Original paper

Grußworte des Vorsitzenden der Deutschen Geologischen Gesellschaft zur Eröffnung der Tagung der Fachsektion Hydrogeologie in der Deutschen Geologischen Gesellschaft am 20.4.1977 in Kassel

Wildelau, J.

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 128 Heft 2 (1977), p. 239 - 240

1 references

published: Dec 4, 1977

DOI: 10.1127/zdgg/128/1977/239

BibTeX file

ArtNo. ESP171012802000, Price: 15.00 €

Download preview PDF Buy as PDF

Kurzfassung

Es ist mir eine angenehme Aufgabe, als Vorsitzender einer großen geowissenschaftlichen Gesellschaft am Tage der Eröffnung der Tagung ihrer umfänglichen Fachsektion Hydrogeologie einige Worte der Begrüßung, aber auch des Dankes sagen zu sollen, Dank an die Leitung dieser Sektion für die umfassende Arbeit, aber auch für die Mühewaltung, mit der die Ausrichtung dieser Tagung hier in Kassel verbunden ist. Mich als Geologen, der neben der Liebe zu dieser Wissenschaft diese auch zum Beruf machen konnte und aus einem langen Berufsleben manche Erfahrung hat, drängt es hier die Verbindung dieser Tage der Hydrogeologen mit dem Alltag unserer Welt herzustellen. Vieles hören wir über Umweltschutz, Grundwasser, Luft- und Oberflächenwasserverschmutzung und nun, politisch und emotionell belastet, wird die Problematik der Kernenergie in das Lebensbild des heutigen Menschen gebracht. Ich will hier keine Wertung der Art und Weise, wie man die Bevölkerung eines so hochindustrialisierten Landes an die neuen Technologien herangeführt hat, vornehmen. Es kann auch nicht Thema dieser Tagung sein, aber es wird den hier vertretenen Arbeitskreis geologisch versierter Wasserspezialisten und die Hydrogeologen im besonderen betreffen, wenn in Zukunft mehr und mehr die Anforderung an sie gestellt wird, zu den Fragen Wasser und Umwelt, Wasser und Mensch Stellung zu beziehen. Haben wir jemals in den vergangenen Jahrzehnten, seit wir unsere zerstörte Welt wieder aufzubauen anfingen, weniger Überlegung angewandt als zu den Problemen Umwelt, Wasser, Luft, Energie? Es war einfacher aufzubauen und zu erweitern, wir machen uns auch mehr Gedanken um die Entwicklung von Kontinenten und schließlich gelang es, den Weltraum zu betreten - unsere kleine Welt geriet in Vergessenheit. Es erinnert mich an den Menschen, der in Indonesien oder Japan seinen Urlaub verbringt, das hessische Bergland jedoch noch nie betreten hat. Erst heute erwacht etwas in der Meinung der ganzen Öffentlichkeit, wir alle sehen, wohin uns die so bequeme Nachlässigkeit, der Mangel an Nachdenken bringen wird. Es ist an der Zeit, daß wir unsere Probleme besser erkennen und mehr für sie tun, mehr für die Beseitigung bestehender Schäden, mehr aber auch für die Verhinderung von neuen Schäden an unserer Welt.