Um das EPD herum

Briefe / Mitteilungen
Édition
2022/13
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2022.20667
Bull Med Suisses. 2022;103(13):433

Publié le 29.03.2022

Um das EPD herum

Eigentlich trifft mich als Arzt die Einführung des EPDs (Elektronischen Patientendossiers) nicht mehr. Aber ich erinnere mich, wie Kollege Franz Marty, Mitglied der Forschungsgruppe der damaligen SGAM (Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin), sich bereits in den 90er Jahren begeistert der Entwicklung und Einführung des EPDs ge­widmet hat. Uns war klar, dass das EPD für alle Beteiligten, Patienten, Ärzte, Spitäler und Krankenkassen langfristig grosse Vorteile, ­Erleichterungen und Einsparungen bringt. Vereinzelte Pioniere setzten die Entwicklung fort. Nicht nur für sie ist enttäuschend, dass das EPD in der Schweiz, im Unterschied zu manchen anderen europäischen Ländern, noch immer nicht flächendeckend eingeführt wurde.
Kollege Zimmer erwähnt in seinem Editorial kritische Stimmen zum EPD. Ich kenne das Argument, dass die Vielzahl der Kranken­kassen in der Schweiz das EPD unmöglich ­machen würde. Offensichtlich ist es falsch. Wenn einzelne Patienten ihrem EPD zustimmen müssen, können die Krankenkassen durch ­finanzielle Anreize sie dazu stimulieren. Die Ärzte sollten auch für die Einführung des EPDs belohnt werden.