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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Pankreaslinksresektion mit en-bloc Resektion des Truncus coeliacus beim Pankreaskorpuskarzinom – ein interdisziplinärer Ansatz

Meeting Abstract

  • Matthias Glanemann - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Andreas Andreou - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charite, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Petr Podrabsky - Klinik für Radiologie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Christian Grieser - Klinik für Radiologie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Peter Warnick - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charite, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Marcus Bahra - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charite, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Timm Denecke - Klinik für Radiologie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Peter Neuhaus - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszerall- und Transplantationschirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch590

doi: 10.3205/11dgch590, urn:nbn:de:0183-11dgch5901

Published: May 20, 2011

© 2011 Glanemann et al.
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Einleitung: Das lokal fortgeschrittene Pankreakorpuskarzinom mit Infiltration des Truncus coeliacus (TC) wird häufig als irresektabel betrachtet, wodurch eine eingeschränkte Prognose resultiert. Das neu eingeführte Konzept der Pankreaslinksresektion mit simultaner Resektion des TC stellt eine kurative Option dar. Voraussetzung ist die Entwicklung eines alternativen Kreislaufes aus der A. mesenterica superior in die A. hepatica propria, um die Perfusion der Leber, der Gallengänge und des Magens nach der Resektion des TC zu erhalten. Auf die Wichtigkeit einer präoperativen Embolisation des TC im Rahmen eines interdisziplinären Vorgehens wird dabei hingewiesen.

Material und Methoden: Zwischen Januar 2007 und Oktober 2009 wurde in 82 Fällen eine Pankreaslinksresektion in unserer Klinik durchgeführt. Sechs dieser Patienten hatten ein Pankreaskorpuskarzinom, das den TC infiltrierte, und erhielten zusätzlich eine en-bloc Resektion des TC mit kurativer Absicht. Eine präoperative Embolisation des TC erfolgte in vier Fällen.

Ergebnisse: Der Eingriff wurde bei allen sechs Patienten ohne Transfusionen durchgeführt. Die mittlere OP-Dauer betrug 286 min. Eine R0-Resektion wurde in zwei Fällen erreicht. Eine Pankreasfistel entwickelte sich in drei Fällen. Ein Patient, der keine Embolisation des TC erhielt, erlitt eine Woche nach der Operation eine Magenperforation, was die Notwendigkeit der präoperativen Intervention unterstreicht. Eine adjuvante Chemotherapie mit Gemcitabine wurde bei fünf Patienten durchgeführt. Ein Patient ist zwei Monate postoperativ an einer akuten Blutung aus einem ischämischen Ulcus ventriculi verstorben und ein zweiter ein Jahr postoperativ aufgrund eines Tumorrezidivs. Das Überleben betrug im Mittel 370,5 Tage.

Schlussfolgerung: Die Infiltration des TC gilt nicht mehr zwingend als Kontraindikation für die chirurgische Therapie eines Pankreaskorpuskarzinoms mit entsprechender Limitierung der Lebenserwartung. Ein interdisziplinärer Ansatz bestehend aus präoperativer Embolisation des TC, um die Entwicklung der erforderlichen arteriellen Kollateralen zu gewährleisten, mit anschließender en-bloc Entfernung des Tumors bieten die Möglichkeit eines kurativen Behandlungsansatzes.