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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 29.1919

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Heft 3/4
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Düssel, Karl Konrad: Heinrich Eberhard
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https://doi.org/10.11588/diglit.26487#0059

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Heinnch Eberhard.

Heinrich

er Naturalismris in der Malerei ist erledigt.
Mit ihm hat auch der Jmpressionismus, sein
geistvoller Nachfahr, und im Grundlegenden, in
der Bussole des Gegenständlichen, sein Wesensgenosse, die
Bahn vollendet. Jhre Entwicklung ist abgelaufen. Jhre
Mission erfüllt. Der junge Maler, der seiner Aeit
gehört und aus den innercn Bedürfnissen und Not-
wendigkeiten, aus dem Geiste sciner Aeit heraus schafft,
sieht zwei Möglichkeiten vor sich: Er kann sich kon-
struktiv oder erpressiv verhalten. Wobei das Kon-
struktive eine Tat, das Erpressive in seiner rcinen Aus-
prägung ein Ereignis sein muß. Denn: Konstruktives
^chaffen bedeutet bewußte Organisation der Bild-

Frauen.

Eberhard.

fläche, Willen zum konscquenten Aufbau der Bildform,
Schaffen innerhalb einer künstlerischen Gesetzmäßig-
keit. Das Erpressive aber gewinnt Gestaltung aus
der Jntuition. Es ist die glückliche Eingebung eines
Moments. Es wird niedergeschriebcn nach dcm Diktat
eines inneren Gesichts. Es kann aufblühen aus dcn
dunklcn Gründen des Unbewußten ohne die Quaran-
täne des wachen, analysierenden, regelnden Bewußt-
scins durchlaufen zu haben. Älles Ausdrücke, die man
sonst wohl zur Kennzeichnung der genialen Produktion
anwendet. (Sofern man nicht mit Seailles und seiner
Schule das Genie einfach als höchstgesteigertes Talcnt
nimmt.) Gewiß steht auch das crprcssive Schaffcn, nicht

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