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Die Kunst-Halle — 4.1898/​1899

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Nummer 21
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Neue Denkmäler
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Technisches
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Preisausschreiben
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Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.63302#0380

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332

Die Aunst-Halle

Nr. 2l

zwei antike Känipser. Das ganze Denkmal bis zur Flügel-
spitze des ans Erz gegossenen nnd vergoldeten Engels ist
37V2 Meter hoch, der Engel allein 6 Meter. Die Kosten
waren verhältnißmäßig gering; sie betrugen etwas über
t so 000 Mark, die die Prinz-Regent Luitpold-Stiftung
zusammen nut der Stadtgemeinde München zn tragen haben.
recdMcker.
* Ueber das Beizen und wichsen von polz«
schnitzereien schreibt die „Ztschr. f. Drechsl.": Soll eine
Schnitzerei nach dem Beizen nicht zu sehr aufquellen, fo ist
die erste Bedingung, daß das polz vor dem Beizen eine
solche Glätte bekommt, daß inan es für polirt halten könnte.
Man nehme zu diesem Zwecke einen Bausch ganz dünner,
weicher Pobelspäue nnd polire unter festem panddrucke die
polzfläche so lange, bis ein schwacher Glanz entsteht. ' Für
das Beizen gelte als Regel, daß, je fester das polz ist,
desto schärfer ätzend die Beize sei. Die beste und einfachste
Art zu beizen ist folgende: In zwei mittelgroßen Flaschen
stellt man zwei konzentrirte Lösungen her, eine von über-
mangansaurem Kalium und eine von chromsaurem Kalium.
Die Lösungen bleiben einen Tag lang stehen. Mill man
nun beizen, so nimmt man zwei Schalen mit reinem Wasser
und giebt in die eine z—6 Tropfen von der Manganlösung
nnd in die andere ebenso viel von der Ehromlösung. Beide
Lösungen sind gut umzurühren und dann wird das polz
zuerst mit der Ehromlösung und nach dein Trocknen mit
der Manganlösung bestrichen, will man intensivere Farben,
so verstärkt man die Lösungen. Nach dem Beizen mit dem
übermangansauren Kalium wird der pinsel rasch im Wasser
ausgewaschen, weil dieses Salz die Borsten leicht zerstört.
Am meisten kommt das Wachsen der geschnitzten Gegen-
stände vor, wozu weniger das Terxentinwachs als das
Benzinwachs empfohlen werden kann. Letzteres wird
folgendermaßen dargestellt: In ein gut schließendes Gesäß
giebt man zerkleinert weißes wachs, gießt so viel Benzin
darüber, daß das wachs davon bedeckt wird — Vorsicht
wegen der leichten Entzündlichkeit des Benzins! — schließe
das Gesäß und lasse es einen Tag an einem kühlen Grte
stehen. Es hat sich nunmehr ein dicker Brei gebildet, von
diesem nimmt man mit einem Spatel oder Messer etwas
heraus und verdünnt es in einer flachen Schale mit Benzin,
bis etwa zur Milchkonsistenz. In diese Flüssigkeit taucht
man einen nicht zu harten Borstenpinsel und bestreicht
damit sorgfältig die ganze Schnitzerei, lasse dieselbe einige
Minuten stehen und bürste alsdann mit einer guten Borsten-
bürste alle Ecken und Vertiefungen gut aus. Es bildet sich
ein schwacher Glanz; dieses wachs verschmiert die seinen
Linien und Kerben nicht, was bei Terpentinwachs häufig
der Fall ist.
* Schweizers Klapp - Malbrett für Kunst-
maler. Alle bis jetzt existirenden Mal-Kästen haben den
Nachtheil, daß einerseits die in demselben unterzubringenden
Studier: nicht in genügender Zahl, insbesondere jedoch nicht
in der nöthigen Größe untergebracht werden können,
während andererseits die derzeit vorhandenen, einigermaßen
entsprechenden Kästen sowohl in Folge ihres hohen Preises,
als auch da te Gewichtes und umständlicher Handhabung
nicht die volle Befriedigung der Malenden erreichen konnte.
Alle diese Mängel sind durch das Schweiger'sche Klapp-
Malbrett zum Aushesten vou Malleinwand, Malpapier rc.
mittelst sogenannter peftstiftchen behoben und beseitigt,
indem dasselbe bei einfachster Handhabung ermöglicht, viele
Skizzen verschiedener Größe, insbesondere eine Anzahl
Skizzen von der doppelten Größe des Malbrettes, eventuell
eine von drei- oder vierfacher Größe des zusammengelegten
Malbrettes oder des Malkastens, in nassem Zustande sicher
unterzubringen. Dazu kommt noch, daß der Umfang nnd
das geringe Gewicht des Malbrettes die Mitnahme des-
selben wesentlich erleichtert, weiter ermöglicht die einfache
Konstruktion des Klappbrettes, es auch zu einem billigen
Preise herzustellen und sehr leicht und fast kostenlos in
vorhandenen Malkästen durch geringe Erhöhung des Deckels
unterzubringen oder das mit Schutz- resp. Staubdeckel ver-
sehene Brett einfach aus den Malkasten auszuschnallen.
4?

