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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 49 (8. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0571
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Nr. 49

„ und Buchmarktes
talien


Alte Graphik

Berlin W 9, Voßstraße24

Einzel-Nr. 40 Pfg. Quartal für Deutschland In kl. Postzustellung M. 4,40;
Lieferung durch den Verlag im Umschlag M. 5,50; für das Ausland (nur
m Umschi.) M. 5,50; oder: Oesterreich ö. S. 9; Tschechoslowakei Kc 45;
Frankreich und Belgien fr. Frs. 35; Holland hfl. 3,25; England £ -/5/6;
Schweiz und die nicht angeführten Länder sfrs 7; Ubersee S 1,50.

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern,
jef Pariser Büro: 122 Bd.Murat, Paris, XVh. Anzeigenannahme beim Ver-
lag bis Donnerstag. Telegr.-Adr.: Kunstauktion Berlin. Bankkonti:
,lf Deutsche Bank, Dep.-Kasse M, Berlin W62; Mosler, Süßkind & Co.,
sjje Berlin W 8. Postscheckkonti: Berlin 118054; Wien D 114783; Paris 1187 32

m. b. H.

Begründet von Walter Bondy
Verlag: Die Kunstauktion G.
Redaktion und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr.76-77 - Tel.: B 5 Barbarossa 7228
Herausgeber Dr. J. I. von Saxe

WERTHEIM: das biblographikon
Seltene Bücher Moderne Kunst

i m t

Moderne

Museumspropaganda

Von Dr. Ferdinand Eckhardt

JI

Es ist eine ausgemachte Tatsache, daß
■des moderne geschäftliche Unternehmen
'nen Reklamechef hat. Wie man eine rich-
te Reklame auch für öffentliche, kulturelle
^ternehmen machen sollte, darüber scheini
'an sich bis heute noch nicht den Kopf zer-
kochen zu haben. Ja, wir Europäer halten
‘s vielmehr mit der Würde einer ernsten
'äehe für unvereinbar, in ihrem Interesse Propa-
ganda zu machen. Bei unseren alten großen
^Useen, diesen seit jeher am Staatssäckel
schwer hängenden Rieseninstituten, sehen
’ir in der Tat kaum eine solche Aktivität,
ir sprechen diesen Saß ganz ruhig aus,
lieh auf die Gefahr hin, daß man uns
u-i^fort die an ziemlich vielen Stellen ange-
p'uditen, wirklich musterhaften Besuchs-
1} Td n u n g e n für die Museen und sogar den
i (ersuch einer Werbung durch einen Mu-
e u m s f i 1 m dagegen halten wird. Diese
jnge scheinen uns aber von nicht größerer
‘edeutung zu sein, als wenn sich unsere
heater auf das Straßenplakat beschränken
2emäl^e'l'rden. Daß die meisten Theater bei einer
-n? flehen Reklame schon in wenigen Tagen zu-
Bild Herren müßten, wird wohl niemand ernstlich
^zweifeln.
nicht 5 Unsere,.wir meinen in erster Linie die
Putschen, Museen sind höchst kompliziert
Mgebaute Organismen. Bis vor wenigen
'ihren konnte sich kein Land der Erde eines
. Wissenschaftlich so ausgezeichneten Ap-
ten d0Wiirates rühmen. Unsere Museen sind zu
ihm e' l'oßen Forschungsinstituten über bildende
Rinn5 Urist geworden, haben aber ganz darauf ver¬





gessen, daß sie auch Bildungsstätten
sein sollten. Ein großes Museum bei uns
verfügt über einen Riesenapparat von 10 bis
20 wissenschaftlichen Mitarbeitern, von denen
jeder sein Spezialgebiet hat. Nur so nebenbei
haben einer oder zwei dieser Herren
neben der Aufsicht über die Verwaltungs-
geschäfte auch für die Hebung der Be-
sucherzahl zu sorgen. Daß bei dem unge-
heueren Aufgebot an Mitarbeitern aber zu-
mindest auch eine reklametechnisch
geschulte Kraft notwendig wäre, scheint
bisher noch an keinem deutschen Museum in
Erwägung gezogen worden zu sein.
Nur wer die Kompliziertheit der Reklame
in einem geschäftlichen Unternehmen kennt,
das sich mit Dingen befaßt, die der Allgemein-
heit als unumgänglich notwendig erscheinen,
wird ermessen können, um wieviel kompli-
zierter erst die Reklame für Dinge sein würde,
die der Mehrzahl der Menschen nicht nur für
entbehrlich, sondern sogar für vollkommen un-
nüß erscheinen. Wollte man einmal ernstlich
versuchen, für die Hebung des Besuches der
Museen etwas zu tun, so müßte man sich drei
Probleme stellen: erstens die ohnehin kunst-
interessierten Kreise zu häufigerem Museums-
besuch zu bewegen, zweitens die werten, heute
noch vollkommen kunstfremden Massen zum
Museumsbesuch zu erziehen und drittens voll-
kommen neue Mittel und Wege zu finden, um
das Publikum zum Besuch anzuregen.
Alle, die ohnedies einmal im Jahr oder auch
nur einmal in 10 Jahren ins Museum gehen,
würden dies sicher öfter tun, wenn sie dort
Sachen zu sehen bekämen, von denen sie
nicht sagen könnten, daß sie in einem Monat
oder in einem Jahre noch ebenso gut da sind.

(Zu nebenstehender Abbildung)
Jan van Rill a er, Geburt Mariae
Heiz. 53 : 57 cm — Monogr., Löwen um 1520
Galerie D r. Benedict & C o,, Berlin
Jan van Rillaer, Nativ'.te de la Vierge
Bois, '53 : 57' cm — Monogr., Louvain, vers 1520
Galerie Dr. Benedict & Co., Berlin

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