1. Die Einwirkung der Plasmolyse auf die Mitose der jungen Staubfadenhaarzellen von Tradescantia reflexa wurde im lebenden Zustande der Zelle untersucht, wobei die Beziehungen zwischen den Chromosomen, den Chromonemata und der Struktur des Ruhekernes experimentell festgestellt wurden.
2. Bei den plasmolysierten mitotischen Figuren treten die Chromonemata einzelner Chromosomen durch den Verlust ihres Quellungswassers deutlich hervor. Die Spiraiwindungen der Chromonemata fasern sich ungeachtet des Schlusses der Karyokinese bei der nachherigen Behandlung mit hypotonischer Lösung auf, und die so gelösten Chromonemata reduzieren sich zu einem Ruhekerne. Daher entsteht aus den Chromosomen in der Meta und Anaphase ein Syndiploidkern mit unvollkommener oder ohne Scheidewand.
3. Durch die Plasmolyse der Mitose in der Anaphase erweisen sich. Chromosomen in der Chromosomenbrücke nach dem Verlust ihres Quellungswassers im ausgedehnten Zustande als parallel liegende und im losgelösten Zustande als vielverschlungene Chromonema-Fäden.
4. Bei der Plasmolyse der Mitose zeigt das Atraktoplasma fast keine Änderung, jedoch weist der Phragmoplast dabei deutlich Entquellung auf und verschwindet späterhin im Zytoplasma. Daher entsteht eine zweikernige Zelle durch die Plasmoly, se der Mitose in der Telophase.