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Publicly Available Published by De Gruyter September 11, 2017

Aufstieg und Fall der „McNamara-Linie“: Aktuelle Lehren aus dem Vietnamkrieg

  • Michael Rühle EMAIL logo

Kurzfassung:

Der Artikel befasst sich mit den Plänen des früheren US-Verteidigungsministers Robert McNamara, den Vietnam-Krieg im Herbst 1967 durch eine elektronische Landbarriere südlich der entmilitarisierten Zone entscheidend zu beeinflussen. Diese Barriere sollte den Zustrom von Waffen, Kämpfern und Nachschub aus dem Norden Vietnams stoppen und dadurch die Möglichkeit eines Verhandlungsfriedens schaffen. Dieser Plan, der von einer Gruppe akademischer Berater entwickelt worden war, traf auf den Widerstand der militärischen Führung und erwies sich letztlich als undurchführbar. Die Erfahrungen, die man aus dem fehlgeschlagenen Experiment der McNamara-Linie ziehen kann, lassen sich verallgemeinern und sind auch heute noch anwendbar.

Abstract:

In late 1967, then US-Secretary of Defense, Robert S. McNamara tried to turn the tide of war in Vietnam by establishing an electronically supported land barrier south of the demilitarized zone. He had hoped that this would stop the influx of fighters, weapons and supplies from North Vietnam to South Vietnam, and, hence would increase the chance for arriving at a diplomatic settlement. This plan had been devised by a group of civilian scientists and scholars, but was opposed by the military leadership. It eventually turned out to be unfeasible. There are strategic lessons to be learned from that episode, which are still applicable today.

1 Einleitung

Am 7. September 1967, auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges, kündigte der US-amerikanische Verteidigungsminister Robert McNamara in einer Pressekonferenz den Bau einer elektronischen Barriere südlich der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südvietnam an. Hochempfindliche Sensoren sollten nordvietnamesische Eindringlinge aufspüren, um sie anschließend mit Luft- und Artillerieschlägen zu bekämpfen. Durch die Eindämmung der Infiltration aus dem Norden erhoffte sich der Verteidigungsminister eine De-Eskalation des Konflikts als Grundlage für Friedensverhandlungen. Doch die nach ihrem intellektuellen Vater benannte „McNamara-Linie“ scheiterte an ihren zahlreichen politischen, technischen und militärstrategischen Unzulänglichkeiten. Ihr Schicksal markierte nicht nur den Anfang vom Ende der US-Intervention in Südostasien. Es bedeutete zugleich auch das Ende der „Goldenen Ära“, in der zivile Wissenschaftler als Berater der US-amerikanischen Regierung in militärischen Fragen fungierten. Auch heute noch, ein halbes Jahrhundert später, bietet die Geschichte über Aufstieg und Fall der „McNamara-Linie“ zahlreiche hochaktuelle Lehren, die es aufzuzeigen lohnt.

2. Barrieren-Konzepte

Der Gedanke, die durchlässigen Grenzen Südvietnams zum Norden wie auch zum Nachbarland Laos durch eine Barriere abzuriegeln, war nicht neu. Schon zu Beginn des Engagements der USA in Vietnam gab es entsprechende Überlegungen. Erfolgreiche Beispiele existierten. So hatten die Franzosen mit ihrer im Zuge des Algerienkriegs errichteten, nach Verteidigungsminister André Morice benannten „Morice-Linie“ die Infiltration aus Tunesien und Marokko um 90 Prozent verringert. Die 1957 fertiggestellte Barriere, die aus einem elektrischen Zaun sowie Minen und Stacheldraht bestand, verlief fast 500 Kilometer entlang der algerisch-tunesischen Grenze sowie über 700 Kilometer entlang der algerisch-marokkanischen Grenze. Die „Morice-Linie“ wurde von 80.000 Soldaten bewacht. Boden- und luftgestützte Patrouillen sowie spezielle Jagdkommandos sorgten dafür, dass gegnerische Truppen, denen nachts der Durchbruch durch die Barriere gelungen war, sofort bekämpft wurden.[1]

Die Beispiele in Indochina waren jedoch weniger ermutigend. Der französische General Jean de Lattre de Tassigny hatte 1951 den Versuch unternommen, die Vieth Minh von der „Reisschüssel“ des Deltas des Roten Flusses abzuschneiden. Hierfür ließ er ein Gebiet von rund 7.500 Quadratmeilen mit rund acht Millionen Einwohnern abriegeln. Mit einer umfangreichen Struktur aus rund 1.200 großen und kleinen Betonforts – der „De Lattre-Linie“ – sollte der Gegner am Eindringen in das Gebiet gehindert werden.[2] Zugleich schuf de Lattre „mobile Gruppen“ (Groupes Mobiles), mit denen die Viet Minh offensiv bekämpft werden sollten. Die Strategie ging jedoch nicht auf. Die französische Armee kontrollierte kaum mehr als ein Drittel der Dörfer im Flussdelta. Vor allem band die „De Lattre-Linie“ einen Großteil der französischen Truppen: Von den 500.000 Mann, die de Lattre befehligte, waren am Ende 350.000 mit statischen oder logistischen Aufgaben betraut. Darüber hinaus hatte die „De Lattre-Linie“, so der Militärhistoriker Robert Asprey, „mehr Löcher als ein Schweizer Käse“.[3]