prelraurrclmiben.
* Karlsruhe i. B. Der Ausschuß für das Bis-
marckdenkmal hat nun die Platzsrage endgiltig entschieden;
das Denkmal kommt, wie ursprünglich beabsichtigt war, auf
dem Platz vor der Festhalle zu stehen. Gleichzeitig wird
eine Wettbewerbung unter den Karlsruher Künstlern ver-
anstaltet mit drei Preisen von tsoo, bezw. ^000 und 500 Mk.
* Mannheim, vor einigen Tagen ist von perrn
Direktor Wenk-Wolf für ein Konsortium das Rennersche
paus an den Planken um die Summe von q^oooo Mk.
angekaust worden. Dasselbe soll niedergerissen und aus
dem dadurch sreiwerdenden Terrain ein großartiges Panse-
Fs aus, ähnlich dein Lane os London erbaut werden. Das
Unternehmen ist in großem Stile gedacht. Die Außensayade
des pauses soll eine reiche Ausschmückung erhalten. Zur
Erlangung geeigneter Projekte wird ein Preisausschreiben
veranstaltet. Ausgesetzt werden als Preis 2000 Mk.,
als 2. Preis tooo Mk. und als 3. Preis 500 Mk.
* pamburg. Im Wettbewerb für die Wandge-
mälde des großen Rathhaussaales ist ein erster Preis,
zehntausend Mark, nicht vergeben worden. Das Preisgericht
verwendete die zur Verfügung stehende Gesammtsumme
von zwanzigtausend Mark zu vier zweiten Preisen von je
dreitausend Mark und vier dritten Preisen von je zwei-
tausend Mark. Die zweiten Preise fielen an Professor
Keller in Karlsruhe, Professor Friedrich in Berlin, G. A.
Eloß in Stuttgart, A. Zick in Berlin, die dritten Preise
an Professor Dueysske in pamburg, I. Voß in Berlin,
Professor L. Dettmann in Berlin und Gtto Marcus in
Berlin. Lingegangen waren 68 Entwürfe.
* Die Kunst- und Buchdruckerei der Gesellschaft für
graphische Industrie, vormals Philipp 6c Kramer, ladet
österreichische und in Mesterreich lebende ausländische
Künstler zur Theilnahme an einer Preisbewerbung für den
Entwurf eines künstlerischen Plakates ein, dessen
Gegenstand die Anzeige der genannten Druckerei bildet.
Für den von den Preisrichtern als den besten erkannten
Entwurf wird ein Preis von tvoo Kronen bar bezahlt,
der unter allen Umständen zur Auszahlung kommt. Außer-
dem behält sich die Gesellschaft das Recht vor, von den
Preisrichtern empfohlene Entwürfe für je -too Kronen an-
zukausen. Der Einreichungstermin läuft am 3t- August
ab. Alles Nähere geht aus deu ausführlichen Bestimmungen
hervor, die von der Gesellschaft für graphische Industrie
in Wien, I V. Wienstraße t9 aus Wunsch kostenlos zugesendet
werden.
yom Hunsimarkt.
* Große Berliner Kunstausstellung t899- Es
gelangten in der letzten Zeit nachstehende Kunstwerke zum
verkauf: R. Pohle, „Lin kleiner Schäker", Bronzerelies;
Pans Meyer, „Blick auf Pall vom Stistsgarten aus",
Aquarell; p. Söborg, „Abend am Weiher", Gelgemälde;
M. Kirschner, „Lin Stuhl", Kunstgewerbe; R. Eichstädt,
„Beethoven", Gelgemälde; A. Lutteroth, „Frühling", Gel-
gemälde; F. von Schennis, „Leda. Guersormat. Atlas-
druck", Radirung; F. von Schennis, „Idylle", Radirung;
Ernst von payn, „2 Dachshunde", Plastik; Pans Dahl,
„Wiederholung", Gelgemälde; K. Kronberger, „Frau aus
Gber-Gesterreich. Alte Tracht", Gelgemälde; D. A. Goltz,
„Abschied", Gelgemälde; p. Windmüller, „windender
pühnerhund 3 Mal", Plastik; I. Pleßner, „Auf dem Felde",
Bronzerelies; Rosina Mantovani-Gutti, „Der Friede", Pastell;
Rudolf Ribarz, „Sonnige Straße in Deutsch-Altenburg",
Gelgemälde; L. vighi, „peitere Nacht", Pastell; Anna
Koepsel-Poyer, „'s Rosel", Oelgemälde; R. Weigl, „Beet-
hoven", Plastik; Marie Lgner, „Alte Pinzgauer päuser",
Gouache; R. Ribarz, „Landschaft bei Regenstauf", Aquarell.
Ferner wurden vom Verein der Kunstfreunde im
preußischen Staate folgende Werke käuflich erworben:
A. Ahnert, „Inneres einer Kirche", Gelgemälde; G. p.
Engelhardt, „Fingerthal bei Kühtai", Gelgemälde; Ernst
Pausmann, „Waldweg im Spätherbst", Gelgemälde; M.
poenow, „Waldthal", Gelgemälde; G. Koch, „Rendezvous
vor derIagd", Gouache; L.Kubierschky, „Schlesischer Bauern-
 
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