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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 23.1912

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4421#0089

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82

AKde.11 LN VON KUDOLr KUbbLLi


Skizze zum Fries für das Museum in Neuß


KUNST-
GEWERBLICHE
RUNDSCHAU

o Berlin. Im Kunstgewerbe-
museum fand eine Sonder-
ausstellung seiner Neuerwer-
bungen aus den Jahren 1910
und 1911 statt. Hervorzu-
heben sind: das hervorragende
Zylinder-Bureau, das David
Röntgen im Auftrag der Köni-
gin Marie-Antoinette für Papst
Pius VI. gearbeitet hat, eine
geschnitzte und gemalte vene-
zianische Truhe mit reicher
Inneneinrichtung und einige
französische Renaissance-
möbel, zwei große Schüsseln
aus Faenza, Stücke aus Deruta
und Forli, eine Sammlung der
primitivenTrecento-Majoliken.
Der kirchlichen Goldschmiede-
kunst gehören romanische
Reliquiarbeschläge sowie meh-
rere italienische und deutsche
Monstranzen des 15. Jahrhun-
derts an. Eine große Silber-
terrine in Empireform ist in
Berlin entstanden, ebenso wie
die Marmorbüste der Frau
Nadine Ancillon, die Chr. D.
Rauch im Jahre 1828 geschaffen
hat; gute Stücke der Por-
zellanplastik des 18. Jahrhun-
derts, rheinisches Steinzeug
und delfter Faence; endlich
romanische Scheiben aus S.
Kunibert in Köln und zwei
gotische Figurenfenster aus
dem Erfurter Dom. — Eine
andere Ausstellung war vom
»Deutschen Verein für schlesische Spitzenkunst« veranstaltet,
und zeigte neben neuesten Arbeiten alte und neue Techniken
der schlesischen Handnähspitzen und deren Anwendung
für die Damenkleidung, den Tafelschmuck und kirchliche

Zwecke. Die Veranstaltung
hatte den Vorteil, daß sie
zugleich soziale, nationale
und ästhetische Propaganda
machen konnte, und das leb-
hafte Interesse, dem sie be-
gegnete, läßt darauf schließen,
daß es gelungen ist, unseren
Frauen den Vorzug der hand-
gearbeiteten Spitzen von den
auf der Maschine hergestellten
klarzumachen. Besondere An-
erkennung fanden die Arbeiten
der Spitzenschulen von Hoppe
& Siegert in Hirschberg. □

□ Wien. Gelegentlich des
Eucharistischen Weltkongres-
ses wird im Herbst 1912 eine
Ausstellung kirchlicher und
kunstgewerblicher Werke, die
den kirchlichen Anforderungen
des katholischen Kultus und
der häuslichen Andacht, so-
wohl in der Auffassung als in
der Form, soweit sie durch den
Kultus gegeben ist, entspre-
chen, veranstaltet. Österreichi-
sche Künstler und Kunstge-
werbetreibendehaben ihre An-
meldungen, unter Beifügung
von Skizzen usw. bis 15. Ja-
nuar an das Komitee in Wien I
Bäckerstraße 8 zu richten. □

NEUBAUTEN

n Berlin. Das neue Stadt-
haus. Ludwig Hoffmann hat
nach mehreren Jahren vorsich-
tigster und immer wieder ab-
wägender Bautätigkeit im Zen-
trum der Reichshauptstadt
einen monumentalen Reprä-
sentationsbau aufgerichtet. Er gab damit einen neuen Bei-
trag zu jener Art der Architektur, die wir von ihm seit
langem gewohnt sind, und die im Geiste Messels ge-
schieht. Es läßt sich nicht bestreiten, daß solchen Sinnes

Schreitendes Paar. Skizze
 
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