3. Die Neubewertung des Barriere-Konzepts

Die Lehren für das Militär der USA in Vietnam schienen daher eindeutig. Zum einen hätte eine lange Barriere eine große Anzahl von Truppen gebunden, die folglich nicht mehr für andere Aufgaben hätte eingesetzt werden können. Zum anderen aber war man überzeugt, dass Luftangriffe gegen Nordvietnam das bessere Mittel seien, um die militärischen Ziele zu erreichen. Auch als im Laufe des Jahres 1965 deutlich wurde, dass die aktuelle Strategie nicht die gewünschte Wirkung zeigte, blieb das Pentagon bei seiner Einschätzung, den Gegner mit offensiven Schlägen besiegen oder zumindest an den Verhandlungstisch zwingen zu können. Entsprechend dieser Auffassung verdoppelten die USA nicht nur ihre Truppenstärke, sondern begannen mit der Intensivierung der Operation Rolling Thunder zugleich das umfangreiche Flächenbombardement Nordvietnams. Allein im Laufe des Jahres 1965 warfen die USA 63.000 Tonnen Bomben auf Nordvietnam und Laos ab, ohne damit jedoch die Infiltration in den Süden verringern zu können. Die von vielen Militärs bevorzugte Lösung einer systematischen Ausdehnung des Krieges auf Laos und Kambodscha wiederum stand politisch nicht zur Debatte. Die US-amerikanische Militärstrategie war in einer Sackgasse.[4]

In dieser misslichen Lage kam das bis dahin skeptisch bewertete Barriere-Konzept zu neuen Ehren. Roger Fisher, Professor an der Harvard Law School, unterbreitete dem Pentagon einen Vorschlag, wie man durch eine „High-tech-Barriere“ die Infiltration entlang der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südvietnam sowie durch das benachbarte Laos eindämmen könnte. Im April 1966 übergab das Pentagon den Vorschlag zur weiteren Analyse an die JASON-Division.[5] Diese Gruppe von rund 50 teils hochdekorierten Wissenschaftlern tagte bereits seit 1959 regelmäßig informell im Rahmen des Institute for Defense Analysis (IDA). In lockerer Atmosphäre widmete man sich einer Vielzahl militärisch-technischer Fragen. Die überwiegend aus Naturwissenschaftlern – zumeist Physikern – bestehende Gruppe genoss einen legendären Ruf.[6] Viele von ihnen waren keine Befürworter des Vietnamkrieges, doch die Anfrage des Pentagons, Lösungen für das Infiltrationsproblem zu finden, war wissenschaftlich reizvoll und politisch interessant zugleich, bot sie doch die Chance, eine Alternative zur militärischen Eskalation aufzuzeigen und so die Regierungspolitik der USA zu beeinflussen.

3.1 Die JASON Summer Study

Im Juni 1966 trafen sich 47 zivile Wissenschaftler zu einer Summer Study in einer während der Sommerferien zur Verfügung gestellten Schule außerhalb von Boston. Eine Woche lang erhielten sie Briefings von Vertretern der Streitkräfte, des State Departments, der CIA und des Weißen Hauses, danach berieten die Wissenschaftler untereinander Alternativen zum Bombenkrieg. Im Laufe der Debatte kristallisierte sich ein Barriere-Ansatz als vielversprechendste Lösung heraus.

Die Berichte der JASONs fällten ein niederschmetterndes Urteil über die US-amerikanische Bombenkriegsführung.[7] So habe die Bombardierung Nordvietnams im Rahmen der Operation Rolling Thunder keine erkennbare Wirkung auf dessen militärische Schlagkraft gezeigt. Auch eine weitere Ausdehnung der Luftschläge würde die Infiltration aus dem Norden nicht eindämmen können. Entsprechend dieser Lagebeurteilung empfahlen die Wissenschaftler eine radikale Alternative. Entlang der entmilitarisierten Zone vom Südchinesischen Meer bis nach Laos sollte eine von Truppen bewachte Barriere errichtet werden. Sie sollte den Zugang zu der Ebene an der Ostküste erschweren und die Nordvietnamesen in die Täler am westlichen Bergland zwingen, wo man sie besser würde bekämpfen können. Die Infiltration durch gegnerische Truppen und der Transport von Ausrüstung über den „Ho-Chi-Minh-Pfad“, einem Netz von Dschungelstraßen, das sich in Laos entlang der Westgrenze Südvietnams erstreckte, wollte man hingegen durch eine überwiegend luftgestützte Operation eindämmen.

