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Kr. 31. Berlin, den 5. August 1900. Lm. Jahrgang.

Mchmkatender.

Wonlag, den 0. Augull.

Entsinnl iljr cudi noch des Bilde: ¥
ES fnacffiifst auf der Idee,

Die gelbe Nasse bedrohe
Uns mit Verderben, o weh!

Aienflag, den 7. August.

Es wälzen die Wetterwolken
Im Osten sich schwer heran,

Trum schließen deS Westens Mächte
Sich eng an einander an.

Wittrvock, den 8. August.

(Mar mancher hal'S einst bclrachlel
Verwundenen SlngcsichtS:

..Last! ihr nur in Ruh die Gelben,
So Ihn« sie euch sicher nichts."

TMp&afcnöer.

Aonnerstag, den 1). August.

Vergessen war fast das 3'ilb schon.

Jetzt sucht man's wieder heraus.
Verändert hat sich die Lage,

Wie nimmt es heute sich ans?

Krcitag, den 10. August.

Tie Nörgler sagen natürlich:

„Das Bild ist offenbar

Noch immer so schief und unklar.

Wie vor sechs Jahren cs war."

Sonnabend, den 11. August.

Doch still denkt mancher Kluge:

„Was Gutes ist doch dabei:

Es eignet das Bild sich prächtig
Zu kräsliger Schmeichelei."

Kladderadatsch.

Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage.
Man bestellt bei den Postanstalten des In- und Auslandes,
sowie in den Buchhandlungen.

Der vierteljährliche Bezugspreis für dieses Blatt mit sämmtlichen
Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 M. 25 Pf. ohne Porto.

Einzelne Nummer 20 Pf.

Auf König Knmberts Tod.

--r-or-—

Italia, anderen Wölkern gabst
S» viel des Hute», aber des Aasen auch
Ausbrütest viel du, jetzt mit Schrecken
Wieder erfüllst du den weiten Krdkrcis.

Sein edler Kerrscher, der mit Gerechtigkeit
Wegiert und Hüte, fiel von des Mörders Alei,

And hilflos sahn ihn nicdcrsinken,

Sie ihm zu Wächtern bestellt und Kütcrn.

Sch, wer kann hüten den, der so hoch gestellt
And weithin sichtbar ist für den feigen Aeind!

Wcrgebcns ist jedwede Vorsicht,

Wie sie erdacht wird von Menschenkindern.

Wo er dem Kode kann in das Antlitz schau»,

In offner Ieldschlacht zittert der Tapfre nicht,

Doch mag ein Kranen wohl beschleichen
Ihn vor dem Fodc, der im Wersteck liegt.

Ser Seinen Liebe kann ihn beschützen nicht,

Ser Seinen Freue sichern nicht kann sie, ach,

Sas Lager ihm, auf dem er ausruht,

Wicht, wo sein Wahl er genickt, de» Fisch ihm.

Wenn er ersrenn sich will an der Krde Wracht,

An holde» Alumen und an des Wogcls Sang,

Muk er die Wrust, die ungeschützte,

Wielen dem Mörder, der auf ihn lauert.

Mag er umgebe» sich mit Hewappncten,

Mit chrncn Fhorc» fest sich umschließe« auch,

Sen Weg dock zu ihm findet Fücke,

Aindet der schleichende Schritt des Aösen.

Im eignen Lande haben wir schaudernd cs
Kr lebt, wir Aeltern, die es vcrgcffen nie,

Saß sich das treuste Kerz, das Veste
Kaupt sich zum Siele gewählt ein Wnve.

Wer kann de» schützen, den nicht der Waffen Macht,
Sc» nicht der Seinen Liebe beschützen kann,

Sen vor der Arglist zu bewahren,

Mühet umsonst sich der Klügsten Klugheit?

S», Kimmel, kannst allein es, o wolF es thun!
Krkenntnik denen gib, die verblendet sind,

Hieß in die Seelen, die umfangen

Sind von den Schatten der Wacht, dein Licht du!

Kladderadatsch.
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