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Published Online:https://doi.org/10.1026//0012-1924.45.4.178

Zusammenfassung. In einer systematischen Untersuchung der Bearbeitungszeiten bei computergestützt-adaptiv vorgegebenen Matrizenaufgaben beschreibt Hornke (1997) als einen wesentlichen Befund, daß falsche Lösungen eine deutlich längere Bearbeitungszeit aufweisen als richtige Lösungen. Um die generelle Gültigkeit dieses Befundes zu überprüfen, wurde in der vorliegenden Studie das Zeitverhalten von 120 Testpersonen bei der computergestützten adaptiven Vorgabe einer perzeptiv-sensorischen und einer kognitiven Diskriminationsaufgabe untersucht. Die Ergebnisse belegen, daß auch bei diesen sehr viel weniger komplexen Aufgaben falsche Antworten um ca. 25% längere Latenzen aufweisen als richtige Antworten. Es ergaben sich jedoch keine Anhaltspunkte für die Annahme, daß die längeren Latenzen für falsche Antworten als Artefakt einer höheren Aufgabenschwierigkeit interpretiert werden können. Schließlich stützen die Ergebnisse der vorliegenden Studie die Vermutung, daß das Zeitverhalten einer Testperson ein eigenständiges, vergleichsweise aufgabenunabhängiges Persönlichkeitsmerkmal im Sinne des persönlichen Tempos darstellen könnte.


Timing behavior in computerized adaptive testing: response times as a function of correct and incorrect answers

Abstract. In a systematic investigation of response times in computerized adaptive testing, the essentiel finding that Hornke (1997) reported was that incorrect answers require much longer processing time than correct answers. The present study was designed to examine the general validity of this finding and to further elucidate timing behavior in computerized adaptive testing. For this purpose, 120 subjects were confronted with perceptual and cognitive discrimination tasks. Results confirmed that response latencies are significantly longer for incorrect than for correct answers. Furthermore, there was no indication that longer response latencies for incorrect answers can be interpreted as an artifact of higher task difficulty. Finally, the findings support the assumption that timing behavior may represent an independent personality trait as suggested by the construct of personal tempo.

Literatur