Die Barriere in Vietnam war eher als konventionelle Kombination aus Stacheldraht, Bunkern und Minen sowie Wachttürmen mit Suchscheinwerfern gedacht. Moderne seismische und akustische Sensoren sollten in erster Linie dazu dienen, die Anzahl der zur Überwachung der Barriere erforderlichen Soldaten durch entsprechende Frühwarnung möglichst gering zu halten. Die Barriere zur Begrenzung der Infiltration aus dem formal neutralen Nachbarland Laos sah hingegen den umfangreichen Einsatz modernster seismischer, akustischer und chemischer Sensoren vor. Die aus der Luft abgeworfenen Sensoren sollten die von Fahrzeugen ausgehenden Geräusche und Erschütterungen ebenso registrieren wie den Geruch und die Stimmen von Menschen. Kleinstminen von der Größe einer Tablette, die bei Berührung Geräusche erzeugten, sollten über den laotischen Dschungel verstreut werden, um den dort aktiven akustischen Sensoren zusätzliche Daten zu liefern. Alle Daten sollten an ein Kontrollzentrum in Thailand übermittelt werden, von wo aus entsprechende Luftschläge koordiniert werden würden.

Die JASONs schätzten den Bedarf auf unter anderem 240 Millionen Kleinstminen (gravel mines), 120.000 Streubomben (SADEYE cluster bombs); 19.200 akustische Sensoren und über 100 Flugzeuge zum Abwurf der Minen sowie zur Überwachung der Barriere. Die Kosten veranschlagte man mit 800 Millionen Dollar jährlich. Um zu verhindern, dass der Gegner Wege zur Überwindung der Barriere finden könnte, bedurfte es nach Ansicht der JASONs allerdings ständiger technischer Verbesserungen, was die Kosten auf etwa eine Milliarde Dollar pro Jahr erhöhen könnte. Weitere 1,6 Milliarden Dollar berechnete man für Forschung und Entwicklung; das Kontrollzentrum in Thailand, das vor allem zur Führung der Operationen in Laos dienen sollte, würde mit weiteren 600 Millionen Dollar zu Buche schlagen. Ende August übergab die Gruppe ihren Bericht an Verteidigungsminister Robert McNamara.[8]

3.2 Militärische Zweifel

Die militärische Führung lehnte das Konzept ab. Sie blieb bei ihrer Auffassung, dass eine Barriere militärische Kräfte binden würde, die in beweglichen Verbänden weitaus größeren militärischen Nutzen versprachen.[9] Admiral Ulysses Simpson Grant Sharp, Jr., Kommandeur der Pazifikstreitkräfte, äußerte heftige Kritik an einem Konzept, das die USA nicht nur ihrer militärischen Flexibilität berauben, sondern durch die Bindung von sieben bis acht Divisionen zugleich auch massive logistische Probleme schaffen würde.[10] Andere wiederum argumentierten, dass sowohl die für die Barriere erforderlichen „strongpoints“ als auch die ständigen Patrouillen zwischen ihnen zum Ziel ständiger Angriffe werden würden. Dies wiederum würde dazu zwingen, weitere Truppen als Verstärkung bereitzuhalten – eine Strategie, die sich weder militärisch noch logistisch rechne. Dies galt umso mehr angesichts der Tatsache, dass McNamara zwar enorme finanzielle Mittel für die Entwicklung der elektronischen Komponenten der Barriere bereitstellte, jedoch keine zusätzlichen Truppen für den Aufbau und die Bemannung der Barriere bewilligen wollte. Viele Spitzenmilitärs machten darüber hinaus keinen Hehl aus ihrer Ansicht, dass man den Norden, die Quelle der Infiltration, direkt angreifen sollte, anstatt mit einem aufwendigen statischen Defensivkonzept lediglich zu versuchen, die Symptome zu bekämpfen.

