werden wie folgt kurz zusammengefasst : 1. Pilocarpin wirkt bei hOherer Konzentration hemmend auf die Traubenzuckerresorption der Därme von beiden Gruppen, bei niedrigerer Konzentration fördernd. Aber die Einwirkung der gleichen Konzentration des Pilocarpins auf die Glukoseresorption der beiden Därme war dabei merklich verschieden ; die Emptindlichkeit des schwer vergifteten Dünndarms auf Pilocarpin ist deutlich schwächer als die des leicht vergifteten. 2. Adrenalin in höherer Konzentration wirkt auf die Zuckerresorption der beiden Dünndärme deutlich hemmend, auch in niedrigerer ziemlich deutlich bei leicht vergiftetem Dünndarm, nicht so deutlich bei schwer vergiftetem Dtinndarm, wo das verdünnte Adrenalin nach der Applikation vorübergehend fördernd einwirkt daher lässt sich die EmpSndlichkeit des Darmes auf Adrenalin zwischen beiden Gruppen merklich unterscheiden, und zwar wird sie bei schwer vergiftetem Diinndarm bedeutend abgeschwächt. 3. Bariumchlorid in hötherer Konzentration wirkt auf die Traubenzuckerresorption der beiden Dünndärme fast immer hemmend. Auch in niedrigerer Konzentration wirkt es im allgemeinen hemmend, während es verhältnismässig selten bei leicht vergiftetem Dünndarm und häufig bei schwervergiftetem fördernd Nv i rkt Jedenfalls ist die Empindlichkeit des schwer vergifteten Dünndarms gegen Bariumchlorid etwas niedriger als die des leicht vergifteten. 4. Aus den oben genannten Tatsachen kann man sagen, dass der geeignete Parasympathicusreiz die Traubenzuckerresorption im allgemeinen fördert, während der Sympathicusreiz sowie anch der Muskelreiz auf sie fast immer hemmend einwirkt. 5. Die Einwirkungen der oben erwähnten Mittel auf die Dünndarmresorption scheinen in enger Beziehung mit ihrer Wirkung auf den Tonus, die Bewegung und die Blutzirkulation des Darms zu stehen, weil das Ab- bzw. Zunehmen der Darmresorption fast immer mit dem Ausmass der Bewegung (besonders der Pendelbewegung) uud der Blutzirkulation des Darms parallel geht. 6. An der Einwirkung der Pharmaka auf den Perfusionszustand der Darmgefässe nehmen nicht nur die Darmgefässe selbst, sondern auch die Darmmuskulatur indirekterweise teil. 7.. Die Empfindlichkeit des diphtherietoxin-geschädigten Kaninchendünndarms auf die genannten Pharmaka zeigt eine deutliche Eferabsetzung für Nervengifte sowie auch für Muskelgifte ; daraus kann man ohne weiteres schliessen, dass das Nervensystem des Dünndarms bei dem diphtherietoxin-geschädigten Kaninchen schon frühzeitig stark angegriffen und dann später auch sein Muskel selbst mehr oder weniger stark geschädigt wird.

Content from these authors
© The Japanese PharmacologicalSociety
Previous article Next article
feedback
Top