Was wir wissen, und was nicht

20 Jahre Forschung zu Burnout und anderen Belastungsindikatoren bei Schweizer Ärztinnen und Ärzten

Themenschwerpunkt
Ausgabe
2023/04
DOI:
https://doi.org/10.4414/phc-d.2023.10667
Prim Hosp Care Allg Inn Med. 2023;(04):114-120

Affiliations
a Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik, Universitätsspital Zürich, Universität Zürich

Publiziert am 05.04.2023

Aufgrund der hohen psychischen Belastung der Ärztinnen und Ärzte («Burnout-Epidemie») schlugen Expertinnen und Experten mehrfach Alarm [1–3]. Wie ist die Lage hierzulande? In diesem Artikel wird die Forschung in der Schweiz (2000–2022)1 zusammengefasst, in den internationalen Wissensstand eingeordnet und kritisch bewertet.

Aufgrund der hohen psychischen Belastung der Ärztinnen und Ärzte («Burnout-Epidemie») schlugen Expertinnen und Experten mehrfach Alarm [1–3]. Wie ist die Lage hierzulande? In diesem Artikel wird die Forschung in der Schweiz (2000–2022)1 zusammengefasst, in den internationalen Wissensstand eingeordnet und kritisch bewertet.

Die schwierige Schätzung der Burnout-Prävalenz

Bei Weitem die grösste Aufmerksamkeit unter den Belastungsindikatoren in der Ärzteschaft erfuhr Burnout [4]. Im aktuellen ICD-11 ist Burnout neu als Syndrom bestehend aus a) emotionaler Erschöpfung, b) Depersonalisation und c) einem Gefühl der leistungsbezogenen Ineffektivität berücksichtigt, das aus chronischem Stress am Arbeitsplatz resultiert [5]. Burnout wird standardmässig mit dem Maslach-Burnout-Inventar (MBI; engl. Maslach Burnout Inventory [6]) gemessen [7]. Sowohl das Burnout-Syndrom als auch das MBI wurden kritisiert [8–10]. Insbesondere wurde die diagnostische Validität und klinische Signifikanz der üblicherweise verwendeten Cut-off-Werte für ein moderates Burnout2 (diese entsprechen einer Häufigkeit von Symptomen emotionaler Erschöpfung von «ein paar Mal pro Monat») in Frage gestellt [7, 11, 12]. Aufgrund der grossen Heterogenität, u.a. in Messinstrumenten und Cut-off-Werten, scheiterte kürzlich eine grossangelegte, internationale Meta-Analyse zur Schätzung der Burnout-Prävalenz in der Ärzteschaft ([7], Studien fanden Werte von 0–90%).
Nichtsdestotrotz ist es wichtig, das Burnout-Problem in der Ärzteschaft ernst zu nehmen. Jüngst kam eine Schweizer Meta-Analyse [13] zum Schluss, dass Ärztinnen und Ärzte sowie andere Gesundheitsfachpersonen eine höhere Prävalenz als andere Berufsgruppen (u.a. Lehrpersonen) aufweisen (5% vs. 3% mit schwerem Burnout). Die höhere Prävalenz in der Ärzteschaft entspricht den Ergebnissen internationaler Studien [14–16]. Zudem gibt es Hinweise dafür, dass Ärztinnen und Ärzte häufiger an einem schweren Burnout leiden als nichtärztliches Gesundheitspersonal [17, 18].
In Tabelle 1 sind jene Studien aufgeführt, die die Burnout-Prävalenz in einer Stichprobe aus der Schweizer Ärzteschaft erhoben haben. Dabei fällt auf, dass die Schätzungen auch hier aufgrund der grossen Heterogenität in Instrumenten, Cut-off-Werten und Stichproben sehr unterschiedlich ausfallen. Die meisten Schätzungen aus grösseren Stichproben liegen bei 30–40% von Ärztinnen und Ärzten, die moderate bis hohe Burnout-Werte berichten. Es gibt Hinweise darauf, dass die Prävalenz in der Schweiz steigend ist [19, 20] und dass jüngere Ärztinnen und Ärzte stärker betroffen sind [19, 21], was im Einklang mit der internationalen Forschung steht [16, 22, 23].