Für McNamara hingegen, dessen Verhältnis zu seinen Generälen längst zerrüttet war, gab es zum Barriere-Konzept keine Alternative. Anfang 1967 wurde es zur „obersten Priorität“[11] des Pentagons. Die unter militärischer Leitung stehende Defense Communications Planning Group (DCPG) übernahm die Führung bei der Entwicklung geeigneter Sensoren. Da sich der ursprüngliche Ansatz der JASONs, existierende Technik lediglich zu modifizieren, schnell als impraktikabel herausstellte, wurden unter großem Zeitdruck und mit hohem finanziellem Aufwand neue Sensoren und weitere Komponenten für die Barriere entwickelt.[12]

Für McNamara stand viel auf dem Spiel. Gelänge es, die Zahl der nach Süden einsickernden feindlichen Kämpfer nachhaltig zu verringern, dann würde ein starkes Argument seiner Generäle für eine Ausweitung des Bombenkriegs gegen Nordvietnam hinfällig werden.[13] Die elektronische Barriere war daher weit mehr als ein unkonventionelles technologisches Konzept: Sie war ein Politikum ersten Ranges. Wie sehr das Projekt politisch „aufgeladen“ war, zeigte die Reaktion in Politik und Presse. Der Mehrheitsführer im Senat, Mike Mansfield, befürwortete eine solche Barriere als Alternative zum Bombenkrieg. Ein Teil der US-amerikanischen Presse hielt das Projekt zumindest eines Versuches wert. Die Washington Post hob die politisch-psychologischen Vorteile der Barriere hervor, denn sie würde den defensiven Charakter der Operationen in Südvietnam unterstreichen helfen.[14] Der bekannte Kolumnist Chalmers Roberts vertrat die Ansicht, die Barriere könne die Bombenangriffe stoppen und den Weg zu einer Friedenskonferenz ebnen und sei daher denen ein Dorn im Auge, die die Bombardierung fortsetzen wollten. Die Barriere, so Roberts, könne folglich dabei helfen, die Falken auszumanövrieren.[15]

4. Die östliche Barriere

Im Sommer 1967 begann das United States Military Assistance Command, Vietnam (MACV), das mit dem Bau der Barriere beauftragt wurde, mit der Rodung eines 600 bis 1.000 Meter breiten Streifens südlich der entmilitarisierten Zone, der mit Stacheldraht, Minen, Sensoren und Wachttürmen versehen werden sollte. Dahinter wollte man Artilleriestellungen errichten, um den Streifen vollständig abdecken zu können. Der Streifen würde an der Ostküste Südvietnams beginnen und sich etwa 30 Kilometer nach Westen ins flache Landesinnere erstrecken. In dem daran anschließenden, bis zur Grenze von Laos reichenden hügeligen Gelände, wo man die Barriere nicht mehr durchgehend würde errichten können, sollten die wahrscheinlichsten Infiltrationsrouten durch Minen, Wachttürme und Artillerie sowie mobile Einheiten blockiert werden.[16] Der Zeitplan war optimistisch: Die Fertigstellung der gesamten Anlage war bereits für den Sommer 1968 geplant.

Doch schon bald zeigten sich die Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Konzepts. Das Zusammenstellen des Baumaterials und der Lastwagen zu dessen Transport kam nur langsam voran. Zudem mussten einige Straßen verstärkt werden, um sie für schwer beladene Fahrzeuge befahrbar zu machen. Die Nordvietnamesen hatten so genug Zeit, um sich auf die Ankunft der US-Amerikaner vorzubereiten. Das Ergebnis war niederschmetternd: Die Marineinfanteristen gerieten „wie Tontauben in einer Schießanlage“ unter massiven Artillerie- und Mörserbeschuss[17]. Damit zeigte sich, dass nicht nur die Bemannung und Versorgung der Barriere, sondern bereits ihr Aufbau weitaus schwieriger sein würde als von ihren Entwicklern erhofft.[18] Die kurz darauf beginnende Tet-Offensive Nordvietnams tat ein Übriges, um das Barriere-Konzept in Misskredit zu bringen. Als im Januar 1968 die entlegene, aber wichtige Marineinfanteriestellung in Khe Sanh angegriffen wurde[19], entschied man sich, die eigentlich für die Barriere vorgesehenen akustischen und seismischen Sensoren kurzerhand dorthin zu verbringen. Dort erfüllten sie ihren Zweck: Die zahlenmäßig deutlich unterlegenen US-Amerikaner konnten den anrückenden Gegner frühzeitig erkennen und unter Feuer nehmen. Als die Belagerung im April 1968 endete, stellte der Kommandeur des Stützpunktes fest, dass es ohne die Sensoren vermutlich doppelt so viele Tote und Verwundete gegeben hätte.[20]

Ironischerweise war es gerade der Erfolg der Sensoren in Khe Sanh, der zum endgültigen Aus für die Barriere führte. Die Sensoren waren in einem beweglichen Gefecht zum Einsatz gekommen und hatten in alle Richtungen gewirkt. Ihr Einsatz in einer linearen, statischen Aufstellung erschien vielen Militärs nun erst recht als eine Verschwendung dieser teuren Geräte. Die Erfahrung von Khe Sanh legte vielmehr den Schluss nahe, die Sensoren in Bodenoperationen überall in Südvietnam einzusetzen. General William Westmoreland, der den Wert einer umfassenden Defensivlinie stets bezweifelt hatte, ließ den Bau des östlichen Teils der Barriere im Oktober 1968 einstellen.[21]

