Nippon Yakubutsugaku Zasshi (Folia Pharmacologica Japonica)
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Ueber die pharmakologische Wirkung des Carpains. I. Mitteilung
Tsungming Tu
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1925 Volume 1 Pages 132-163,en6

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Abstract

Das Carpain C14 H25 NO2 ist ein Alkaloid, welches zuerst von Greschoff in den Blättern der in Java heimischen Carica papaya aufgefunden wurde. Später entdeckte Wester diese Substanz auch in Vascancellea haatata. Während der Effect des Carpains auf die Herztätigkeit schon von Greschoff, Ryn, Oefele, Rümke, Kobert und Linde, Alcock und Meyer und Kakcwski studiert worden ist, ist über die pharmakoiogischen Wirkungen, besonders auf die verschiedenen ausgeschnittenen Organe, bis jetzt noch nicht systematisch gearbeitet worden.
Der Verfasser isolierte das genannte Alkaloid aus den Blättern des formosanischen Melonenbaumes (Carica Papaya) und hatte sich die Aufklärung der noch unbekannten pharmakologischen Wirkungen des Carpains als Ziel seiner Untersunchungen gesetzt.
Die Reultate waren folgende :
1) Das Carpain wirkt auf das Zentralnervensystem hauptsächlich lähmend. Leichte Krämpfe treten nach Injektion bei Mäusen sowie Kaninchen nur in der späteren Zeit der Vergiftung auf. Bei Fröschen wurden stets nur Lähmungserscheinungen feststellt.
2) Die minimale letale Dose des Carpains beträgt bei der subkutanen Einspritzung fur Frösche 0, 5 mg pro Gramm, für Mause 0, 1 mg pro Gramm und bei der intravenösenInjektion für Kaninchen 5 mg pro Kilo Körpergewicht. Die direkte Todesursache scheint zentrale Atemlähmung und akute Herzstorung zu sein.
3) An der Atmung ruft das Carpain ieicht einen dyspnoischen Zustand hervor. Die Atmung wird unregelmässig und langsam, und der Atemstillstand tritt ziemlich schnell ein.
4) Der Blutdruck des Kaninchens sinkt bei intravenöser Injektion kleiner Dosen nur vorübergehend, aber schon bei Verabreichung mittlerer Dosen sinkt er rasch biszum Eintritt des Todes. Diese Blutdrucksenkung tritt nahezu gleichzeitig mit Atmungsstörungen ein. Dabei wird der Puls unregelmässig, langsam und klein.
5) Am ausgeschnittenen Frosch-und Kaninchenherzen weist das Carpain starke Toxität auf die Muskelelemente auf, und eine Herzschwäche tritt schon bei kleiner Konzentration in Erscheinung. Bei der Vergiftung zeigt sich zuerst eine zunehmende Schwächung der ganzen Herzfunktion, und besonders die systorische Kontraktion nimmt mehr und mehr ab, ebenso wird die Pulsation etwas verlangsamt. Diese Störungserscheinungen werden von Atropin nicht beeinflusst, doch übt Helleborein bei leichter Vergiftung eine günstige Wirkung aus. Schliesslich befindet sich das Herz in diastolischem Stilistand und lässt sich durch kein Mittel mehr beeinflussen.
6) Die Gefässe der hinteren Frosch-und Rattenextremitäten werden durch das Carpain verengert, während die Ohrgefässe, Coronalgefäisse, Darmgefässe und Nierengefässe des Kaninchens eine Dilatation erfahren. Wahrscheiniich werden also bei der direkten Einwirkung des Alkaloids auf die Muskeln der genan.nten Gefässe die ersteren erregend und die letzteren erschlaffend beeinflusst.
7) An den glattmuskligen Organen und am Regenwurmmuskel greift das Carpain hauptsächiich den Mukel selbst an. Auf den trächtigen Kaninchenuterus, Meerschweinchenuterus und auch nicht trächtigen Meerschweinchenuterus wirkt es in kleinen Gaben erregend, in konzentrierten lähmend ein, während die Wirkung am Regenwurmmuskel ausschliessiich stark reizend ist und Lähmungserscheinungen nur undeutlich zu bemerken sind. Am Kaninchendarm, am nicht trächtigen Kaninchenuterus und Froschmagen dagegen fährt jede Konzentration stets Lähmungserscheinungen herbei.
8 Am Nervenmuskelpräparat des Gastrokunemius vom Frosch wird die Erregbarkeit der motorischen Nervenende sowie des Skelettmuskels durch das Carpain von. vornherein fast in gleicher Weise herabsetzt.

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