Zufriedenheit, Work-Life-Balance und andere Belastungsindikatoren

Neben Burnout wurde eine Reihe anderer Indikatoren verwendet, um die psychische Belastung in der Schweizer Ärzteschaft zu erforschen. Unter einer psychiatrischen Morbidität (v.a. Angst und Depression) leiden zwischen circa 20% und 30% der Befragten [24–26]. Rund die Hälfte bis eine deutliche Mehrheit gaben an, zu wenig Zeit oder Energie für ihr Privatleben zu haben (Work-Life-Imbalance) [17, 18, 21, 27, 28]. Gedanken, den Job zu verlassen, hatten je nach Studie circa 10–40% der Befragten [18, 21, 29]. Dennoch scheint eine Mehrheit der Ärzteschaft mit ihrer Arbeit einigermassen bis sehr zufrieden zu sein [29–33]. Weitere Indikatoren sind Tabelle 2 zu entnehmen, wobei die Werte je nach Stichprobe und Erfassungsmethode stark variieren und daher kaum miteinander vergleichbar sind.
Tabelle 2: Belastungsindikatoren in der Schweizer Ärzteschaft.
Jahr1 / StudieStichprobeIndikatoren2Häufigkeit
2000/01
Biaggi et al. [43]
80 Ärztinnen und Ärzte aus dem Spitalzentrum Biel (keine Angabe zur Sprache) – Aversion zu Klienten– 20% der Befragten
– Überlastung durch Arbeitspensum (oft oder meistens)– ca. 30% der Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte; ca. 25% der Leitenden und Chefärztinnen und -ärzte
2002Bovier et al. [30]1732 Ärztinnen und Ärzte aus der Grundversorgung (Teilstichprobe aus [41], d/f/i)Tiefe Zufriedenheit mit 
– Arbeitspensum– 30,3%
– Persönlicher Anerkennung– 37,3%
– Einkommen und Prestige– 26,9%
– Patientenversorgung– 30,7%
– Beruflichen Beziehungen– 42,8%
2003–07
Buddeberg-Fischer et al. [26]
390 Assistenzärztinnen und -ärzte im 2., 4. und 6. Jahr nach Abschluss des Medizinstudiums in Zürich, Bern oder Basel (d); SwissMedCareer-StudieRelevante Symptomatik Angst / Depression 
– 2003– Angst 30,8%, Depression 15,6%
– 2005– Angst 22,8%, Depression 10,8%
– 2007– Angst 21,5%, Depression 10,8%
Symptome mit der Hospital Anxiety and Depression Scale gemessen (HADS ≥8).
2003–07
Buddeberg-Fischer et al. [67]
370 Assistenzärztinnen und -ärzte im 2., 4. und 6. Jahr nach Abschluss des Medizinstudiums in Zürich, Bern oder Basel (d); SwissMedCareer-StudieEffort-Reward-Imbalance  
– 2003– 17,6%
– 2005– 20,3%
– 2007– 25,1%
(= Missverhältnis zwischen Anforderungen und erhaltener Anerkennung im Job)
2004
Arigoni et al. [25]
371 Ärztinnen und Ärzte aus Onkologie, Pädiatrie und Hausarztmedizin (f)Psychiatrische Morbidität 32%
(Psychiatrische Morbidität wurde mittels General Health Questionnaire-12 erfasst.)
2005
Buddeberg-Fischer et al. [68]
567 Assistenzärztinnen und -ärzte im 4. Jahr nach Abschluss des Medizinstudiums in Zürich, Bern oder Basel (d); SwissMedCareer-StudieWürden Beruf nicht wieder wählen22%
2007
Knecht et al. [27]
543 Assistenzärztinnen und -ärzte im 6. Jahr nach Abschluss des Medizinstudiums in Zürich, Bern oder Basel (d); SwissMedCareer-StudieHoher Work-Life-Konflikt 
– bzgl. Zeit– 46,8%
– bzgl. Beanspruchung – 47,8%
Gesundheit 
– selbsteingeschätzte Gesundheit– 16,6% (mittel bis sehr tief)
– Schwere Schlafprobleme– 9,6%
2007
Hämmig et al. [17]
53 Ärztinnen und Ärzte aus dem Kantonsspital Winterthur (d)
(Stichprobe inkludierte weitere Gesundheitsfachpersonen)
– Effort-Reward-Imbalance – 62,7% (moderat), 21,6% (hoch)
– Work-Life-Imbalance– 47,2% (moderat), 37,7% (hoch)
– Gefühl von Stress– 20,8% (oft / sehr oft)
Ärztinnen und Ärzte wiesen im Vergleich zu nichtärztlichen Gesundheitsfachpersonen eine höhere Work-Life-Imbalance auf.
2015/16
Hämmig [18]
235 Ärztinnen und Ärzte aus 6 Deutschschweizer Spitälern und Rehabilitationskliniken (d)
(Stichprobe inkludierte weitere Gesundheitsfachpersonen)
– Überzeit– 24,8% (3–5 h), 33,5% (6+ h)
– Emotionaler Jobstress– 64,6% (hoch), 5,8% (sehr hoch)
– Mentaler Jobstress (sich nach der Arbeit nicht abgrenzen können)– 34,6% (hoch), 11,8% (sehr hoch)
– Effort-Reward-Imbalance– 53,7% (hoch), 11,2% (sehr hoch)
– Work-Life-Imbalance– 45,2% (hoch), 23,2% (sehr hoch)
– Gedanken, den Job zu verlassen– 31,0% (mehrmals pro Jahr), 14,2% (mehrmals pro Monat bis täglich)