5. Die westliche Barriere

Der östliche Teil der „McNamara-Linie“ – eine klassische, durch elektronische Sensoren verstärkte Barriere – war damit gescheitert. Die Skepsis der militärischen Führung hatte sich bestätigt. Nicht nur im United States Marine Corps, dem der Bau der Barriere gegen seinen Willen aufgezwungen worden war, machte sich eine zunehmende Frustration mit der Politik McNamaras und seiner zivilen wissenschaftlichen Berater breit. Umso wichtiger wurde daher der Erfolg des anderen Teils des Konzepts: die Eindämmung der Infiltration aus dem Nachbarland Laos. Im vorgeblich neutralen Laos hatten Nordvietnamesen und Vietcong in jahrelanger Arbeit den Ho-Chi-Minh-Pfad – ein Tausende von Kilometern langes Netz von Dschungelstraßen – angelegt, auf dem sich ein steter Strom von Truppen und Ausrüstungsgütern nach Südvietnam bewegte. Den USA war es zwar gelungen, den Gegner zu zwingen, sich nur noch nachts auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad zu bewegen, doch der undurchdringliche Dschungel machte es unmöglich, die Infiltration nachhaltig zu unterbinden.[22] Das System des Pfades wurde zudem von mehreren zehntausend nordvietnamesischen Soldaten und zahlreichen Artilleriestellungen gesichert. Die Menge der über den Pfad transportierten Güter war enorm. Schätzungen gehen davon aus, dass die Nordvietnamesen von 1966 bis 1971 mindestens eine halbe Million Soldaten, 100.000 Tonnen Lebensmittel, 400.000 Waffen und 50.000 Tonnen Munition nach Südvietnam schleusen konnten.[23] Das ganze System funktionierte jedes Jahr etwa von Oktober bis zum Beginn der Regenzeit im Mai, wenn die Wege unpassierbar wurden.[24]

Da in Laos keine US-amerikanischen Bodentruppen involviert waren, schied eine Lösung wie im benachbarten Vietnam aus. Die Operation Igloo White setzte es sich daher zum Ziel, den Pfad aus der Luft kontinuierlich unter Feuer zu nehmen und so den Strom der Versorgungsgüter in kriegsentscheidender Weise zu unterbrechen. Vorgesehen war, von Flugzeugen abgeworfene, batteriebetriebene seismische und akustische Sensoren entlang des Pfades zu platzieren, um Aufschluss über die Bewegungen des Feindes zu gewinnen und ihn mit Luftschlägen zu bekämpfen.[25]

Die von der JASON-Gruppe vorgeschlagene Lösung stützte sich nicht nur auf aktuell verfügbare Sensoren wie die akustischen, die ursprünglich zur U-Boot-Bekämpfung entwickelt worden waren. Das Anti-Infiltrationsprojekt gab auch den Anstoß zur Entwicklung neuer, spezifisch auf die Dschungelkriegsführung zugeschnittener Techniken. So erfand man beispielsweise Sensoren, die menschliche Gerüche wie Urin oder Schweiß erkennen und damit gut getarnte gegnerische Soldaten aufspüren sollten. Doch auch hier zeigte sich die praktische Umsetzung des Konzepts weitaus schwieriger als erhofft. Zwar erwiesen sich die aus der Luft abgeworfenen Sensoren als erstaunlich robust – etwa 80 Prozent funktionierten nach dem Aufprall auf dem Boden wie vorgesehen –, doch die akustischen Sensoren reagierten auf jeden Dschungellaut und nicht nur auf diejenigen Geräusche, die von den eigens dafür platzierten Kleinstminen erzeugt wurden. Die „Sniffer-Sensoren“ wiederum waren nicht immer in der Lage, zwischen menschlichem und tierischem Urin zu unterscheiden und konnten daher auch gezielt irregeführt werden. Das Ergebnis waren zahllose Fehlalarme.[26]

