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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

DOI Artikel:
Hasselberg, B.: Ueber die Anwendung der Photographie zur Untersuchung der Absorptionsspectra
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Jaffé, Max: Aus dem Landschaftsfach
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0290

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Aus dem Landschaftsfacli.

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angegeben wurde, nur habe ieh mit Vortheil ein kurzes Vorbad
von flltrirtem destillirtem Wasser eingeführt, weil dadurch eine
gleiehmässigere Einwirkung des Farbenbades erzielt und das
Auftreten weisser, runder Fleckchen vorgebeugt wird. — Die
Letzteren scheinen von kleinen, den Zutritt des Farbenbades
hindernden Luftblasen herzurühren, welche durch das vorher-
gehende Einweichen der Gelatinesehicht entfernt werden. Die
übrige Behandlung der Platten ist die gewöhnliche. Nur müssen
alle Bäder und auch das Spülwasser sorgfältig filtrirt werden,
damit die kleinen, darin stets vorhandenen Staubkörner mög-
lichst beseitigt werden, denn diese, obgleich für gewöhnliche
Negative ohne Belang, wirken hier, wo die Platten unter dem
Mikroskope betrachtet und gemessen werden müssen, in hohem
Grade störend und verunzierend.
Ein Uebelstand, welcher bisweilen sehr störend einwirkt,
ist, dass nicht alle Platten das Farbenbad überhaupt vertragen.
Ich habe Platten gehabt, welche ungefärbt von den violetten
und ultravioletten Spectraltheilen die schönsten, völlig glas-
klaren Negative lieferten, die aber, wenn gefärbt, im Entwickler
total verschleierten. Andere Platten derselben Fabrik (War-
nerke & Co. in Petersburg) gaben nach Färbung glasklare
Negative der weniger brechbaren Theile des Speetrums. Es
scheint dies allein auf besonderen Eigentümlichkeiten der
Gelatine zu beruhen. Allen Platten gemeinsam ist aber die
geringe Haltbarkeit nach der Färbung; nur wenn dieselben
innerhalb 1 bis 2 Tagen angewandt werden, ist auf völlige
Sehleierfreiheit zu rechnen. Im entgegengesetzten Falle er-
scheinen die Platten im Entwickler mit schwarzen Rändern,
deren Ausdehnung mit dem Alter derselben rasch wächst. Es ist
dieser Umstand um so lästiger, als damit häufige Plattenverluste
verknüpft sind, da man durch Ungunst der Witterung nicht immer
in der Lage ist, die präparirten Platten rechtzeitig zu exponiren.
Das Obige mag genügen, um von dem Gange dieser und
ähnlicher Untersuchungen eine Vorstellung zu geben. Eine
eingehende Darlegung aller Einzelheiten der selben ist eine Frage
die ich geeigneten Orts künftig näher zu erörtern beabsichtige
Aus dem Landschaftsfacln
Von Max Jaffe in Wien.
Baum schlag.
Bei Landschaften mit Laub im Vordergrund zählt die Be-
lichtungszeit trotz der hohen Empfindlichkeit der Trocken-
platten (zumal bei orthochromatischen Platten und Anwendung
 
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