Ärzte haben mehr Überzeit (33,5% vs. 2,7% mit 6+ h) und erleben mehr emotionalen (70,4% vs. 59,3%) und mentalen (46,4% vs. 30,1%) Jobstress als nichtärztliche Gesundheitsfachpersonen (v.a. Pflege). Ebenso weisen sie eine höhere Work-Life-Imbalance (68,4% vs. 33,8%) auf.
2015/16
Siebenhüner et al. [31]
222 Ärztinnen und Ärzte aus drei Spitälern und zwei Rehabilitationskliniken (d)
(Stichprobe inkludierte weitere Gesundheitsfachpersonen)
Zufriedenheit mit 
– Arbeit– 10,5 (tief), 59,4 (mittel), 30,1 (hoch)
– Leben– 8,1 (tief), 63,1 (mittel), 28,8 (hoch)
– Gesundheit– 13,1 (tief), 57,7 (mittel), 29,3 (hoch)
Arbeitscharakteristika 
– Überzeit– 32,4% (6+h)
– Zeitdruck– 85,9%
– Tiefe Autonomie– 13,1%
– Schlechtes Arbeitsklima– 6,9%
– Genereller Stress– 18,6% (hoch oder sehr hoch)
Vergleiche zwischen Ärzteschaft und nichtärztlichen Gesundheitsfachpersonen waren gemischt: Ärztinnen und Ärzte berichteten beispielsweise häufiger Überzeit und Zeitdruck, aber weniger häufig eine tiefe Autonomie. Die Lebenszufriedenheit war ähnlich hoch.
2017/18
Peter et al. [28]
299 Ärztinnen und Ärzte aus Akutspitälern und Rehabilitationskliniken (d/f/i)
(Stichprobe inkludierte weitere Gesundheitsfachpersonen)
Zufriedenheit mit Schichtplan 
– in Bezug auf Privatleben– 36% (nicht zufrieden)
– in Bezug auf Wohlbefinden– 54% (nicht zufrieden)
Im Vergleich mit nichtärztlichen Gesundheitsfachpersonen ist die Häufigkeit beider Faktoren unter Ärzten deutlich höher. Ebenfalls berichten Ärzte über den schwerwiegendsten Work-Life-Konflikt unter Gesundheitsfachpersonen.
Arbeitscharakteristika 
– Überzeit– 63% (oft oder immer)
– Kompensation Überzeit– 53% (Kompensation nicht möglich)
– Pausen– 28% (finden selten oder nie statt)
– Ruhezeiten– 38% (manchmal bis nie eingehalten)
– Einfluss auf Schichtplan– 73% (ein bisschen bis kein Einfluss)
Bis auf den Einfluss auf den Schichtplan sind die Häufigkeiten bis mehr als doppelt so hoch in der Ärzteschaft verglichen mit nichtärztlichen Gesundheitsfachpersonen (v.a. Pflege).
– Führungsqualitäten Vorgesetzte– 24,4% (schlecht bis sehr schlecht)
Häufigkeit vergleichbar mit nichtärztlichen Gesundheitsfachpersonen.
2018
Zumbrunn et al. [29]
450 Assistenzärztinnen und -ärzte aus der Inneren Medizin (d/f)Psychische Gesundheit 
– Suizidgedanken – 4%
– Emotionale Probleme– 57%
– Negative Emotionen– 30%
– Überforderung / Überlastung– 42%
Berufswunsch 
– Medizin als Berufung– 17% eher nicht oder gar nicht
– Würden Beruf wieder wählen– 21% eher nicht oder gar nicht
– Wunsch, klinische Praxis zu verlassen– 34% manchmal bis absolut
Arbeitszufriedenheit 
– Autonomie– 38% sind unzufrieden.
– Einkommen– 9% sind (sehr) unzufrieden.
– Job generell– 9% sind (sehr) unzufrieden.