Im Gegensatz zur „McNamara-Linie“ in Vietnam, die nie fertiggestellt wurde, entwickelte sich der Anti-Infiltrationseinsatz der USA in Laos zu einer aufwendigen und sich über Jahre hinziehenden Operation. Die Schäden, die man den Nordvietnamesen durch die Luftschläge zufügte, waren hoch: Einer nordvietnamesischen Schätzung zufolge wurden 1.000 Fahrzeuge benötigt, um 600 davon an ihren Bestimmungsort zu bringen. Doch auch wenn die offiziellen US-amerikanischen Statistiken das Gegenteil suggerierten: Eine nachhaltige Verringerung der Infiltration gelang nicht. Denn die meisten auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad „zerstörten“ Lastwagen wurden nur beschädigt und konnten ihre Fahrt nach kurzer Reparatur fortsetzen.[27] Wurde ein Lastwagen wirklich fahrunfähig, erfolgte eine Umladung auf einen anderen, auf Fahrräder oder Lasttiere. Angesichts des Fehlens ausgebrannter Fahrzeugwracks witzelten US-amerikanische Luftwaffenoffiziere über den „Großen Laotischen Lastwagenfresser“ – ein Monster, das vor der Morgendämmerung erschien, um die in der Nacht abgeschossenen Lastwagen zu verschlingen.[28]Igloo White – das später unter dem Namen Commando Hunt weitergeführt wurde – war taktisch ein begrenzter Erfolg, strategisch hingegen ein Fehlschlag. Kriegsentscheidende Bedeutung hatte die Operation, in deren Verlauf mehrere Millionen Tonnen Bomben auf Laos abgeworfen wurden, nicht.[29] Mit den ursprünglichen Zielen seiner Entwickler – der De-Eskalation des Konflikts – hatte Igloo White ohnehin nichts mehr gemeinsam.

Trotz seiner begrenzen Wirkung gilt Igloo White als Geburtsstunde des „elektronischen Gefechtsfelds“ in der modernen Kriegsführung. Mit dem Einsatz neuartiger Sensoren und ihrer Vernetzung durch computerisierte Kontrollzentren hatte man technologisches wie auch militärstrategisches Neuland betreten. Doch was sich bereits bei der Belagerung von Khe Sanh 1968 gezeigt hatte, erfuhr durch Igloo White seine weitere Bestätigung: Die neuartigen Sensoren wurden so eingesetzt, wie es die militärische Führung im operativen Kontext für richtig hielt, und nicht so, wie es sich manche ihrer Entwickler wünschten.[30] Bis heute hat sich an der Bedeutung von Sensoren in der Sicherheitspolitik nichts geändert. So setzen die USA auch bei der Kontrolle der Grenze zu Mexiko nicht allein auf physische Barrieren, sondern bringen auch Sensoren zum Einsatz, die auf Igloo White zurückgehen.[31]

6. Die Desavouierung der zivilen Berater

Mit der „McNamara-Linie“ scheiterte nicht nur der Verteidigungsminister selbst, der bereits am 29. November 1967 – nur wenige Monate nach der Ankündigung der Barriere – seinen Rücktritt für das kommende Jahr bekannt gegeben hatte. Sie markierte auch einen Wendepunkt für die Rolle der zivilen wissenschaftlichen Berater des Pentagons.[32] Durch die Erfindung des Radars und anderer kriegsentscheidender Entdeckungen hatten zivile Wissenschaftler in den USA seit dem Zweiten Weltkrieg großes Ansehen genossen. Ihre intellektuelle Unabhängigkeit, aber auch ihre unkonventionellen Lösungsansätze galten lange als Vorteil bei der Bewältigung schwieriger, zumeist technischer Herausforderungen. Vor allem aber schätzte man ihre Fähigkeit, in ganzheitlichen Ansätzen zu denken und damit weit über enge militärtechnische Fragen hinauszugehen. Diese Wertschätzung änderte sich im Zuge des Vietnamkrieges. Als politisch liberale „Tauben“ wurden sie den Militärs zunehmend suspekt; die Wissenschaftler selbst wiederum beklagten, von der politischen und militärischen Führung immer häufiger missbraucht zu werden.

Mehr noch. In dem Maße, in dem die Kritik am Vietnamkrieg zugleich eine Kritik der US-amerikanischen Eliten wurde, sank auch der Stern der Wissenschaftler, die man – häufig in pauschaler und unfairer Weise – als Kriegsbefürworter denunzierte.[33] Die elektronische Barriere, die sie als Chance zur De-Eskalation des Krieges verstanden wissen wollten, galt für die Vietnam-Kritiker lediglich als weiterer Beweis für die unheilige Allianz zwischen der zivilen Wissenschaft und dem „militärisch-industriellen Komplex“. Mit der „McNamara-Linie“ begann die Marginalisierung der Rolle ziviler Wissenschaftler als externe Berater des Pentagons – eine Entwicklung, die bis heute anhält. Zwar existiert die JASON-Gruppe noch immer als angesehenes Gremium, doch das Pentagon und andere Ministerien verlassen sich seit dem Vietnam-Debakel weitaus stärker auf interne Expertise.

