Ballagi, Moriz (1815-1891), Evangelischer Theologe und Philologe

Ballagi Moriz, Theologe und Philologe. * Inocz (Kom. Zemplin), 18. 3. 1815; † Budapest, 1. 9. 1891. Sohn jüdischer Eltern; absolvierte den phil. Kurs am reformierten Kollegium zu Papa; widmete sich dann in Pest und Paris techn. Studien und war auch schriftstellerisch tätig. 1840 wurde er Mitgl. der Ungar. Gelehrten-Ges. (der späteren Kgl. Akad. d. Wiss.). Seine Enttäuschung bei dem Versuch einer Magyarisierung des Judentums veranlaßte ihn, in Tübingen zum Protestantismus überzutreten, wo er bei Ewald, Baur, Beck u.a. stud. Dr.phil., 1848 erhielt er eine Professur an der Univ. Pest; als Verf. der Proklamationen im Revolutionsjahr 1848 wurde er nach Világos seines Amtes enthoben; 1851 wieder Prof., dann am theol. Seminar in Kecskemét tätig und 1855 an der theol. Hochschule in Pest, die er gem. mit Paul Török ins Leben gerufen und deren Bestand er durch bedeutende Opfer gesichert hatte. 1877 i.R.

W.: Vollständiges Wörterbuch der ungar. und dt. Sprache, 1851; Ungar.-dt. und dt.-ungar. kommerzielles Wörterbuch, gem. mit A. György, 1887; Hebräische Grammatik in ungar. Sprache, 1856; Zahlreiche Aufsätze und Flugschriften etc.
L.: Ungar. Revue, 1892, S. 76; Irodalmi L.; Révai 2, S. 508; Gulyás 2.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 46f.
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