– Beschäftigung mit bereichernden/lohnenden (engl. «rewarding») Aufgaben– 52% geben weniger als 2,5 h/Tag an.
2019
Lindemann et al. [21]
– 288 Assistenzärztinnen und -ärzte (AA), die Hausärzte werden wollen (d/f)
– 196 Hausärztinnen und -ärzte (HA) in den ersten 5 Praxisjahren (d/f)
– Stress– 50,0% (AA), 49,0% (HA) (hoch/sehr hoch)
– Nicht genügend Zeit für Privatleben– 56,1% (AA), 34,2% (HA) (oft/sehr oft)
– Gedanken, den Job zu verlassen– 10,5% (AA), 6,1% (HA) (oft/sehr oft)
Belastung durch 
– Administrativen Aufgaben – 65% (AA), 52% (HA)
– Lange Arbeitszeiten– 63% (AA), 37% (HA)
– Hohes Arbeitspensum– 58% (AA), 44% (HA)
– Arbeitsanforderungen– 54% (AA), 46% (HA)
– Komplexe Patienten– 50% (AA), 37% (HA)
– Work-Life-Konflikte– 49% (AA), 30% (HA)
2020
Sebo et al. [24]
503 Ärztinnen und Ärzte in der Grundversorgung (f)Depression und/oder Angst20,7%
(Befragte mussten aus einer Checkliste angeben, welche Erkrankungen sie haben)
2020
Glättli et al. [32]
2037 Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte (d/f/i)– Arbeitszufriedenheit– 68% (ziemlich bis ausserordentlich)
– Stress– 23% (stark oder sehr stark)
1 Gemeint ist das Jahr der Datenerhebung und nicht der Publikation. 2 Alle Angaben beruhen auf Selbsteinschätzungen der Befragten und nicht auf klinischer Beurteilung durch andere Fachpersonen oder auf anderen objektiven Massen. Anmerkung: Die Aufzählung der Indikatoren ist nicht abschliessend. Weitere Indikatoren sowie die Details der Erfassungsmethode können den jeweiligen Studien entnommen werden. Abkürzungen: d: deutschsprachig; f: französischsprachig; i: italienischsprachig.
Interessant sind indessen die Vergleiche zwischen Ärzteschaft und altersabgestimmten, normativen Bevölkerungsstichproben. Diese zeigen, dass Assistenzärztinnen und -ärzte in der Schweiz eine bis zu 7-mal höhere Prävalenz für (sub)klinisch relevante Angstsymptome, eine bis zu doppelt so hohe Prävalenz für (sub)klinisch relevante Symptome einer Depression, deutlich mehr Work-Life-Konflikte, höheren chronischen Stress und eine tiefere Lebenszufriedenheit aufweisen [26, 27, 34, 35]. Während ein Schweizer Vollzeitangestellter durchschnittlich 42 Stunden pro Woche arbeitet [36], arbeiten Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte im langjährigen Schnitt 56 Stunden pro Woche [19], also 14 Stunden mehr pro Woche. Die höhere Belastung der Ärzteschaft im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung ist auch aus internationalen Studien evident [14–16, 37–39].
Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Work-Life-Konflikte in der Ärzteschaft viel stärker ausgeprägt sind als in nichtärztlichen Gesundheitsberufen [17, 18, 28, 40]. Ebenso scheinen die Arbeitsbedingungen in mehreren Punkten schlechter zu sein (z.B. weit mehr Überstunden) [18, 28].

