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„wir streben schon in erster Linie an, dass man mit uns Deutsch spricht“
zum institutionellen Umgang mit gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit am Beispiel des österreichischen Arbeitsmarktservice
Clara Holzinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Elisabethh Scheibelhofer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.57407
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17276.57370.780369-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Globalisierung sowie zunehmende Migration und Mobilität haben entscheidend zu steigender gesellschaftlicher Komplexität beigetragen. Der (politische) Umgang mit Diversität hat weitreichende Folgen für gesellschaftliche Teilhabe sowie soziale Gerechtigkeit und beeinflusst in Migrationsgesellschaften die Lebenswelten aller, sowohl die der Mehrheitsbevölkerung als auch die von migrierten und mobilen Minderheiten. Die Frage, wie Institutionen mit Diversität umgehen, ist folglich eine politische. Sprachliche Vielfalt ist hier aufgrund des vorwiegend durch Sprache vermittelten öffentlichen Lebens von besonderer Bedeutung, wird jedoch häufig mit kultureller und religiöser Andersartigkeit gleichgesetzt. Der institutionelle Umgang mit sprachlicher Diversität wird so unter den Umgang mit Diversität generell subsumiert – wodurch spezifisch sprachbezogene Fragestellungen aus dem Fokus geraten. Hier setzt die vorliegende Arbeit an, welche den Umgang mit sprachlicher Diversität innerhalb des österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) aus der Perspektive von Mitarbeiter_innen fokussiert. Basierend auf den Prinzipien der konstruktivistischen Grounded Theory nach Charmaz wurden die Daten vorrangig in problemzentrierten Interviews mit AMS-Mitarbeiter_innen erhoben. Die Analyse zeigt, dass das AMS prinzipiell als monolinguale Institution konzipiert wird. Dies führt angesichts einer zunehmend sprachlich heterogenen Kundschaft zu Widersprüchen. Die Absenz eines systematischen institutionellen Umgangs mit Kommunikationsproblemen führt zu Tendenzen der Individualisierung und Externalisierung von diesbezüglichen Zuständigkeiten. Die Interpretation der empirischen Daten legt nahe, dass Mitarbeiter_innen unter gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen den Umgang mit sprachlicher Diversität als problematisch erleben. Deutlich wird außerdem, dass Kommunikationsprobleme eng mit der Frage verknüpft sind, welche Handlungsspielräume Sprachregime in Institutionen ermöglichen bzw. verwehren.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mehrsprachigkeit Migration Arbeitsmarktverwaltung Sprachregime Street-level bureaucracy
Autor*innen
Clara Holzinger
Haupttitel (Deutsch)
„wir streben schon in erster Linie an, dass man mit uns Deutsch spricht“
Hauptuntertitel (Deutsch)
zum institutionellen Umgang mit gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit am Beispiel des österreichischen Arbeitsmarktservice
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
111 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elisabethh Scheibelhofer
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.25 Soziolinguistik: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung ,
71 Soziologie > 71.80 Sozialpolitik: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.85 Soziale Sicherheit
AC Nummer
AC15402305
Utheses ID
50687
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1