Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 2.1896/​1897

DOI Heft:
Nummer 12
DOI Artikel:
Pauli, Gustav: Der letzte Klassiker des deutschen Holzschnittes
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.63305#0207

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wummer 12.

Wertin, 15. Mürz 189?.

II. Inbrg.

ZeiWift für i>ic üilöenöen Künlle

und das Runstgewerbe

Herausgeber: Hkürsi (Vüllünö.

Antspltt" Der letzte Klassiker des deutschen Holzschnittes, von Gustav
Pauli. — Der Barockstil in der darstellenden Kunst, von ^A u g u st Sch», '

Der letzte Massiker
des dcutsckcn Dolzscbnittcs.
Oou Gustav Pauli, Dresden.

Erscheint am I. und sä. des Monats. Abonnements zum Preise von 2 Mk.
pro Vnartal (bei direkter Zusendung 2,50 Nk.) bei allen Buchhandlungen
und Postämtern (Postzeitungs-Preisliste Br. 4060. Einzelnummer 40 Pf.)
Insertionspreis für die dreigespaltene Nonpareillezeile 40 Pf.
Geschäftsstelle: Kerlin-Charlottenliurg, Kuesebeckstr. 94.

IN s7. Zailuar dieses Fabres ist ilt Dresdeil Ls Ugo Bürkiler ge-
storbeil, ein Klaun, der die beste Kraft eines langen Lebens in den
Dienst eirrer bescheidenen Kunst gestellt bat und dem doch ein ehrenvoller Platz
in der Geschichte deutscher Kuust gebührt. Line unter seineil Standes-
genossen seltene Tugend ist ihm zum peil geratheil, die Linsicht in das
Klaß der eigenen Kraft. Bürkiler hatte auf einer Akademie studirt, so-
gar auf der damals berühmtesteu iu Deutschland, zu Düsseldorf, er ent-
flammte einem angesehenen Bürgerhause, war keineswegs unbemittelt.
Tausend andere hätten an seiner Stelle irgend einer der hohen Künste
weiter obgelegen und hätten sich am Ende auch mit der Zeit in einem
ganz gelehrteil Künstlerlerikon ihr Plätzchen erobert. Bürkner dagegen
wollte von allem Anfang an nur ein polzschneider werden, aber
er betrieb den polzschnitt als ein Künstler und darum leistete er
Bortreffliches. Seine Lehrer waren die großen deutschen Kleister der
Renaissance. Lr übte sich im Nachschneiden Dürerscher polzschuitte und
gab späterhin eine sorgfältige Kopie der Bilder Polbeins zum Alten
Testament heraus. Pier lernte er, was Stil des polzschnittes sei: die
treue Nachbildung einer schlichten kräftigen Linienzeichmmg. Die äußerste
 
Annotationen