7. Technologie und Politik: sieben Lektionen

Die Kontroverse um die richtige Strategie zur Eindämmung der Infiltration aus Nordvietnam in den Süden liegt ein halbes Jahrhundert zurück. Dennoch bietet sie Aufschlüsse über das Verhältnis von Technologie und Sicherheitspolitik, die auch heute Gültigkeit beanspruchen dürfen. Sieben Lektionen bieten sich an:

Die erste Lektion bezieht sich auf die Möglichkeiten und Grenzen neuer Technologien: Hochtechnologie, wie die für die „McNamara-Linie“ und Igloo White entwickelte Sensorik, erzielt ihre beabsichtigte Wirkung nur dann, wenn sie in eine konsistente übergeordnete Strategie eingeordnet wird. Genau dies war in Vietnam jedoch nicht der Fall. Dort konkurrierten vielmehr zwei gegensätzliche Strategien miteinander. Entsprechend dieser Konstellation hatte man vielen Fragen – von der Vernachlässigung der Gefahren beim Aufbau der Barriere bis zum damage assessment der gegen den Ho-Chi-Minh-Pfad geflogenen Luftangriffe – unter dem Druck der Ereignisse zu wenig Beachtung geschenkt. Auch die Frage der Zuteilung von Ressourcen ließ sich angesichts der Konkurrenz zweier gegensätzlicher Strategien nie zufriedenstellend klären: So standen zum Beispiel die Flugzeuge, die man für Igloo White brauchte, erst dann in größerem Umfang zur Verfügung, als Rolling Thunder beendet worden war.

Dies führt unmittelbar zur zweiten Lektion der Ereignisse: Die Durchsetzung einer neuen Strategie mitten in einem Konflikt gelingt nicht, wenn die militärische Führung diese Strategie prinzipiell anzweifelt oder die Auffassung vorherrscht, es existiere eine bessere Alternative (hier: die Ausweitung des Krieges). Hätte McNamara seine neue Konzeption ein Jahr später präsentiert – zu einem Zeitpunkt nämlich, an dem auch die militärische Führung das Bombardement Nordvietnams weitgehend als gescheitert betrachtete –, so wären seine Vorstellungen einer Barriere-Lösung möglicherweise weitaus positiver aufgenommen worden.[34] Aber auch eine erfolgreichere Eindämmung der Infiltration hätte vermutlich nicht zu einer Wende im Kriegsverlauf geführt. Und noch etwas kommt hinzu: Ist ein kontroverses Projekt zu eng mit einer bestimmten Person verknüpft, besteht das Risiko, dass es mit dem Ausscheiden dieser Person aus dem aktiven Dienst seinerseits untergeht. McNamaras Abschied vom Pentagon im Februar 1968 bedeutete das Ende für eine Konzeption, die letztlich nur durch seine persönliche Initiative ins Spiel gekommen war.

Die dritte Lektion der „McNamara-Linie“ besagt, dass das Militär eine neue Technologie nicht unbedingt so einsetzt, wie es ihre Promotoren vorsehen, sondern so, wie es militärisch am sinnvollsten erscheint. Die guten Erfahrungen mit moderner Sensorik bei der Belagerung von Khe Sanh bestätigte die militärische Führung in ihrer Grundhaltung, die technischen Gerätschaften nicht, wie von McNamara und den Wissenschaftlern beabsichtigt, in einer statischen Barriere einzusetzen, sondern im beweglichen Gefecht. Die neuen Technologien erwiesen sich damit zwar als militärisch vorteilhaft, doch der Versuch, sie als Katalysator für eine umfassende Strategiewende zu nutzen, misslang.[35] Wären die Sensoren so eingesetzt worden wie von den zivilen Wissenschaftlern ursprünglich vorgesehen, dann hätte man vielleicht ein besseres Ergebnis erzielen können – allerdings ohne kriegsentscheidende Wirkung und möglicherweise um den Preis höherer Verluste in anderen Operationen.

Dies führt zur vierten Lektion: Eine Barriere-Lösung funktioniert nur in Kombination mit einem gleichzeitig durchgeführten umfassenden Counterinsurgency-Ansatz. Dies war eine zentrale Lehre der „Morice-Linie“ und ähnlicher Konzepte – eine Lehre, die von den Befürwortern des Barriere-Konzepts in Vietnam jedoch ignoriert worden war. Obwohl die Wissenschaftler in ihrer Summer Study auch die Stärken und Schwächen früherer Barriere-Konzepte untersucht hatten, überschätzten sie die Wirkung ihres eigenen Konzeptes dramatisch. Zugleich unterschätzten sie jedoch auch die Entschlossenheit des Gegners – ein Fehler, den auch die militärische Führung beging und der sich bitter rächte. Die Episode zeigt damit zugleich, dass die weitverbreitete Vorstellung, zivile Wissenschaftler erbrächten durch ihre Neigung zur holistischen Analyse einen objektiven Mehrwert, nur mit Einschränkungen zutrifft. Wenn technische Konzepte – wie im Falle der „McNamara–Linie“ – vor allem politisch motiviert sind, wächst auch bei Wissenschaftlern die Versuchung, unbequeme Fakten auszublenden.

