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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Belitski, Ludwig: Ueber Vergilben von Silbercopien und dem als Gegenmittel empfohlenen Jodstärkekleister
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Cronenberg, Wilhelm: Zur Autotypie-Beilage von W. Cronenberg, Lehranstalt Schloss Grönenbach (bayr. Algäu)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0253

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Zur Autotypie - Beilage von. W. Cronenberg eto.

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Verdünnung ebenfalls in ungefähr derselben Zeit wie das unter-
schwefligsaure Natron das Bild angreifen. Herr Hann ecke
bestreitet dies zwar im zweiten Juliheft der „Photographischen
Mittheilungen“ (1893), aber den Gegenbeweis hat er nicht
erbracht.
Dass mit Jodstärkekleister, der auch nach meinen Ver-
suchen nicht merkbar schadet, aufgeklebte Bilder sich gut ge-
halten haben, beweist doch keineswegs, dass dieselben Bilder
mit blosser Stärke oder Leim aufgezogen, verblichen wären.
Ich besitze 30 Jahre alte Albuminbilder, die weder nachgelassen
haben, noch gelb geworden sind.
Was man gegen das leidige Verbleichen der Silberbilder
thun kann, habe ich oben gezeigt. Man vermeide die Ursachen
desselben, fixire und wasche gut, verwende guten Oarton und
frischen Kleister oder ein anderes unschädliches Klebemittel
und sorge für trockene Aufbewahrung der Bilder, so weit
man über letztere verfügen kann.
Zur Autotypie-Beilage von W. Cronenberg. Lehranstalt
Schloss Grünenbach (bayr. Algäu).
Von W. Cronenberg.
Die Autotypie (Schülerarbeit) ist mittels eines nach einer
Papierlineatur hergestellten Rasters hergestellt und zeigt, dass
die enorm theuren Raster nicht nöthig sind. Die auf Glas
gezogenen Originalraster wären auch zum Gebrauche der
Schüler viel zu theuer, da das Quadratcentimeter auf 35 Pfg.
kommt, mithin eine Platte 13: 18 cm schon auf 80 Mk. sich
beläuft. Im kleinern Geschäftsbetrieb ist demnach das Arbeiten
mit solch enorm theuren Rastern ausgeschlossen.
Allerdings ist die Herstellung von Netzplatten durch
Reproduction recht diffieil. Vor allem ist ein reiner Lineatur-
bogen nöthig, wo die Linien recht schwarz gedruckt sind,
Kloth in Esslingen liefert sehr reine derartige Blätter, man
wählt grösstes Format, etwa 70 X 90 cm, klebt diesen Bogen
auf eine Spiegelplatte auf, stellt scharf ein in beliebiger Ver-
kleinerung. Das Silberbad muss stark angesäuert sein, ebenso
wähle man altes bereits stark gefärbtes Collodion; der Ueber-
schuss der Säure lässt die Schicht leicht schlitzen, daher muss
man die Ränder der Platten mit dünner Gummilösung be-
streichen (arabischer Gummi in Benzin gelöst, derselbe löst
sich schwer und gebraucht ein Ansatz circa acht Tage, öfter
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