Roose Friedrich, Schauspieler und Regisseur. * Limburg a.d. Lahn, Hessen (BRD), 17. 4. 1767; † Wien, 29. 4. 1818. Sohn eines Amtmannes, ab 1799 mit der Schauspielerin Elisabeth (Betty) R. (1778–1808), der Tochter des Schauspielers Koch (s. Eckardt S. G.) verheiratet; kam 1783 nach Mainz, wo er jurid. und philosoph. Vorlesungen hörte und ein fundiertes Wissen über Ästhetik und Literatur erwarb. Nach Wanderjahren als Schauspieler (Heidelberg, Bayreuth, Leipzig und Regensburg) war er ab 1794 als Erster Liebhaber bei der Schuchischen Truppe, die abwechselnd in Danzig (Gdańsk) und Königsberg (Kaliningrad) spielte, engagiert. 1798 kam er ans Hofburgtheater in Wien, wo er von Kotzebue gefördert wurde und – nur unterbrochen von gem. mit seiner Frau unternommenen Gastspielreisen – bis zu seinem Tod blieb. R., in dessen Stil sich seine Beschäftigung mit den Kunstforderungen des 18. Jh. niederschlug (erst etwa ab 1810 zeichnete sich eine Hinwendung zum Romant.-leidenschaftlichen ab), trug gleichermaßen als Schauspieler wie als Regisseur zur Herausformung eines eigenen Burgtheaterstils wesentlich bei; vor allem durch seine Forderung nach Pflege des Ensemblespiels und durch seinen vollendeten Konversationston bereitete er den Boden für Schreyvogel. Musterdarsteller von munteren Liebhabern und mehr noch von Bonvivants und feinkom. Bediensteten, war R. bes. in Trivialstücken des späten 18. und beginnenden 19. Jh. äußerst erfolgreich, konnte jedoch auch in klass. Stücken – meist in Nebenrollen – durch die ausgefeilte Kunst seiner Darstellung im Sinn der Ensembleidee überzeugen.