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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Molekulargenetische Charakterisierung einer Familie mit Usher-Syndrom

Poster Innenohr

  • corresponding author Ariane Julia Zimmer - Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau
  • Susan Arndt - Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau
  • Antje Aschendorff - Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau
  • Ralf Birkenhäger - Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2009;5:Doc02

doi: 10.3205/cpo000406, urn:nbn:de:0183-cpo0004068

Published: April 16, 2009

© 2009 Zimmer et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Das Usher-Syndrom definiert eine genetisch und klinisch heterogene autosomal rezessiv vererbte Erkrankung mit dem gleichzeitigen Auftreten von Innenohrschwerhörigkeit bis hin zur Taubheit, teilweise Vestibularisausfall und Netzhautdegeneration (Retinitis Pigmentosa). Bisher wird das Usher-Syndrom in drei verschiedene Hauptgruppen (USH1–3) mit unterschiedlicher phänotypischer Ausprägung eingeteilt. Für das Usher-Syndrom sind 12 Genorte bekannt, für die bereits acht Gene identifiziert werden konnten. Ziel ist die Durchführung einer Gesamtgenomanalyse bei einer Familie mit mehreren erkrankten Kindern, um Genorte zu identifizieren, die dann gezielt analysiert werden können.

Methode: Bei dieser Untersuchung wurde eine Familie mit drei betroffenen Kindern und einem gesunden Geschwisterkind klinisch und molekularbiologisch charakterisiert, die eher der milden Form des Usher-Syndroms zuzuordnen sind. Zunächst erfolgte eine Haplotypenanalyse mit Hilfe des single nucleotide polymorphism (SNP) Assays. Damit ließ sich die Anzahl der Gene, für die eine Sequenzanalyse erforderlich war, reduzieren. Anschließend erfolgte eine Sequenzierung der eingegrenzten Gene (USH2D, USH2B, USH3).

Ergebnisse: Unter Anwendung der SNP Assay Technologie konnten Genorte für das Usher-Syndroms gezielt eingegrenzt werden, so dass nur wenige Gene direkt sequenziert werden mussten. Damit konnten wir bei der hier beschriebenen Familie zwei heterozygote Mutationen im CLARIN1 Gen für den USH3A Genort nachweisen.

Schlussfolgerung: Mit dem gewählten experimentellen Ansatz, unter Berücksichtigung einer Familie mit drei Patienten, konnten Genorte für das Usher-Syndroms zielgerichtet und fokussiert analysiert werden, so dass eine Kandidatengenanalyse effizienter erfolgen konnte.