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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Fünfter Haupttitul: Von dem Königreich Spanien
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Sechster Haupttitul: Von dem Königreich Frankreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0195

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Fünfter Haupttitul. Von dem Königreich Spanien. 97
Spanischen Hofe ein «nersorschliches Geheimniß. Die Rüstungen dieser Krone, so
tvohl zu Wasser all zu Lande, gehen noch immer langsam fort; sind in der Thal
such beträchtlich genug und erstrecken sich bi! nach Neapel ja gar «ach America:
, aber von einer Erklärung in den Europäischen Angelegenheiten ist noch nichts gründ-
liches zu vernehmen. Die Franzosen behaupten von Zeit zu Zeit, daß die Lerbi»«
düng dieser Krone mit ihrem König zu vöstraer Richtigkeit gekommen und beide näch-
sten« den Eagelländern recht,chaff n zu Leibc gehen woUlen. Man darf nur ein paar
Posttags warten; so kommen die stärksten B esicherungen aus EagestanS, das' Spa»
m'sn auf der ergriffenen Neutralität unabänderlich beharre und der Lauf der beider»
festige« Handlung s-inen ungestörten Fortgang behalten werde. So viel G richtig,
bisher hat Spanten nichts gethan, das seine Gesinnungen in den Unruhen von Eu-
ropa deutlich gnug offenbar'«! hätte. Bon Zeit zu Zeit zeiget es, baß es wohl weiß,
wie sehr man es itzo schonen müsse; daher sich auch die Engelländer auf der Daye
von Lampcche und Honduras in Westindien nicht dürfen blicken lassen,ohne daß ihnen
Vie Spanier gleich auf den Pelz greiffen: aber zu wichtiger» Anzeigungen in der
Hauptsache ist es nicht gekommen. In v>.r Person des Herrn Benjamin Lerne ha-
ben die Engelländer einen Verlust geästen, der freilich einen Einstuß in ihre Unter-
handlungen am Spanischen Hofe haben könte. Dieser für selbige gemachte und schon
bey Jahren in selbigen bewanderte Minister starb im verwichenen Dec. zu Ma-
drid; da eben die Geschäfte ihn am nothwendigsten erforderten ; allein darum wird
Engestand schon mehrere Keene finden, welche den Spaniern die Lortheile ihrer Neu-
ttalität begreiflich machen können; so lange würklich welche daraus für Spanien
erwachsen können. Wann dieses aufhörek; so bricht Spanien loß und wenn auch
Herr Keene selbst von den Tobten auftrstünde.
Bsy dieser Friedfertigkeit hat Spanien auch seinen etlich jäbrigen Zwist Vergleich sm
mit Dännemarck aufgehoben, unter dem r r.ten Nov.mder vorig-n Jahres die Dänemark.
Handlung beider Völker, welche seit 175;. gesperrek gewesen, wieder freigegeben,
und der Ealkolische König ernannte den Don Juan Dominico Pignatellizu seinem
Minister nach Coppenhagen; womit also die Fehde ein Ende bekam, ohne daß man
sagen kan, ob Dänemark in seinen Verbindungen mit den Barbaren, welche diese»
Zwist veranlasset haben, die geringste Aenderung getroffen.
Sechster Haupttitul.
Von dem Königreich Frankreich.
MN« diese Krone die Macht ihrer Stärke den letzten Feldzug über, und bis hieher, Geburt des
WL nach Teutschland gewendet; so ist,äusser den von ihren grossen Thaten daselbst Grafen von
bereits mitgetheilten Merkwürdigkeiten, in ihrenJnnern und besonder« Geschäften ; Artois, stcn
so viel nicht anzumerken. Das König!. Hauß hat in einer beglückten Vermehrung, Prinzen des
vurch den am verwichenen ylen Oktober von der Dauphine an das Lickt der Weltge, Dauphin«,
brachten sten Prinzen, welchem der Alttrchristlickste König den xitul eines Grafen
von Artois beygelegt, dem gesamten Reiche eine besondere Freude erwecket, denn
manhat angemerket, daß das Heil eincvso zahlreichen hintereinander erzielten man-
lichen Nachkommenschaft noch keinem Dauphin de France wiederfahren scy. Die
Stande von Artois und aste Einwohner selbiges Ländlsins haben eine besondere Vcr-
gnügung bezeugt, daß ihnen der König die Ehre erwiesen, diesen Prinzen nach ihrem
Namen zu benttmen, und daher auch seine Geburt in herrlichen Dmk> und Freuden-
Ostemrrsse 1758. N festen
 
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