Szontágh von Igló und Zabar, Pál (Paul) (1821–1911), Politiker, Jurist und Industrieller

Szontágh von Igló und Zabar Pál (Paul), Politiker, Jurist und Industrieller. Geb. Dobschau, Ungarn (Dobšiná, SK), 26. 4. 1821; gest. Budapest (H), 11. 2. 1911. Bruder von →Ábrahám S. v. I. u. Z.; 1846 Heirat mit Paula S. v. I. u. Z., geb. Madarász. – S. absolv. das Gymn. in Sajógömör (Gemer) sowie Preßburg und stud. Jus in Käsmark (Kežmarok). 1840 wurde S. zum Fiskal und Tafelrichter des Kom. Gömör gewählt, bestand 1841 die Anwaltsprüfung in Pest und trat im folgenden Jahr als Jurist in den Dienst des Kom. 1843 übernahm er zunächst die jurist. Vertretung mehrerer Betriebe in Csetnek (Štítnik), 1844 wurde er mit deren Führung beauftragt: S. leitete den dortigen Kupferhammer und die Eisenschmelzen, gründete danach die Papierfabrik Masznikó bei Nagysz(l)abos (Slavošovce) in der Rechtsform einer AG. Im Dezember 1848 nahm er als Hptm. der Nationalgarde am Gefecht bei Budamér (Budimír) teil. 1849 bestellte die ung. Regierung das Papier für den Banknotendruck bei seiner Fabrik. S., Mitgl. des Statarialgerichts über die panslawist. Agitatoren in Oberungarn, erhielt nach der Niederschlagung der ung. Revolution als Anwalt Berufsverbot. 1856 wurde ihm der Kupferhammer von Csetnek von seinem Schwiegervater András Madarász, der zugleich Gründer des Unternehmens war, übertragen. Diesen baute er zu einer Fabrik aus. Ab 1863 war S. Insp. des evang. Dekanats Gömör und Notar des evang. Kirchensprengels diesseits der Theiß. 1867–78 Abg. des Wahlbez. Rozsnyó, gehörte er anfangs der Deák-Partei, später der gemäßigten Opposition an. Im Ind.ver. war S. zuerst Dir. der Abt. für Fabrikind. und 1883–97 Vizepräs. der Organisation. Er nahm aktiv an der Überarbeitung des Ind.gesetzes teil, ebenso an der Ausarbeitung des Wasserrechts- und des Bergwerksgesetzes. Publizist. beschäftigte sich S. mit Fragen der Ind.entwicklung.

L.: Pester Lloyd, 12. 2. 1911; M. Életr. Lex.; Szinnyei; M. Gelléri, A magyar ipar úttörői, 1887, S. 100ff.; Vasárnapi Ujság 48, 1901, S. 477f. (m. B.); M. Gelléri, Ipartörténeti vázlatok, 1906, S. 720ff.; A. Toth, Parteien und Reichstagswahlen in Ungarn 1848–92, 1973, s. Reg.; G. Tököly, Ki kicsoda Rozsnyón, 1999, S. 447.
(Z. Fónagy)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 173
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