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Die Gartenkunst — 12.1910

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XII, 2

DIE GARTENKUNST.

31

Der praktische Anharg des Buches verdient die Beach-
tung besonders der Lehrer, die mit kleineren Anlagen zu tun
haben, das Buch als Ganzes aber aller derjenigen, die sich be-
ruflich oder aus sozialem Interesse mit der Schulgartenfrage
befassen. Willy Rosenthal.

Verschiedene Mitteilungen.

Reiseskizzen von der Englandreise der D. G. f. G. Verfaßt
vom Kgl. Garteninspektor F. Zahn, Steglitz. Als eine Er-
gänzung zu den vielen photographischen Aufnahmen, welche
auf der Studienreise nach England gemacht sind, können die
unter: „Reiseskizzen England" von F. Zahn-Steglitz bearbeiteten
Skizzen — 16 Blatt in Mappe — etwa 65 Einzelzeichnungen
angesehen werden. Dieselben behandeln Städtebau, Stadtplätze,
Parkanlagen, Baumpflanzungen, Parkeinfahrten, Gartenstädte,
Zäune und Gitter, Ausstellungen. Die Skizzen sind dadurch
noch wertvoll, dass in kurzen Worten Textbeilagen eingefügt
sind zur Erläuterung der Zeichnung, wo es notwendig erschien.
Die Sammlung enthält eine Menge Einzelheiten, auch solche,
die vielleicht weniger beachtet sind, bei dem Durchsehen der
Blätter aber die Erinnerung an dieselben wieder wachrufen.

Die Skizzen sind in Federzeichnung ausgeführt und in
sauberem, scharfen Druck nach einem neuen Verfahren auf
weißem Karton hergestellt.

Verfasser hat dieselben für den dem Ministerium einzu-
reichenden Reisebericht bearbeitet und Abzüge für die Hörer
der Kgl. Gärtner-Lehranstalt Dahlem herstellen lassen, ist auch
bereit zum gleichen Preise, 4,— Mk. zuzüglich Paketporto und
ioPfg. Verpackung, also je nach Zone 4,35 bezw. 4,60 Mk.,
weitere Mappen abzugeben. Interessenten wollen bis spätestens
20. Februar ihre Meldung nach Steglitz-Berlin , Ahornstr. 27
einreichen. An diesem Tage wird die Liste geschlossen und
können spätere Bestellungen nicht berücksichtigt werden, da
nur so viel Abzüge wie bestellt, angefertigt werden, denn der
genannte Preis deckt nur die Unkosten der Herstellung der
Originale und des Druckes, die naturgemäß bei einer so
kleinen Auflage größer sind.

Wir können die Erwerbung dieser viele interessante
Einzelheiten enthaltenden Mappe jedem, nicht nur Teilnehmern
an der Reise, angelegentlichst empfehlen und bitten diejenigen
Herren, welche von dem Angebote des Verfassers, die Mappe
zum Selbstkostenpreise abzugeben, Gebrauch machen wollen,
sich baldigst an Herrn Zahn zu wenden. Heicke.

Trip-Denkmal in Hannover. Nachdem Ende Februar dieses
Jahres ein Wettbewerb um ein Gartendirektor Trip-Denkmal
stattgefunden hatte, bei welchem ein Entwurf des Bildhauers
Herting, Hannover, den ersten Preis erhielt, ist dieser auch
zur Ausführung bestimmt worden. Für die Ausführung des
Denkmals wurde eine Kommission, bestehend aus dem Vor-
stande und den Herren Professor Schaper und Architekt Frings,
eingesetzt. Nach Vorlage von Proben und genauer Prüfung
ist als Material Euviller Muschelkalk gewählt, eine Gesteinsart,
die die Härte und Wetterbeständigkeit des bayrischen Muschel-
kalkes in feinster Körnung mit prachtvoller hellgelbbrauner
Farbe vereinigt. Die weiche warme Tönung des Gesteins
bewirkt, daß die Plastiken, im Freien, inmitten der Pracht
des sommerlichen Parkes, hier zu ausgezeichneter Wirkung
kommen, wie einige neuere Denkmäler Münchens nachweisen.
Leider verzögerte sich die Lieferung der Werksteine, die ver-
hältnismäßig selten in der erforderlichen Größe und Reinheit
der Farbe, wie sie für die großen Figurengruppen sein müssen,
gebrochen werden, sodaß der ursprünglich vorgesehene Termin
iür die Einweihung — der Todestag Trips, 18. September —
nicht eingehalten werden konnte. Die Fundamentierung für
das Denkmal am Standort im Maschpark hat schon im Sommer
hergestellt werden müssen, um die Festigkeit des Untergrundes