Anforderungen und Ressourcen

In der Schweiz (Tab. 3 und S4 (siehe Online-Appendix)) weisen Studien vor allem auf sechs Faktoren hin, die das Wohlbefinden von Ärztinnen und Ärzten beeinflussen (siehe Abb. 1): das Arbeitspensum3 [20, 29, 31, 41–43], die Menge an administrativen oder anderen nicht bereichernden, sich lohnenden Aufgaben4 [29, 32, 41, 42], Work-Life-Konflikte [18, 21, 27, 28, 41, 43, 49, 50], das Arbeitsklima [31, 42, 43], die Anerkennung im Beruf [18, 34, 50] und – mit nicht ganz eindeutiger Evidenz – die Autonomie in Bezug auf Planungen und Entscheidungen [31, 43]. Die Befunde stammen mit Ausnahme der Work-Life-Konflikte und der Anerkennung [50] ausschliesslich aus Querschnittstudien, weshalb kein kausaler Zusammenhang angenommen werden kann. Auch Persönlichkeitsmerkmale (z.B. übersteigerte berufliche Verausgabung) konnten in Längsschnittstudien unter anderem Angst, Depression und Stress vorhersagen [26, 34]. Alle Faktoren finden sich auch in internationalen Studien wieder [3], teilweise (Arbeitspensum, Work-Life-Balance, Arbeitsklima) mit Evidenz aus Längsschnittstudien [44, 51–54].
Tabelle 3: Faktoren, die in der Schweizer Ärzteschaft mit reduziertem Wohlbefinden zusammenhängen – Evidenz aus Querschnittstudien.
Jahr1 / StudieStichprobeIndikatoren für WohlbefindenPrädiktoren2
2000/01
Biaggi et al. [43]
80 Ärztinnen und Ärzte aus dem Spitalzentrum Biel (keine Angabe zur Sprache)– Emotionale Erschöpfung
– Aversion zu Klienten
Stressoren
– Überlastung durch das Arbeitspensum
– Arbeitsintensität
– Inadäquate Zeit weg von der Arbeit
Ressourcen
– Möglichkeit, mitzureden
– Autonomie
– Soziale Unterstützung von Vorgesetzten
– Soziale Unterstützung von Mitarbeitenden
– Vorgesetzte, die am Wohlergehen der Mitarbeitenden interessiert sind
Alle Stressoren und Ressourcen hängen mit beiden Zielvariablen zusammen, ausser Autonomie (nur mit emotionaler Erschöpfung). Kein signifikanter Zusammenhang konnte mit der Anzahl Arbeitsstunden gefunden werden.
2002
Goehring et al. [41]
1755 Ärztinnen und Ärzte aus der Grundversorgung (d/f/i)Burnout (MBI)– Arbeitspensum (inkl. Arbeitsstunden pro Woche)
– Schwierigkeiten mit der Balance zwischen beruflichem und privatem Leben
– Unsicherheiten bzgl. medizinischer – Versorgung
– Weitere (administrative Arbeit etc.)
2002
Bovier et al. [30]
1732 Ärztinnen und Ärzte aus der Grundversorgung (Teilstichprobe aus [41]; d/f/i)Psychische Gesundheit (SF-12)– Arbeitsbezogene Zufriedenheit
– Burnout
Burnout (MBI)– Arbeitsbezogene Zufriedenheit
2002-07
Arigoni et al. [20]
2735 Ärztinnen und Ärzte (gepoolte Stichproben aus [41], [25], [20], d/f/i)Burnout (MBI)– Über 50 Arbeitsstunden pro Woche
2005
Businger et al. [42]
405 Chirurgen (keine Angabe zur Sprache)Burnout (MBI)– Hohes Arbeitspensum (inkl. Arbeitsstunden)
– Schlechte Interaktionen mit Pflegefachpersonen
– Unterbrüche / Störungen durch das Telefon
– Administrative Aufgaben
2007
Knecht et al.
[27]
543 Assistenzärztinnen und -ärzte im 6. Jahr nach Abschluss des Medizinstudiums in Zürich, Bern oder Basel (d); SwissMedCareer-StudieSelbsteingeschätzte Gesundheit– Selbsteingeschätzte Gesundheit hing zusammen mit hohem Work-Life-Konflikt (sowohl bzgl. Zeit als auch Beanspruchung).
2011/14
Cullati et al. [69]
309 Ärztinnen und Ärzte aus dem Universitätsspitälern Genf (2011, f) sowie aus dem Stadtspital Triemli und dem Bezirksspital Affoltern am Albis (2014, d)Gesundheit (selbst eingeschätzt)– Bedauern in Bezug auf die Patientenbehandlung (z.B. Behandlung, die nicht konsistent mit der persönlichen Einstellung oder dem klinischen Wissen ist)
– Nutzung adaptiver Coping-Strategien bei der Bewältigung von Bedauern bzgl. Patientenbehandlung
2015/16
Hämmig [18]
235 Ärztinnen und Ärzte aus 6 Deutschschweizer Spitälern und Rehabilitationskliniken (d)– Burnout (CBI)– Hauptprädiktor: Work-Life-Imbalance (erklärt mit Jobstressoren und Effort-Reward-Imbalance 43,3% der Varianz von Burnout)
– Gedanken, den Job zu verlassen– Hauptprädiktor: Effort-Reward-Imbalance (erklärt mit Jobstressoren und Work-Life-Imbalance 22,1% der Varianz von Burnout)
2015/16
Häusler et al. [49]
231 Ärztinnen und Ärzte aus 6 Deutschschweizer Spitälern und Rehabilitationskliniken (Teilstichprobe aus [18], d)Burnout (CBI)Work-Privacy-Konflikt

