Zusammenfassung
Im Laufe der Zeit gab es verschiedene Theorien dazu, wie Menschen lernen. Heute besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass Lernen ein aktiver und konstruktiver Prozess ist, der im Wesentlichen von jedem Lernenden selbst vollzogen werden muss (Abschn. 3.1). Die Überlegungen zum Lernen im Allgemeinen gelten insbesondere für mathematisches Lernen. In Abschn. 3.2 stellen wir didaktische Grundlagen für den mathematischen Anfangsunterricht dar. In Abschn. 3.3 geben wir einen Überblick über allgemeine Ziele des Mathematikunterrichts und diskutieren die Frage, was Kinder nach Abschluss der Grundschulzeit wirklich können sollen.
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Notes
- 1.
„Der Geist ist kein Schiff, das man beladen kann, sondern ein Feuer, das man entfachen muss“ (Plutarch, 46–120 n. Chr.).
- 2.
Der Begriff wurde zu einem geflügelten Wort für ein Lernen, das ohne eigene Anstrengung durch Übertragung von Wissen möglich ist. Vermutlich geht er zurück auf den Titel eines Poetiklehrbuches des Nürnberger Dichters Georg Philipp Harsdörffer (1607–1658).
- 3.
Third International Mathematics and Science Study.
- 4.
Programme for International Student Assessment.
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Hasemann, K., Gasteiger, H. (2020). Mathematiklernen in der Schule. In: Anfangsunterricht Mathematik. Mathematik Primarstufe und Sekundarstufe I + II. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-61360-3_3
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