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Publicly Available Published by De Gruyter Oldenbourg May 20, 2016

Die Multilokalität später Familienphasen

Zur räumlichen Nähe und Ferne der Generationen

  • Wolfgang Lauterbach

Zusammenfassung

Zwei gegenläufige Entwicklungen in diesem Jahrhundert - die Verlängerung der gemeinsamen Lebenszeit von Familienmitgliedern und die Verkürzung des Zusammenlebens von Eltern und Kindern in einem Haushalt - führten zu einer zeitlichen Ausdehnung später Familienphasen im Lebensverlauf. Daher spielt sich ein Großteil des familialen Lebens gegenwärtig in getrennten Haushalten an geographisch verschiedenen Orten ab. Diese Entwicklung führte auch zur Prägung des Begriffes „multilokale Mehrgenerationenfamilie“. Die räumliche Ordnung der Familienstruktur dieser Lebensphasen ist selbst aber wiederum Ergebnis lebenszyklischer sowie bildungs- und arbeitsmarktspezifischer Wanderungsentscheidungen. Dieser Beitrag analysiert für die „alte Bundesrepublik“ mit Daten des Sozio- ökonomischen Panels für das Jahr 1991 die räumliche Struktur der Familie in späten Familienphasen, also nach dem Auszug der Kinder. Grundsätzlich zeigen die Ergebnisse eine große räumliche Nähe zwischen Eltern und Kindern, wenngleich es Unterschiede nach Bildung, Berufsprestige, dem Alter sowie dem Familienstand der Eltern gibt. Auffallendstes Ergebnis ist, daß der in Familien häufig vorherrschenden Solidaritätsnorm in der Weise gefolgt wird, daß die räumliche Entfernung zwischen Kindern und Eltern mit zunehmendem Alter der Eltern sowie bei kritischen Lebensereignissen geringer wird.

Online erschienen: 2016-5-20
Erschienen im Druck: 1998-4-1

© 1998 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Downloaded on 29.3.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zfsoz-1998-0203/html
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