Kuefstein, Johann Ferdinand Gf. (1752-1818), Nationalökonom

Kuefstein Johann Ferdinand Graf, Nationalökonom. * Wien, 18. 10. 1752; † Wien, 23. 11. 1818. Enkel des gleichnamigen Statthalters der niederösterr. Lande (1686–1755), Großvater des Vorigen und des Folgenden; trat in den Staatsdienst und wurde Stadthptm. von Wien, 1793 niederösterr. Reg.-Rat, w. Hofrat und 1800 provisor. Vize-Präs. der niederösterr. Regierung, am 1. 9. 1802 wurde er zur böhm. Hofkanzlei übersetzt. Neben dem Erbamte eines Obersten-Erbland-Silberkämmerers beider Erzherzogtümer bekleidete er noch das Amt eines Hof- und Kammermusik-Dir. (Hofmusikgf.). K. verfaßte einige humanist.-volkswirtschaftliche Schriften und war ein vorzüglicher Musikkenner, der auch als Dirigent hervortrat.

W.: Versuch einer Beantwortung der Frage: Was ist Wucher und durch welche Mittel ist demselben ohne Strafgesetze Einhalt zu tun? 1789; Über das Benehmen bei Cridafällen, 1791; Wichtigkeit der Wuchergesetze, 1791; Über den Wert des Grund und Bodens, 1792; Über den Nutzen der Arbeitsanstalten, 1795, 2. Aufl. 1802; etc.
L.: K. Kuefstein, Stud. zur Familiengeschichte, Bd. 4, 1928, S. 183–208; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; A. Starzer, Die niederösterr. Statthalterei, 1897, S. 472.
(König J.)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 321
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