absolut sicher feststellen zu können, da das Terrain früher bei
der Anlage des Parkes aufgehöht worden ist. Die bild-
hauerischen Arbeiten sind in der Werkstätte nunmehr auch
nahezu fertiggestellt, sodaß die Aufstellung und Ubergabe des
Denkmals an die Öffentlichkeit stattfinden könnte. Der Aus-
schuß hat sich jedoch entschlossen, erst im Frühjahr am Ge-
burtstage des zu Ehrenden, am Pfingstdienstag, den 17. Mai,
die Einweihungsfeier zu veranstalten. Alle Umstände weisen
auch wohl darauf hin, daß nur ein lachender Frühlingstag zu
dieser Feier geeignet ist. Die Figurengruppen des Denkmals
stellen urwüchsige Menschen dar: Waldmensch und Hirt und
zwei jungfräuliche Gestalten, die Blume und Wiese verkörpern,
treten zu der in Stein gefaßten Quelle. Auch diese Art der
Darstellung kann nur zu voller schönster Wirkung in lebendem
Grün gelangen. Der prächtige Mensch, dem die Ehrung gilt,
er lebte und wirkte ja mit den herrlichsten Werken der Natur,
die der Frühling uns bringt. Es müssen Bäume grünen, es
müssen Blumen sprießen, wenn Trip, dem Meister der Garten-
kunst, zum Gedächtnis ein Denkmal in seiner eigenen Schöpfung
errichtet wird. Der Ausschuß beabsichtigt zu der Einweihungs-
feier alle diejenigen einzuladen, die zu dem Denkmal, das
Liebe, Freundschaft und Verehrung errichtet, Beiträge ge-
zeichnet haben. Glogau.

Städtebau-Ausstellung 1910. Im Mai und Juni 1910 findet
in den Ausstellungssälen der akademischen Hochschule für die
bildenden Künste in Charlottenburg eine allgemeine Städte-
bau-Ausstellung statt. Präsident der Ausstellung ist Ober-
bürgermeister Kirschner-Berlin, Vorsitzender des Ausschusses
geh. Baurat O. March; die Geschäftsstelle befindet sich Char-
lottenburg, Marchstrasse 9, Generalsekretär ist Dr Werner
Hegemann. Dem Ausschusse gehört mit zahlreichen Vertretern
der Architektur, des Kunstgewerbes, der Bildhauerkunst, staat-
licher und städtischer Verwaltungen als Vertreter der Garten-
kunst der Gartendirektor der Stadt Berlin Brodersen an.

Die Ausstellung soll im Anschlüsse an den Wettbewerb
zur Gewinnung eines Grundplanes für die Bebauung von Groß-
Bcrlin mustergültige Leistungen des In- und Auslandes auf
dem Gebiete des Städtebaues im weiteren Sinne vereinigen.

Der Charakter der Ausstellung soll kein geschäftlicher
sein. Es wird deshalb die wichtigste Aufgabe des Ausschusses
sein, diejenigen Ausstellungsgegenstände selbst auszuwählen,
die besondere Aufmerksamkeit verdienen. Auf der anderen
Seite ist das Unternehmen von solcher Bedeutung für die wirt-
schaftliche und künstlerische Entwickelung der Großstädte, daß
auf die bereitwillige Mitwirkung sowohl von staatlichen und
städtischen Behörden wie auch von Privaten innerhalb und
außerhalb Deutschlands gerechnet wird.

Im Programm sind alle Fragen der künstlerischen und
technischen Gestaltung der Städte, ihre historische Entwickelung
und Ausblicke in die Zukunft berücksichtigt Eine besondere
Abteilung für Parkanlagen, Waldgürtel, Spiel- und Sportplätze,
Friedhöfe u. dergl. ist vorgesehen, indessen kann wegen
der Beschränktheit des Raumes in allen Abteilungen nur eine
beschränkte Anzahl von Zeichnungen, Modellen usw. ausge-
stellt werden und es wird nur das Beste vom Besten für die
Ausstellung ausgewählt werden können.

Berufene Fachleute sollen während der Ausstellung, an-
knüpfend an die Besprechung des Wettbewerbes Groß-Berlin
die wichtigsten Aufgaben der städtebaulichen Entwickelung in
Vorträgen behandeln. H.

Gartenkunst?! Im 1. Heft 5. Jahrgang der Werkkunst,
Organ des Vereins für deutsches Kunstgewerbe, findet sich
unter den kleinen Mitteilungen folgendes:

Gartenkunst. Die Maiblumen pflegt man immer nur
durch Keime zu vermehren, weil die Nachzucht aus Samen
zu lange dauert. Denn es währt immer 9 bis 10 Jahre, bis
die aus Samen gezogenen Pflanzen blühen. Aber dankbare
Novitäten kann man nur auf diesem Wege züchten.
Wir verstehen etwas anderes unter Gartenkunst als
die Anzucht von Maiblumen aus Keimen und dergleichen in
 
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