Die fünfte Lektion betrifft die Moralisierung von Militärstrategien: Die moralische Ablehnung einer Strategie führt nicht zwangsläufig zu einer besseren Alternative. Die Ablehnung der Flächenbombardements ließ das Barriere-Konzept vordergründig zwar als moralisch „bessere“ Alternative zu Rolling Thunder erscheinen, doch die mangelnde militärische Wirksamkeit und die dem Konzept innewohnende Gefährdung der eigenen Truppen durch Aufbau und Bemannung eines statischen Defensivkonzepts warfen neue moralische Fragen auf. Ein Defensivkonzept, das sich als militärisch weitgehend wirkungslos erweist und folglich dazu beiträgt, den Krieg zu verlängern anstatt zu verkürzen, ist offensiven Konzepten jedenfalls nicht a priori vorzuziehen – dies umso weniger, als die inneramerikanische Kritik am Vietnamkrieg zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr willens oder in Lage war, zwischen offensiver und defensiver Kriegsführung zu unterscheiden.

Die sechste Lektion betrifft den Management-Stil eines Verteidigungsministers: Ein Minister, der inmitten eines Krieges seiner militärischen Führung eine nahezu ausschließlich von zivilen Wissenschaftlern entworfene Verteidigungskonzeption oktroyiert, wird am Ende erfolglos bleiben. Auch wenn McNamara aufgrund seiner allseits beklagten Arroganz und seiner offen zur Schau getragenen Verachtung für die militärische Spitze ein Sonderfall gewesen sein mag: Eine Konzeption, die schnell und ohne umfassende interne Koordination durchgesetzt wird, die die Technologie über die militärische Erfahrung stellt und die zudem ohne Berücksichtigung der strategischen Gesamtlage implementiert werden soll, ist zum Scheitern verurteilt. Wer einsame Entscheidungen gegen sein eigenes militärisches Führungspersonal trifft, muss damit rechnen, dass dieses die ungeliebten Entscheidungen einfach „aussitzt“ oder ihre Umsetzung im eigenen Interesse manipuliert.

Die letzte Lektion betrifft die Rolle ziviler Wissenschaftler bei der Beratung des Verteidigungsministeriums: Zivile Beratung hat nur dann Erfolg, wenn sie sich nicht frontal gegen die militärische Führung positioniert. Viele der Wissenschaftler des JASON-Teams hatten in der Vergangenheit wichtige Beiträge zur US-amerikanischen Verteidigung geleistet und genossen daher auch bei der militärischen Führung hohes Ansehen. Der Versuch jedoch, dieses Ansehen dazu zu nutzen, um die US-amerikanische Militärstrategie in Vietnam durch ein technologisch wie strategisch fragwürdiges Konzept zu einer Kehrtwende zu veranlassen, überstieg ihre Möglichkeiten. Indem sie sich einem Projekt verschrieben, das eher einer Verzweiflungstat als einer militärisch überzeugenden Lösung glich, desavouierten sie sich doppelt: In den Augen der Militärs hatten sie die US-amerikanische Militärstrategie durch die Barriere-Lösung zu hintertreiben versucht; für die Kriegsgegner wiederum waren sie noch immer Teil eines militärischen Lösungen verhafteten Establishments.[36]

8. Fazit

Die militärisch weit überlegenen USA führten in Vietnam einen Krieg ohne klar definiertes Ziel gegen einen Feind, dessen Leidensfähigkeit weit unterschätzt wurde. Vor diesem Hintergrund erscheint es im Rückblick äußerst unwahrscheinlich, dass eine Strategie, die auf die Eindämmung der Infiltration nach Südvietnam setzte, jemals von Erfolg hätte gekrönt sein können. Dies heißt nicht, dass es andere, erfolgversprechendere Wege gegeben hätte.[37] Die politischen und militärischen Beschränkungen, denen sich die US-amerikanische Kriegsführung unterworfen sah, machten jeden wie auch immer definierten „Sieg“ von vornherein nahezu aussichtslos. Vor diesem Hintergrund war der Versuch McNamaras und der von ihm beauftragten Wissenschaftler, die Militärstrategie der Flächenbombardements durch einen großen, technologiebasierten Gegenentwurf in andere Bahnen zu lenken, ein Versuch am untauglichen Objekt. Die Barriere hatte wenig militärischen Nutzen, produzierte jedoch gleichwohl mancherlei Opfer: das Vertrauen zwischen ziviler und militärischer Führung war früh verspielt, der Verteidigungsminister scheiterte und die wissenschaftliche Elite fühlte sich betrogen.

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Online erschienen: 2017-9-11

© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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