Zusammenfassung
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1.
Eisenspeicherungsversuche am Popliteal-Lkn. des Kaninchens bestätigen die vonWätjen undEilers aufgestellte Behauptung, daß die Sinusspeicherung die primäre, die Speicherung im lymphatischen Reticulum dagegen die sekundäre und endgültige Ablagerungsstätte bedeutet.
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2.
Einganz geringer und nurallmählich einsetzender Zustrom von Eisen (das durch den Zerfall von Kaninchenerythrocyten frei wird) ruft anfangs eine reine Sinusspeicherung hervor, ein Befund, der im Widerspruch zur AnnahmeNordmanns steht, daß die schwache Resorption ohne Mitwirkung der Reticulumzellen der Lymphsinus geleistet würde. Nach einiger Zeit kommt es dann zur Abwanderung von Eisenpigment in das lymphatische Reticulum.
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3.
Ein großes Eisenangebot bewirkt zwar eine quantitativ gesteigerte Resorption im Lkn.; die Verteilung auf Sinus- bzw. lymphatisches Reticulum ist jedoch die gleiche wie bei schwachem Angebot.
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4.
Trypanblauspeicherung, versuchsweise an Axillar- und Inguinal-Lkn. des Kaninchens ausgeführt, zeigt die gleichen Ergebnisse wie die Eisenspeicherung im Popliteal-Lkn.
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5.
Starke Zufuhr von Ölen ruft zu Anfang eine Überschwemmung der Randsinus und mechanischen Übertritt von Fetttropfen ins lymphatische Gewebe ohne Speicherungserscheinungen hervor. Der Lkn. läßt Olivenöl ohne jede Reaktion passieren.
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6.
Lebertran wird nach einigen Tagen in geringen Mengen von Sinuszellen, um weniges später in stärkerem Umfange von Reticulumzellen des lymphatischen Gewebes resorbiert. Dort kann er weiteren Umwandlungen unterliegen.
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7.
Die endgültigen Ablagerungsstätten im lymphatischen Reticulum des peripheren Lkn. sind für Eisen, Tusche, Trypanblau und Lebertran stets die gleichen.
Schrifttum
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Kettler, L.H. Experimentelle Untersuchungen über den Verlauf der Speicherung im Lymphknoten. Virchows Arch. path Anat. 297, 40–62 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01892481
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