Abstract
Intersektionalität bietet ein spezifisches Instrumentarium für eine machtsensible Analyse von Diskursen. Als diskursanalytisches Basiskonzept zielt Intersektionalität darauf, die Verwobenheit unterschiedlicher sozial differenzierender und hierarchisierender sowie bedeutungsstiftender Kategorien in der Analyse von diskursiv verfassten Wissensordnungen adäquat zu erfassen. Das Konzept hat sich in den letzten Jahren zunehmend als produktiv für die komplexe Analyse von Diskursen über traditionelle Fächergrenzen hinaus erwiesen. Der vorliegende Beitrag erläutert in einem ersten Schritt disziplinäre und raumzeitliche Entstehungs- und Rezeptionszusammenhänge des Konzepts. In einem zweiten Schritt stehen epistemologische und methodologische Überlegungen im Vordergrund. Der Beitrag plädiert für Intersektionalität als Instrument der Perspektivierung und Reflexion von Diskursanalyse und deren Analyseparametern.