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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 8.1888

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Gemeinsame Interessen
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https://doi.org/10.11588/diglit.60987#0021

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Inhalt: Gemeinsame Interessen. — Silber- und Kupferlegirung.— tfÄ' Entwürfe von Schmucksachen. — Ueber die Entfernung des Niello
vom Bruchsilber. — Aesthetische Juwelen. — Metalle durch Schmelzen auf elektrischem Wege miteinander zu verbinden. — Das russische

Zu beziehen
durch alle Buchhandlungen,
Postanstalten und durch
die Expedition
Leipzig, Katharinenstr. 4.

Erscheint monatl. 1 mal.
Preis pro Semester Mrk. 2.—
Verlag und Expedition
Herrn. Schlag, Leipzig
4 Katharinenstr. 4.

Edelsteinmuseum. — Mittheilungen aus dem Auslande. — Kleine Abhandlungen

Gemeinsame Interessen.
Dem Verfasser des Artikels: „Ist die Theihing der Arbeit etc.“
in der Nr. 10 d. Journals d. Goldschmiedekunst vom 1. Oktober 1887
sind auf privatem Wege einige Aeusserungen zu Ohren gekommen,
welche darauf schliessen lassen, dass in einigen Kreisen die Ansicht
verbreitet ist, als wenn der betr. Aufsatz in erster Linie gegen die
Händler, speziell gegen die Grossisten gerichtet gewesen sei.
Es ist das keineswegs der Fall und ein aufmerksamer vor-
artheilsfreier Leser wird schwerlich auf die Idee gekommen sein,
denn wenn auch auf Seite 75 in mehreren Sätzen einzelne schäd-
liche Einflüsse des Zwischenhandels scharf gekennzeichnet sind,
so kann sich dadurch doch Niemand, der ein gutes Gewissen hat,
betroffen fühlen. — Es ist in dem erwähnten Artikel (Seite 75
Spalte 1 in der Mitte) wörtlich gesagt: „Man darf die Vortheile,
„welche der Edelmetall-Industrie und demnach auch der Gold-
„schmiedekunst infolge richtiger Unterstützung durch kaufmännische
„Kräfte erwachsen, nicht verkennen“ u. s. w., es wird damit also
die N o t h w e n d i g k e i t des Zusammenarbeitens technischer und
kaufmännischer Kräfte ganz ausdrücklich anerkannt,
aber der Verfasser ds. und des vorerwähnten Artikels hat auch
keinen Grund seine Ansicht zu verleugnen, dass der Einfluss der
reinen Handelsgeschäfte z. Z. ein zu grosser ist und dass derselbe,
sowie auch die Zahl der Grossisten, ohne Nachtheil für das All-
gemeine eingeschränkt werden kann.
Gewiss, wir brauchen Grossisten, die wirklich diesen Namen
verdienen und ebenfalls Detailhändler, wie in anderen Industrie-
zweigen, aber es ist nicht nöthig, dass dieselben dominiren, dass sie sich
als Hauptrepräsentanten der gesamten Goldschmiedekunst und Edel-
metall-Industrie betrachten, dass sie sich Fabrikanten nennen, wenn

es nicht der Wahrheit entspricht, noch weniger, dass sie
die Fabrikanten, die eigentlichen Produzenten terrorisiren, wie es
stellenweise geschieht. Als Hauptpersonen sind doch immer diejenigen
zu betrachten, welche produziren, sei es im Gross- oder Kleinbetriebe,
denn der Handel kann erst dann überhaupt beginnen, wenn Erzeugnisse
vorhanden sind. — Der Produzent kann jedenfalls leichter den
Kaufmann entbehren als umgekehrt, wenn man überhaupt einen
derartigen schroffen Gegensatz als möglich annehmen wollte, was
in Wirklichkeit nicht der Fall. Es sollte jeder eingedenk sein,
dass nur ein gegenseitiges Unterstützen, Arbeiten nach gleichen
Grundsätzen das allgemeine Wohl fördern kann.
Von rein theoretischem Standpunkte aus würde es ja am
wünschenswerthesten sein, wenn der Fabrikant direkt mit dem
Publikum arbeiten könnte. — Das ist aber in der Praxis nicht
durchführbar und wird um so weniger durchführbar sein, je mehr
die Fabrikation sich in Einzelzweige (Spezialitäten) theilt. — Der
Fabrikant bedarf der Detail-Verkäufer (die ihrerseits ausnahmslos
technische Kenntnisse besitzen sollten) zur Ver-
mittelung des Verkehrs mit dem Publikum unbedingt, so lange
nicht vielleicht durch Makler (Kommissionäre) oder derartige zu-
verlässige Mittelspersonen die Verkäufe besorgt werden können,
und in vielen, (wenn auch lange nicht in allen) Fällen wird es so-
gar erforderlich und in allseitigem Interesse sein, wenn der
Verkehr zwischen Fabrikant und Detail-Verkäufer durch Grossisten
vermittelt oder geregelt wird, wobei es wieder nöthig ist, dass die
Grossisten sich Fabrikanten nennen, noch dass die Preise der
Waaren durch unanständige Konkurrenz herabgedrückt werden
oder gar geschleudert wird. Der Fabrikant, namentlich der kleinere,
wird sich häufig besser stehen, wenn er alles, was er produzirt
sicher und regelmässig an einen oder einige wenige Grossisten
 
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