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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Neunter Haupttitul: Von dem Königreich Pohlen und andern Europäischen Republicken
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Zehnter Haupttitul: Von Geschichten der Päbste und der übrigen Italiänischen Königreiche und Staaten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0317

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Won dem Königreich Pohsen und andern Europäis. Republiken, i vz

Generalstaaken auf den einmal eingetretepen Wegen der Neutralität bey diesem Krie,
ge zu erhalten, und ihnen sowohl die wegen der Französischen Besatzung zu Ostende
und Neuport erregte Bcssrgniß zu benehmen, als auch dre Bedenklichkeiten vorzu-
stellen, welche bcy der Englisch- und Preußischen Verbindung, durch die den irten
April dieses Jahres geschlossene Convention, entstehen müsse; wobeyer zugleich er-
vftete, daß der König sein Herr, sogleich bey Vernehmung derselben, einen Courier
nach Wien, mit dem Entwurf einer neuen Convention mit dem Kayserlichcn Hof
abasschickt Hüde, zufolge der beide Mächte sich zu gleichen Verbindungen, als in ob-
besagten Lractat enthalten wären, anheischig machen würden- Die übrigen Vor-
träge des Französischen Gesandten im Haag, waren nichts als Freundschafts. und
Gefälligkeits-Bezeugungen gegen die Nspublick. So ward, zum Srempel, das ehe-
mals zu Oßnabrüe, ungehaltene Geld den dabei) intereßirten Holländischen Kaufleu-
ten , meissenchcils au! Gefälligkeit für das eingelegte Vorwort der Gencralstaaten,
als Eigentdüirmn wieder zuacstellet; und da Ihro Hochmögende zu Paris, ver-
fchiedenemal durch ihren Gesandten und im Haag selbst, durch den RathPensiona,
rürs von Holland, Änsuchrma getban hatten, daß es Sr- Alleccdnstlichsten Maiestat
gefallen möge, einen Vortheil bey Einführung der Heeringe von Holländischem Fang
in das Königreich zuzuflehen; so bekam der Graf Afry B'ftbl, Ihro Hochmogende-
,ll erkennen zu gc-en, daß der König geneigt sey, den Unrerthanen des Staats sol-
chen Vorkheil zu gestatten, und die Einrichtung davon nach der Instruction bcsiim-
men m lassen, die Ihro Hochmögende darüber ihrem Ambassadeur zu Pan? zufertl-
gm würden. Der Gesandte eröfneke diesen Königlichen Entschluß m emcm den rsttn
Julius deu Gcncralstaaten präsentirten Memorsir^-an dessen Schluß er die Ginne-
ruog mit ankütte: »Daß sich der König sein Herr entschlossen hätte, dreien Vor-
»thei! der Rspudlick zuzustehcn, wegen der Gesinnung von Frcunosci ast, d?c Se.
»Maj. für selige begtten, und wezen der Zuversicht, in der sich dlkfeide befanden,
»daß sich die Mpubsick nicht von dem Sistem der Billigkeit und N-Uttasirat, das
»sie in Absicht aus den itzigen Krieg angenommen Härte, entfernen würde, - so, daß
also der Rcpubl-ck deutlich angezeigt ward, wom-.k sie die fernere Wohlgewogendert
Sr. Mas. verdienen könne; weiches sie denn um so vieiweniger sauer ankvmmm
wird, jemehe sie ftlöst dazu geneigt ist.

Zehnter Haupttitul.
Von Geschichten der Päbste und der übrigen JtaliänL*
schcn Königreiche und Staaten.
SMie grosse Veränderung der Römischen Kirche, durch Absterben des bisherigen AbsterSe«
Oberhaupts derselben, Pabsts Benedict des XI welche man schon seit etli Pabst Bene-
chen Jahren, bey dem holM Mer und den zunehmenden Schwächlichkeiten deSsel- pxs XI^«
den, vermutben müssen, ist endlich zum grossen kandwefen von ganz Rom und der
gesamten Catlwlisch-n Christenheit erfolget. Im verwichenen April nahm die bisherige
Unpäßlich - und Kraftlosigkeit dermassen zu, daß man wohl sehen kvnte, daß es mit
demselben zu Ende gehe. Er selbst merkte es deutlich und bereitete sich dazu mit al-
irr Verfassung, die bey einem so grossen Geistlichen zu verbuchen ist. Als er- das
- Via-
 
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