Zusammenfassung
Kurz vor acht Uhr an einem nebligen Montagmorgen im November. Ich stehe mit meinem Auto an einer Ampel. Es nieselt leicht und ich stelle fest, dass ich die Heizung zum ersten Mal anstellen muss. Baustellenstau – ich muss drei Ampelphasen warten, bis ich weiterfahren kann. Mein Blick fällt in dieser Zeit in das Nachbarauto. Eine Frau um die dreißig schaut mit toten Augen gelangweilt aus dem Fenster. Sie sieht gehetzt und unglücklich aus. Bei der nächsten Ampelphase schaue ich in die erschöpften Augen eines Fünfzigjährigen. Sein Gesicht ist dunkelrot. Wie kann er schwitzen bei dieser Kälte? Den beiden gemeinsam ist jedenfalls eine düstere Stimmung. Schauen Sie einmal bewusst Montagmorgens an einer Ampel in die Gesichter der Menschen. Die Gesichter sind der Spiegel zu Seele. Spätestens mit 50 kann man den Menschen sehr genau ansehen, was sie von ihrem Leben und von sich halten. Und Montagmorgens sieht man den Menschen auch besonders an, was sie von der Woche, die sie vor sich haben, halten. Was für ein trauriger Start in die Woche.
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Linke, C. (2016). Umdenken statt umfallen!. In: Buchenau, P. (eds) Chefsache: Best of 2014 | 2015. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08709-8_24
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