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FORUM 2–2022

FachForumFortbildung der BZgA zu „Sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend“

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Treffen sich drei Fortbildnerinnen … zur Organisation von Seminaren und sind nach kurzer Zeit, meist leidenschaftlich, beim Erfahrungsaustausch und Methodenabgleich.

Diese immer wiederkehrende Erfahrung mit Fortbildenden führte dazu, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln seit 2018 ein jährlich stattfindendes FachForumFortbildung (FFF) im Bereich »Sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend« anbietet.
Für Fortbildungen zu sexualisierter Gewalt existieren bislang wenige Möglichkeiten des Erfahrungsaustauschs und der gemeinsamen inhaltlichen und fachlichen Weiterentwicklung auf bundesweiter Ebene und über die eigene Institution hinaus. Das angebotene Format soll zur Sicherung von Praxiserfahrung und Praxiswissen dienen, einen auch intergenerationalen Dialog ermöglichen und im Sinne der Nachhaltigkeit Wissen vertiefen und Fortbildungskonzepte weiter gestalten.
Die BZgA will mit dem FFF auch in einem wesentlichen Bereich der Prävention sexualisierter Gewalt, der Fort- und Weiterbildung, bundesweit einen Rahmen zur Verfügung stellen, der die gegenseitige Kenntnis voneinander, den Erfahrungsaustausch und eine Weiterentwicklung fördert. 40 Menschen wurden im ersten Durchlauf eingeladen und gebeten, selbst noch eine weitere Person zu nennen, die wir einladen sollten. So begann die Vernetzung schon vor dem ersten Treffen.
Im ersten Jahr, 2018, stiegen wir mit der Präsentation der Ergebnisse des von der BZgA in Auftrag gegebenen Forschungsprojekts »Fortbildung als wesentlicher Bestandteil der Prävention von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend« von Prof. Dr. Barbara Kavemann und Bianca Nagel ein. Die Zielgruppe der Erhebung waren erfahrene Menschen, die seit mehreren Jahren zu sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend fortbilden. Es ging bei der Erhebung – aus Sicht der Fortbildnerinnen und Fortbildner – um häufige Fragen der Teilnehmenden, kritische Diskussionen, überraschende Erkenntnisse, auffallende Emotionen, die Rolle der Selbstreflexion, die Frage der Haltung und die unabdingbaren Fähigkeiten von Fortbildenden.
Mit den Resultaten dieser Studie setzten sich etwa 30 Personen beim FFF auseinander und vertieften die Ergebnisse z. B. über folgende Fragen:

  • Wie muss Fortbildung gestaltet werden, um nachhaltig und verlässlich Erwachsene zu befähigen, sich dem Thema sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend zu stellen und als unterstützende Personen zur Verfügung zu stehen?
  • Welche Rolle spielen Haltung und Selbstreflexion in Fortbildung oder sollten sie spielen?
  • Welche Bedingungen von Fortbildungen ermöglichen gutes Gelingen und Nachhaltigkeit?
  • Wie hat sich Fortbildung in den letzten Jahren verändert?

Die anfangs erwähnten Fortbildnerinnen hatten im FFF Gelegenheit und Zeit, über die Inhalte ihrer Seminare, ihre Absichten und Haltungen in großer Offenheit zu diskutieren. 

Die Rück meldungen und Vielzahl der gewünschten Themen bestä tigten dieses Format, auch in den Folgetreffen.
Vier Jahre später, in einer Zeit, die durch große Veränderungen wie eine Pandemie, die Klimakatastrophe und den Ukrainekrieg geprägt ist und zu weitreichenden Verun sicherungen führt, machen diese Einflüsse auch vor Fortbildungen keinen Halt.
Heute reden wir über die Möglichkeiten traumasensibler Fortbildungen online.
Anhand einer neuen Broschüre der BZgA »#trauteuch online«, die durch eine extra dafür eingerichtete Arbeitsgruppe, bestehend aus Praxisexpertinnen, entwickelt wurde, setzte sich das 4. FachForumFortbildung 2022 mit Voraussetzungen und Gelingensbedingungen digitaler Fortbildung im Arbeitsbereich »Sexualisiere Gewalt in Kindheit und Jugend« auseinander. Neben den Chancen und Grenzen, den Methoden und Bausteinen, Rahmenbedingungen und der Technik beschäftigten sich die Anwesenden mit den Qualitätskriterien solcher Formate. Über Macht und Hierarchie, Kommunikation und veränderte Körperlichkeit, Eigenverantwortung und sichere Räume, Transparenz und Selbstfürsorge wurde ausgiebig und leidenschaftlich diskutiert. Ganz praktisch: Wer bestimmt, ob die Kameras aller Beteiligten eingeschaltet werden müssen, wie kann ein sicherer Raum »innerhalb von Kacheln« gewährleistet werden, wessen Verantwortung wird dabei gefordert u.v.m. Zur Qualitätssicherung braucht es genau diese Möglichkeiten der Auseinandersetzung, des sorgsamen Denkens und unerwarteter Impulse.
Das nächste FFF wird am 3. und 4. Mai 2023 stattfinden. Ein dafür bereits lange geplantes Thema ist u. a. die Frage nach den Chancen und Grenzen von Fortbildungen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.
Die Rückmeldungen der drei Fortbildnerinnen, stellvertretend für viele: mehr Motivation, weniger Einzelkämpferinnenfrust, Denkzeit und jede Menge Lust, diese Arbeit zu tun.
Das FFF steht allen Fortbildenden im Bereich sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend zur Verfügung, die bereits über Fortbildungserfahrungen verfügen.

Anmeldung:
Nina Prinz unter trau-dich(at)bzga.de
Zuständige Fachreferentin: Brigitte.Braun(at)bzga.de

 

Alle Links und Literaturangaben beziehen sich auf das Erscheinungsdatum der jeweiligen Druckausgabe und werden nicht aktualisiert.

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Brigitte Braun

 

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