Zusammenfassung
Mit der Option zur Körperschaftsbesteuerung erhalten Personengesellschaften erstmals die Möglichkeit, wie eine Kapitalgesellschaft besteuert zu werden, ohne ihre Rechtsform wechseln zu müssen. Dadurch ergeben sich komplexe gesellschaftsrechtliche Folgefragen, insbesondere hinsichtlich der Zulässigkeit von Mehrheitsbeschlüssen und der Gewinnverwendung, deren Beantwortung das Gesetz im Wesentlichen der kautelarjuristischen Praxis überlässt. Aus diesem Grund wird sich die Option zur Körperschaftsbesteuerung als eine ergiebige und – wegen ihres substantiellen Beitrags zur Rechtsformneutralität – zugleich als eine erwünschte steuerrechtliche Quelle des Personengesellschaftsrechts erweisen.
Abstract
The right to opt for corporate taxation will allow partnerships in Germany for the first time to be taxed like a corporation without becoming one. This new possibility evokes complex problems in partnership law, in particular whether such a fundamental tranformation of the tax status of a partnership can be left to a majority decision, and with regard to the allocation of profits. As the written law does not address these issues, the right to opt for corporate taxation will be a rich and – as it substantially enhances neutrality – a welcome tax source of partnership contract law.
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