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Die Gartenkunst — 9.1907

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Trip, Julius: Nochmals der Friedhofswettbewerb in Hameln
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Verschiedenes
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0022

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14 DIE GARTENKUNST ]X, 1

auf etwaige in diese landschaft-
liche Anordnung hineingezogene
points de vue würde die Wirkung
dieses Motives stören. Auge und
Sinne von der wirkungsvollen
Gruppierung der Grabdenkmäler
ablenken. Ein schöner Rund-
blick über die Bäume des Fried-
hofes hinweg auf Stadt und
Umgebung bietet sich nach
meiner Planung von der Platt-
form der höchsten Terrasse,
aufweicher ich als wirkungs-
vollen Endpunkt der Mittelachse
einen Rundtempel mit anschlies-
senden Arkaden geplant habe.

Trip.

ordnen, wodurch die Grabfelder wesentlich gröfser würden.

Auch die geschmähten landschaftlichen Sichten zu beiden Verschiedenes.

Seiten der Hauptachse könnten nötigenfalls Reihengräbern -

Platz machen. Der Plan zeigt gerade in dieser Beziehung Willy Langes Gartenkunstprinzipien und sein neues

sehr günstige Verhältnisse, da man diesen Beschlufs erst Buch. Seit etlichen Jahren hat sich in der Fachpresse "Willy

dann zu fassen brauchte, wenn sich die Notwendigkeit Lange einen Namen erworben durch seine liebevollen

während der Ausführung herausgestellt hat, die ja in und lebenswahren Naturschilderungen; und wenn auch

mehreren Etappen vorgesehen ist. die Neuerungen, die er für den Garten daraus folgerte, nicht

Zur Beruhigung der Friedhofspraktiker noch die ße- allgemeinen Beifall finden konnten, so kommt ihm doch

merkung, dafs sich die Zahl der Reihengräber — falls die zweifellos das Verdienst zu, in unserer Zeit der Heimat-

ci„ji j„„ \T„„„„i„,„r„ ,.,;;ui„„ „-Ain« j j- n 1 1 j ir- j bewegung die Heimat und ihre Reize erneut für den Park ent-
btadt das i^ormalmals wählen sollte und die Zahl der Kinder- ° ° _

.., ., , „ , , , . _ , deckt zu haben. Der Vereinigung seiner Studien und Er-
graber mit 40u/0 der Gesamtzahl in Berechnung gezogen ,, , , , ,, ,. „° .. ™ ,

rr fabrangen konnten deshalb die Fachgenossen mit Erwartung

würde — nach meiner Zeichnung auf 8500, davon 3500 t u t • « d j i- t> i * i

ö uu^^, uuvuii entgegensehen. In einem Bande von gediegener Pracht der

Kindergräber bringen läfst, ohne an der Gesamteinteilung Ausstattung liegen sie jetzt vor.

irgend etwas zu ändern. Dies auch zur Beruhigung der Was wir von Lange nicht erwarteten, ist ein eigentliches

etwaigen irregeführten jüngeren Fachgenossen. Gartenbuch, das ebensowohl die regelmäfsigo Gestaltung be

Die übrigen Bemängelungen,
die sich lediglich als Ansichts-
sache darstellen, möchte ich,
um nicht zuviel Raum zu ver-
schwenden, übergehen. Nur sei
es mir gestattet, im Bezug auf
die Kritik der landschaftlichen
Szenerien der von Herrn Hömann
geäufserten Ansicht entgegenzu-
treten, als ob solche Sichten nur
dann wirken könnten, wenn sie
einen Blick auf einen aufser-
halb der Friedhofsgrenzen liegen-
den Aussichtspunkt umrahmen.
Im Gegenteil! Mir scheint vor
allem das Ziel der Ruhe und Ab-
geschlossenheit des an kahlem
Abhang gelegenen Friedhofes
in solchen Szenerien das Motiv
der landschaftlichen Gestaltung
sein zu müssen. Der Anblick
 
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