2017/18
Peter et al. [40]
299 Ärztinnen und Ärzte aus Akutspitälern und Rehabilitationskliniken (d/f/i)– Stress
– Arbeitszufriedenheit
– Intention, den Beruf zu verlassen
– Gesundheit (u.a. Burnout)
– Work-Life-Konflikt hing mit allen vier Zielvariablen zusammen, daneben je nach Zielvariable weitere Faktoren.
Der Work-Life-Konflikt war bei Ärzten im Vergleich zu nichtärztlichen Gesundheitsfachpersonen am höchsten.
(Zielvariablen wurden hauptsächlich mit dem COPSOQ gemessen.)
2018
Zumbrunn et al. [29]
450 Assistenzärztinnen und -ärzte aus der Inneren Medizin (d/f)Wohlbefinden (PWBI)– Mit jeder zusätzlichen Arbeitsstunde pro Woche sinkt das Wohlbefinden um 4%.
– Befragte, die weniger als 2,5 Stunden pro Tag bereichernde / lohnende (engl. «rewarding») Aufgaben haben, haben ein 4-fach höheres Risiko für ein reduziertes Wohlbefinden.
2019
Lindemann et al. [21
– 288 Assistenzärztinnen und -ärzte (AA), die Hausärzte werden wollen (d/f)
– 196 Hausärztinnen und -ärzte (HA) in den ersten 5 Praxisjahren (d/f)
– Reduziertes Wohlbefinden (WEMWBS)– Nicht genügend Zeit für das Privatleben (Achtung: Berechnung beruht auf einer Stichprobe, die zusätzlich 46 Medizinstudierende inkludierte.)
2020
Glättli et al. [32]
260 Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte ≤40 Jahre (d/f/i)– Stress
– Arbeitszufriedenheit
– Arbeitszufriedenheit, Anzahl Stunden administrative Arbeit
– Stress
2020
Siebenhüner et al. [31]
222 Ärztinnen und Ärzte aus drei Spitälern und zwei Rehabilitationskliniken (d)– Stress– Zeitdruck, Arbeitsklima
Keine signifikanten Prädiktoren waren Überzeit, Autonomie
Zufriedenheit 
– Arbeit– Stress, Autonomie, Arbeitsklima, Kontrollgefühl
– Leben– Stress, Kontrollgefühl
– Gesundheit– Stress, Kontrollgefühl
 (Die Zielvariablen wurden mit Ein-Item-Fragen gemessen.)
1 Gemeint ist das Jahr der Datenerhebung und nicht der Publikation. 2 Alle Angaben beruhen auf Selbsteinschätzungen der Befragten und nicht auf klinischer Beurteilung durch andere Fachpersonen. Anmerkung: Die Aufzählung der Prädiktoren ist nicht abschliessend. Weitere Prädiktoren sowie die Details der Erfassungsmethode können den jeweiligen Studien entnommen werden. Abkürzungen: CBI: Copenhagen Burnout Inventory; COPSOQ: Copenhagen Psychosocial Questionnaire; MBI: Maslach Burnout Inventory; PWBI: Physician Well-Being Index; SF-12: Short Form 12 Health Survey; WEMWBS: Warwick- Edinburgh Mental Wellbeing Scale. d: deutschsprachig; f: französischsprachig; i: italienischsprachig.
Abbildung 1: Berufliche Anforderungen und Ressourcen dargestellt nach dem Job-Demands-Resources-Modell [55].

