Zusammenfassung
Bei der historischen Erforschung der Berufsbildungs- und Erwerbsmöglichkeiten von Frauen richtete sich der Fokus bisher zumeist auf Entwicklungen im späten 19. und 20. Jahrhundert, die vor dem Hintergrund veränderter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedingungen sowie der öffentlichen Thematisierung der Frauenberufsfrage durch die bürgerliche Frauenbewegung ihre Impulse erhielten. Unberücksichtigt blieben dadurch Ansätze und Initiativen, die schon in früheren Zeiten darauf ausgerichtet waren, die Bildungs- und Ausbildungssituation des weiblichen Geschlechts zu verbessern. Der nachfolgende Beitrag setzt an Bildungsbestrebungen an, die aus den demokratischen und oppositionellen Bewegungen des Vormärz und der Revolutionsjahre hervorgingen und die — wie sich am Beispiel Hamburgs zeigen lässt — einen entscheidenden Hintergrund für die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzenden Aktivitäten für eine bessere Bildung und Berufsbildung von Frauen bildeten.
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Literatur
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Mayer, C. (2009). Macht in Frauenhand Fallbeispiele zur Berufsbildung im 19. Jahrhundert. In: Löw, M. (eds) Geschlecht und Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91395-7_10
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