COVID-19: Was hat sich verändert?

Die Häufigkeit für klinisch relevante Angst- und Depressionssymptome vor und während der SARS-CoV-2-Pandemie scheint insgesamt vergleichbar (20–30%, siehe Tab. S5 (Online-Appendix)) [56, 57]. Da sich Arbeit- und Lebensbedingungen der Ärztinnen und Ärzte während der Pandemie stark unterschieden (z.B. haben einige deutlich mehr gearbeitet, andere weniger als zuvor [56, 58]), gab es möglicherweise dennoch einen nicht zu unterschätzenden Anteil, dem es psychisch schlechter ging [59]. Anders als vor der Pandemie zeigten Pflegefachpersonen während der Pandemie höhere Werte für Angst, Depression und Burnout als die Ärzteschaft [56].

Zusammenfassung und kritische Bewertung des Wissensstandes

Eine Aussage über Belastungsindikatoren innerhalb der Ärzteschaft ist aufgrund der Heterogenität der Methoden und Stichproben in der Schweiz wie auch international schwierig. Weiter erschwerend kommt die tiefe Generalisierbarkeit der Stichproben wegen älterer Daten, mangelnder Grösse oder Repräsentativität sowie Beschränkung auf bestimmte Fachgebiete und Spitäler hinzu (was bei den unterschiedlichen Arbeitsbedingungen zwischen Spitälern und Fachgebieten [60, 61] und in Anbetracht der Entwicklung der klinischen Praxis [62] problematisch ist).
Mit entsprechender Vorsicht lässt sich der Studienlage entnehmen, dass 30–40% der Schweizer Ärzteschaft moderate bis hohe Burnout-Werte aufweisen und 20–30% an Angst- oder Depressionssymptomen leiden dürften. Ausserdem berichtet ein Grossteil über Work-Life-Konflikte. Gesichert scheint hingegen, dass verschiedene Belastungsindikatoren in der Ärzteschaft höher sind als in normativen, repräsentativen Vergleichsstichproben aus der Bevölkerung. Ebenfalls gibt es Hinweise, dass die Ärzteschaft vermutlich stärker als nichtärztliches Gesundheitspersonal, einschliesslich Pflegefachpersonen, von Arbeitsbelastungen und deren Folgen betroffen ist.
Einen relativ robusten Zusammenhang mit reduziertem Wohlbefinden zeigen Work-Life-Konflikte und das hohe Arbeitspensum, wobei vornehmlich basierend auf internationaler Forschung angenommen werden kann, dass beide Faktoren kausal für ein reduziertes Wohlbefinden mitverantwortlich sind.

Der Weg in die Zukunft

Selbst wenn der Begriff der «Burnout-Epidemie» etwas übertrieben scheint, weist er dennoch darauf hin, dass Ärztinnen und Ärzte international und auch in der Schweiz psychisch übermässig stark belastet sind. Aufgrund der schwerwiegenden Konsequenzen dieser Belastung für die Betroffenen selbst, für die Patientinnen und Patienten und für das Gesundheitswesen wurde beispielsweise von der US National Academy of Medicine ein Expertenkomitee gegen Burnout in der Ärzteschaft gegründet [3]. Dieses Komitee hat die hohe Belastung als Systemproblem und nicht als Problem individueller Ärztinnen und Ärzte eingestuft, weshalb Lösungen in erster Linie auf der Organisationsebene (z.B. eines Spitals) gesucht werden [3, 63].
In dieselbe Richtung weist auch die Forschung in der Schweiz: Die Hauptprobleme scheinen u.a. im hohen Arbeitspensum und – damit verbunden – in der schlechten Vereinbarkeit des Arztberufs mit dem Privatleben zu liegen. In einer repräsentativen Umfrage von FMH und VSAO zum Berufsausstieg gaben die meisten Befragten an, den Arztberuf aus eben diesen Gründen verlassen zu haben [64]. Entsprechend liegt der naheliegende Ausweg darin, in Übereinstimmung mit dem Positionspapier der FMH [65] die Attraktivität des Arztberufs durch Massnahmen wie die Schaffung zeitgemässer Arbeitsbedingungen und besserer Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu steigern.
Sonja Weilenmann
Klinik für Konsiliarpsychiatrie
und Psychosomatik,
Universitätsspital Zürich
Haldenbachstrasse 18,
CH-8091 Zürich
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